DIN A4
Material/Technik:Schreibmaschine auf Papier
Beschreibung zu diesem Beispiel
Zu den bekanntesten Flugblättern gehören die sechs Handzettel der Münchner Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Sie sind in der Ausstellung „Denkstätte Weiße Rose e.V.“ im Hauptgebäude der Universität München zu sehen. Die Gruppe bestand im Kern aus Studierenden; aber auch Professoren und Intellektuelle zählten dazu. Initiatoren waren Alexander Schmorell und Hans Scholl. Sie verfassten, druckten und verteilten die Flugblätter ab 1942 in unterschiedlicher Auflage von zuletzt bis zu 9.000 Exemplaren. Darin verurteilten sie die Verbrechen des Regimes und riefen zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus auf. Am Vormittag des 18.02.1943 verteilten Hans und seine Schwester Sophie die Flugblätter im Universitätsgebäude. Dabei wurden sie vom Hörsaaldiener Jakob Schmid gesehen, der sie bei der Gestapo denunzierte. Sie wurden verhört und vom Volksgerichtshof zum Tod durch das Fallbeil verurteilt.
Chaussy, Ulrich: „Es lebe die Freiheit!“ – Die Geschichte der Weißen Rose und ihrer Mitglieder in Dokumenten und Berichten, Frankfurt a. M. 2013, S. 23–60, 82–85.
Gebhardt, Miriam: Die Weiße Rose. Wie aus ganz normalen Deutschen Widerstandskämpfer wurden, München 2018, S. 153–254.
Film von Michael Verhoeven: Die Weiße Rose, 1982.
Die Teilnehmer*innen stellen Personen und/oder Handlungen in einem kurzen Stegreifspiel oder in einem nach festen Spielregeln geplanten Rollenspiel szenisch dar.
Dabei schlüpfen sie in unterschiedliche Rollen (Schauspieler*innen, Publikum, ggf. Regieführer*innen) und fühlen sich in verschiedene Charaktere ein. Ein guter Ausgangspunkt kann das Nachstellen sein. Der*die Vermittler*in unterstützt sie durch „Regiehilfen“ indem er/sie spielerische Impulse gibt, oder durch Fantasie-/Bewegungsspiele, die eine Rollenidentifikation fördern. Gespielt wird dialogisch oder pantomimisch, alternativ übernimmt eine Person die Rolle eines Erzählers/einer Erzählerin. Weitere Methoden (Kreatives Schreiben, Filmstill) ermöglichen darüber hinaus Zugänge zu Charakteren und Handlungen.
Flugblätter sind Handtexte, die Informationen an eine größere Leserschaft verbreiten. Die Teilnehmer*innen bilden Gruppen und spielen eine Szene nach, bei der solche Schriften verfasst und verteilt werden. Mithilfe von Regieanweisungen fühlen sie sich in verschiedene Personen ein, die daran beteiligt sind. So machen sie die persönliche Erfahrung, welche gesellschaftliche und politische Bedeutung der Einsatz von Flugblättern haben kann.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 215–216.
Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324 (2008), S. 45, 53.
Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg): Museum - Schule - Bildung. Aktuelle Diskurse - Innovative Modelle - Erprobte Methoden, München 2007, S. 187.
Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim a. d. Ruhr 2001.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 63, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
http://www.ulrichbaer.de/files/Methodenblaetter-Museumspaedagogik.pdf, S. 4.
http://methodenpool.uni-koeln.de/szenisch/frameset_szenisch.html
http://methodenpool.uni-koeln.de/rollenspiel/frameset_rollenspiel.html
&
Über Bild- und Kartenmaterial lokalisieren die Teilnehmer*innen den ursprünglichen Standort des Exponats.
Mit Kartenmaterial, Globus und Fotografien werden Fragen beantwortet, wie: Wo kommt das Exponat her? Welche politischen und wirtschaftlichen Zustände herrschen dort? Wie sind das Klima und der Lebensraum am ursprünglichen Standort und wie ist das Exponat zu uns gekommen?
So wird das Exponat in seinen geografischen, ökologischen, historischen, politischen und wirtschaftlichen Zusammenhang gestellt.
