L: 21,5 cm, H: 15,5 cm, Gewicht: 111 g
Material/Technik:Grüner Seidenrips (Oberstoff), weißer Seidenrips (Bezug am Absatz), Taft (Innenfutter)
Beschreibung zu diesem Beispiel
Von der Antike bis heute gelten Schuhe als Notwendigkeiten des täglichen Lebens. Die primitive Fußbekleidung bestand aus um den Fuß gewickelten Tierfellen oder waren Sandalen, die aus Palmblättern geflochten waren. Sie dienten dem Schutz der Fußsohle sowie der Stabilisierung und der Verbesserung des Bewegungsablaufs beim Gehen. Früher konnten Schuhe auch die soziale Klasse der tragenden Person zeigen: Sie waren repräsentative Symbole. Der Absatz, der um 1600 das Mode-Parkett eroberte, war zunächst reichen Personen vorbehalten (die hochhackigen Schuhe von Ludwig XIV. galten als Zeichen seiner Würde). Die bestickten Schuhe mit Schnalle als Verschluss zählen mit extravaganten Farbgebung (in Grün, Weiß und Rosa) zu den prunkvollen Modellen der Damenschuhmode im 18. Jh. Zur höfischen Mode gehörten auf das Kleid abgestimmte textile Schuhe, die vor allem für den Innenbereich geeignet waren.
Weber, Paul: Schuhe - Drei Jahrtausende in Bildern, Aarau 1980.
McDowell, Colin: Schuhe, Schönheit, Mode, Phantasie, München, 1992.
Bossan, Marie-Josèphe: Die Kunst der Schuhe, Stuttgart, 2004, S.7, S. 51–58.
Materialproben ermöglichen es, Materialeigenschaften eines Exponats zu erkunden.
Die Proben machen das Exponat erfahrbar, da in der Regel aus konservatorischen Gründen Museumsobjekte nicht berührt werden dürfen. Erhalten die Teilnehmer*innen Materialproben in die Hand, erleben sie haptisch Materialeigenschaften wie Oberflächenstruktur, Härte, Form, Gewicht oder auch Klang eines Materials. Der Einsatz von mehreren Materialproben ist sinnvoll, um im Vergleich besondere Eigenschaften und Unterschiede noch deutlicher zu erkennen. Auch bildlich dargestellte Materialien werden durch reale Materialproben „begreifbar“.
Schuhe werden aus verschiedenen Materialien hergestellt. Mit dieser Methode können die Teilnehmer*innen Materialeigenschaften der einzelnen Teile (Oberfläche, Sohle, Absatz ...) des Exponats durch Proben (Seide, Leder, ...) erfahren.
Busse, Klaus-Peter: Bildumgangsspiele: Kunst unterrichten, Dortmund 2004, S. 87.
Seitz, Rudolf: Phantasie & Kreativität. Ein Spiel-, Nachdenk- und Anregungsbuch, München 1998, S. 56.
Bezirk Oberfranken (Hg.): Musbi. Museum bildet. Methodenkärtchen, Bayreuth 2014.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 37, 47, 66, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Die Teilnehmer*innen kleiden sich nach einer bestimmten Mode und erfahren damit einen körperlichen und emotionalen Zugang zu einer anderen Kultur.
Ziel der Modenschau ist nicht das Entwerfen stilechter Kostüme. Die Teilnehmer*innen wählen sich ihre Gewandteile aus einem Fundus aus: Welche Kleidungsteile gehören zu einer bestimmten Mode/Tracht, wie werden diese genannt und wie getragen? Dadurch schulen sie historische und kulturelle Kompetenzen. Ergänzend kann die Gruppe mit den Garderoben auch in fremde Rollen schlüpfen, bzw. diese tauschen (Frau-Mann, Kind-Erwachsener u. Ä.).
Das Anprobieren unterschiedlicher Schuhmodelle während einer Modeschau bietet einen ersten Zugang zum Thema Schuhmode. Begleitend stellt der*die Vermittler*in folgende Fragen: Welche Fußbekleidung gehören zu einer bestimmten Gesellschaftsklasse oder zu einem bestimmten Beruf? Sind sie bequem zu tragen? Die Teilnehmer*innen können auch in fremde Rollen schlüpfen oder diese tauschen (Frau/Mann, Kind/Erwachsene*r, ...)
Metzenthin, Rosmarie: Schöpferisch Spielen und Bewegen, Zürich 1983, S. 136–141.
Petraschek-Heim, Ingeborg: Die Sprache der Kleidung. Wesen und Wandel von Tracht, Mode, Kostüm und Uniform, Baltmannsweiler 1988, S. 81–83.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 32 https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Die Teilnehmer*innen betrachten das Objekt unvoreingenommen und beschreiben das, was sie sehen.
Durch die Betrachtung beginnt das Objekt zu sprechen. Gezielte Fragestellungen des Vermittlers/der Vermittlerin führen zu einer bewussteren Wahrnehmung, die es den Teilnehmern/innen ermöglicht, sich ohne Vorkenntnisse dem Exponat zu nähern. Damit wird der Blick des/der Betrachters*in unverstellt auf das Exponat gelenkt.
Die Teilnehmer*innen betrachten das Exponat und beschreiben, was sie sehen. Der*die Vermittler*in stellt gezielte Fragen, wie z. B.: Wie lange hat der Schuhmacher gebraucht um dieses Paar herzustellen? Waren diese Schuhe maßgefertigt? Wie viel kosten ähnliche Schuhe heutzutage? Wie könnte man sich damals in solchen Schuhen gefühlt haben (schön, reich…)?
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch, Schwalbach 2014, S. 204.