L: 2,30 m, B: 1,50 m, H: 1,50 m
Material/Technik:Holz, Metall
Beschreibung zu diesem Beispiel
Noch vor der Erfindung des Rades dienten Schlitten zum Transportieren von Material. Somit sind Schlitten das älteste Transportmittel der Welt. Der Würzburger Lastschlitten hat eine schlichte Form. Die Handdeichsel verweist darauf, dass er nicht von Tieren, sondern von Menschen gezogen wurde. Die relativ große Ladefläche weist weder einen erhöhten Rahmen noch Befestigungsmöglichkeiten für das Transportgut auf. Der Lastschlitten wurde daher vermutlich landwirtschaftlich und nur für kurze Wegstrecken genutzt, vielleicht auch zum Transport gebrochener Eisblöcke auf dem Eis. Seit dem ausgehenden Mittelalter dienten Schlitten zunehmend als Fortbewegungsmittel und als Ausdruck von Macht und Reichtum. Dies zeigen beispielsweise Prunkschlitten des Adels. Im 19. Jh. lösten funktionale Ausflugschlitten diese ab. Das Schlittenfahren wurde dazu als Wintervergnügen und Sportdisziplin entdeckt.
Kammel, Frank Matthias: Heiße Kufen. Schlittenfahren: Repräsentation, Vergnügen, Sport. Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum, Band 10, Nürnberg 2007.
Mainfränkisches Museum Würzburg (Hg.): Winterfreuden. Schlitten im Mainfränkischen Museum Würzburg, Würzburg 2013, S. 22 f.
Passende IMPULSE anzeigen
Beim Vergleich werden die Teilnehmer*innen auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten aufmerksam.
Ohne Vorwissen können sie aus ihrer Wahrnehmung heraus zu den wichtigsten Erkenntnissen kommen. Dabei schult der Vergleich die Differenzierung der Wahrnehmung. Je nach Art des Vergleichs fokussiert er die Aufmerksamkeit auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten. Je ähnlicher sich die Vergleichsobjekte im Museum sind, desto mehr „Feinheiten“ entdecken die Teilnehmer*innen.
Es bieten sich zwei Möglichkeiten an: zum einen der Vergleich von Originalen, zum anderen der Vergleich von Originalen und Reproduktionen.
Beim Vergleich werden mehrere Originale miteinander oder das Original mit mehreren Abbildungen verschiedener Schlittenformen verglichen.
Geeignete Beispiele sind: Prunkschlitten mit figürlichen Darstellungen oder anderen Verzierungen, Schlitten mit Sitzfläche, Kastenschlitten, Kutsch- oder Zugschlitten, Stoßschlitten, historische Hörnerschlitten, historische Kinderschlitten, moderne Kinderschlitten aus verschiedenen Materialien und moderne Bob-Sportschlitten.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.
Die Teilnehmer*innen erhalten Karten, auf die ausgewählte Substantive, Verben oder Adjektive geschrieben sind, die zum Exponat oder Thema passen.
Damit formulieren sie einen vollständigen Satz mit Bezug zum Exponat. Hierdurch werden die Teilnehmer*innen auf Details aufmerksam und lenken zugleich den Blick der übrigen Gruppenmitglieder. Je nach Wortart können Gegenstände, Eigenschaften,Tätigkeiten oder Emotionen für die Betrachter*innen erschlossen werden. Auch beim Spracherwerb im Museum dienen Wortkarten der sprachlichen Vertiefung des Gesehenen und Erlebten.
Auf den Wortkarten werden Begriffe angeboten, die das Objekt beschreiben oder bewusst nicht passen.
Beispiele dafür sind: Spaß, harte Arbeit, Geschwindigkeit, sausen, schnaufen, schleifen, eiskalt, heiß, auffällig, praktisch, Hingucker, pompös, repräsentativ, einfach, schlicht, hart, weich, Wettkampf, Wettrennen, Olympiade, Unfall, Sturz, Schnee, Eis, Räder, Rollen, Holz, Steine, Wasser, Heu, Transport, Personen, lustig, schweißtreibend, atemberaubend, Deichsel, Achse, Zugtier, Sitzfläche u. Ä.
Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum. Mülheim an der Ruhr 2001, S. 51.
Die Teilnehmer*innen verfassen einen Text, der das Exponat emotionalisierend anpreist und für den*die Betrachter*in attraktiv macht.
Werbetexte werden z. B. in Prospekten, Flyern oder Anzeigen verwendet. Sie sollen die Adressaten emotional erreichen, um sie ins Museum zu locken, und dabei auch einzelne Informationen anbieten; der emotionale Anteil überwiegt. Sie sind folgendermaßen aufgebaut:
- emotional aufgeladene, „sprechende“ Überschrift = Schlagzeile,
- maximal 7 kurze Sätze, die das Exponat beschreiben und anpreisen, gerne auch mit Fragen, dabei möglichst Füllwörter und Hilfsverben vermeiden.
Anschließend lesen die Teilnehmer*innen die Texte laut vor. Dabei präsentieren sie das Exponat von seiner „Schokoladenseite“.
Beim Verfassen des Werbetextes können die Teilnehmer*innen verschiedene Adressat*innen ansprechen: Museumspublikum, Sammler*innen, Personen oder auch Gegenstände, die mit dem Schlitten transportiert werden (z. B. Kinder, Adel, Baumstämme), oder Personen, die den Schlitten fortbewegen (z. B. Landwirt*in, Holzarbeiter*in, Eltern).
Winter, Jörn: Werbetext ist nicht gleich Werbetext, in: Winter, Jörn (Hg.): Handbuch Werbetext. Von guten Ideen, erfolgreichen Strategien und treffenden Worten, Frankfurt a. M. 2003, S. 159–164.