Die Karten können auch selbst z. B. auf Stoff oder als Puzzleteile gestaltet werden.
Eine Variante der Herkunftsbestimmung ist die Ortsbestimmung: Der*die Vermittler*in schildert vorab die Ereignisse, als die Flugblätter verteilt wurden. Die Teilnehmer*innen hören zu und merken sich den Verlauf. Im Anschluss daran suchen sie eigenständig den Weg und enden an dem Ort, wo die Flugblätter verteilt wurden. Diese Anwendung lässt sich gut mit der Methode Lebenslinien-Diagramm kombinieren.
Diercke Weltatlas, Braunschweig 2015.
Rendgen, Sandra/Wiedemann, Julius: Understanding the World. The Atlas of Infographics, Köln 2014.
Meyers Großes Länderlexikon. Alle Länder der Erde kennen - erleben - verstehen, 2. Aufl., Berlin 2008.
Ein Koordinatensystem setzt die Gefühlslage einer oder mehrerer Personen ins Verhältnis zu einem zeitlichen Verlauf.
Diese Methode funktioniert nur, wenn von einer Person oder einem festen Personenverband mehrere Dokumente/Exponate enthalten sind. Dann lässt sich eine „Stimmungslinie“ innerhalb eines bestimmten Zeitabschnitts darstellen. Die y-Achse ist die Achse, an der positive bis negative Gefühle eingetragen werden können. An der x-Achse, der Ereignisachse, kann man durch Ziffern chronologisch bestimmte Daten fixieren. Die Punkte, welche schließlich eingetragen werden, visualisieren, nachdem sie verbunden wurden, eine Lebenslinie oder auch den Abschnitt eines Lebensweges.
Die Teilnehmer*innen finden sich in Kleingruppen zusammen, die jeweils ein unterschiedliches Flugblatt erhalten. Jedes Gruppenmitglied liest den Text aufmerksam durch und fertigt im ersten Schritt ein persönliches Lebenslinien-Diagramm. Dabei folgt es Fragen wie: Verstehe ich den Text? Wie geht es mir beim Lesen? An welcher Stelle ändert sich meine Stimmung? Wie ändert sie sich? Im zweiten Schritt fassen die Gruppen den Inhalt ihres Blattes gemeinsam für die anderen zusammen. Die Gruppen berichten über Inhalt und Verständnis des Texts und ihre erlebten Gefühle.
Schuler, Stephan (Hg): Diercke Methoden 2, Braunschweig 2013, S. 70–91.
Das Memo-Spiel besteht aus Bild- und/oder Wortkarten, wobei jedes Motiv doppelt vorkommt.
Die Kartenpaare werden gemischt und mit der Rückseite nach oben ausgelegt. Reihum darf jede/r Spieler*in zwei Karten umdrehen. Die Karten können aufgedeckt liegen bleiben oder, bei der schwierigeren Variante, wieder zugedeckt werden. Wer zwei gleiche Karten aufdeckt, darf sie behalten. Die Kartenpaare müssen nicht dasselbe Bild darstellen, sondern können Ausschnitte aus einem Bild, zwei Varianten eines Objekttyps etc. abbilden. Memo-Spiele können auch selbst hergestellt werden. Die Digitalisierung und Bildangebote der Museen im Internet eröffnen viele Möglichkeiten.
Dieses Memo-Spiel ist etwas für Fortgeschrittene, denn hier gehören je zwei Textbausteine zusammen. Jeweils ein bis zwei Hauptaussagen aus den verschiedenen Flugblättern sind auf diese Weise zu vereinen. Um die Aufgabe zu erleichtern, werden die Teilnehmer*innen vorher in Kleingruppen geteilt. Jede Gruppe liest ein anderes Flugblatt vor. So können sie sich leichter daran erinnern, welche Wortlaute zusammengehören.
Czech, Alfred/Wagner Ernst (Hg.): „Ins Museum“, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 49.
Schilling, Andreas/Harms, Henning: „Art-ory“. Das Memory-Spiel zur Kunstgeschichte, in: Kunst + Unterricht, Heft 274/275, 2003, S. 18–19.