Schlitten

Verfasst von: Kasparek, Katrin

© Museum für Franken – Staatliches Museum für Kunst- und Kulturgeschichte in Würzburg / Foto: Museum für Franken Würzburg, Fotoarchiv
Beispielexponat:

Lastschlitten | Ende 19. Jh.

Aus Schwaben (?)

Noch vor der Erfindung des Rades dienten Schlitten zum Transportieren von Material. Somit sind Schlitten das älteste Transportmittel der Welt. Der Würzburger Lastschlitten hat eine schlichte Form. Die Handdeichsel verweist darauf, dass er nicht von Tieren, sondern von Menschen gezogen wurde. Die relativ große Ladefläche weist weder einen erhöhten Rahmen noch Befestigungsmöglichkeiten für das Transportgut auf. Der Lastschlitten wurde daher vermutlich landwirtschaftlich und nur für kurze Wegstrecken genutzt, vielleicht auch zum Transport gebrochener Eisblöcke auf dem Eis. Seit dem ausgehenden Mittelalter dienten Schlitten zunehmend als Fortbewegungsmittel und als Ausdruck von Macht und Reichtum. Dies zeigen beispielsweise Prunkschlitten des Adels. Im 19. Jh. lösten funktionale Ausflugschlitten diese ab. Das Schlittenfahren wurde dazu als Wintervergnügen und Sportdisziplin entdeckt.

Kammel, Frank Matthias: Heiße Kufen. Schlittenfahren: Repräsentation, Vergnügen, Sport. Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum, Band 10, Nürnberg 2007.

Mainfränkisches Museum Würzburg (Hg.): Winterfreuden. Schlitten im Mainfränkischen Museum Würzburg, Würzburg 2013, S. 22 f.

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Aspekte, Zielgruppen & MethodenHilfe

Die Filter „Aspekte“, „Zielgruppen“ und „Methoden“ bedingen sich gegenseitig. Wählen Sie nach Belieben Felder aus, mindestens aber eine Methode. Anschließend erhalten Sie weiter unten entsprechend Ihrer Auswahl einen Vorschlag zur Anwendung der Methode auf das Exponat.

Aspekte

Zielgruppen

Czech, Alfred

Beim Vergleich werden die Teilnehmer*innen auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten aufmerksam.

Ohne Vorwissen können sie aus ihrer Wahrnehmung heraus zu den wichtigsten Erkenntnissen kommen. Dabei schult der Vergleich die Differenzierung der Wahrnehmung. Je nach Art des Vergleichs fokussiert er die Aufmerksamkeit auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten. Je ähnlicher sich die Vergleichsobjekte im Museum sind, desto mehr „Feinheiten“ entdecken die Teilnehmer*innen.

Es bieten sich zwei Möglichkeiten an: zum einen der Vergleich von Originalen, zum anderen der Vergleich von Originalen und Reproduktionen.

Anwendung auf das Exponat Schlitten

Kasparek, Katrin

Beim Vergleich werden mehrere Originale miteinander oder das Original mit mehreren Abbildungen verschiedener Schlittenformen verglichen.
Geeignete Beispiele sind: Prunkschlitten mit figürlichen Darstellungen oder anderen Verzierungen, Schlitten mit Sitzfläche, Kastenschlitten, Kutsch- oder Zugschlitten, Stoßschlitten, historische Hörnerschlitten, historische Kinderschlitten, moderne Kinderschlitten aus verschiedenen Materialien und moderne Bob-Sportschlitten.

Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.

Passende Aspekte
  • Anlass
  • Arbeitserleichterung
  • Bezug zur Lebenswelt
  • Emotion
  • Funktion
  • Gebrauchswert
  • Kulturhistorischer Zusammenhang
  • Materialität
  • Sportlichkeit
  • Ästhetik
Passende Zielgruppen
  • bis 3 Jahre
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Vergleich

Czech, Alfred

Kategorien

Recherchemethoden

Ziele

Differenziert wahrnehmen, Beobachtungskriterien anwenden, Kriterien entwickeln, Wertungen vornehmen

Eignungen

Besonders geeignet für Schüler*innen ab 6 Jahren

Zeitbedarf

10–20 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Eventuell Reproduktionen, wie Abbildungen, Modelle oder Objekte

Bauereiß, Michael

Die Teilnehmer*innen erhalten Karten, auf die ausgewählte Substantive, Verben oder Adjektive geschrieben sind, die zum Exponat oder Thema passen.

Damit formulieren sie einen vollständigen Satz mit Bezug zum Exponat. Hierdurch werden die Teilnehmer*innen auf Details aufmerksam und lenken zugleich den Blick der übrigen Gruppenmitglieder. Je nach Wortart können Gegenstände, Eigenschaften,Tätigkeiten oder Emotionen für die Betrachter*innen erschlossen werden. Auch beim Spracherwerb im Museum dienen Wortkarten der sprachlichen Vertiefung des Gesehenen und Erlebten.

Anwendung auf das Exponat Schlitten

Kasparek, Katrin

Auf den Wortkarten werden Begriffe angeboten, die das Objekt beschreiben oder bewusst nicht passen.
Beispiele dafür sind: Spaß, harte Arbeit, Geschwindigkeit, sausen, schnaufen, schleifen, eiskalt, heiß, auffällig, praktisch, Hingucker, pompös, repräsentativ, einfach, schlicht, hart, weich, Wettkampf, Wettrennen, Olympiade, Unfall, Sturz, Schnee, Eis, Räder, Rollen, Holz, Steine, Wasser, Heu, Transport, Personen, lustig, schweißtreibend, atemberaubend, Deichsel, Achse, Zugtier, Sitzfläche u. Ä.

Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum. Mülheim an der Ruhr 2001, S. 51.

Passende Aspekte
  • Anlass
  • Arbeitserleichterung
  • Bezug zur Lebenswelt
  • Emotion
  • Funktion
  • Gebrauchswert
  • Kulturhistorischer Zusammenhang
  • Materialität
  • Sportlichkeit
  • Ästhetik
Passende Zielgruppen
  • bis 3 Jahre
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Wortkarten

Bauereiß, Michael

Kategorien

Assoziative Methoden
Narrative Methoden

Ziele

Wahrnehmung schulen, in ein Thema einführen

Eignungen

Besonders geeignet für den Einstieg der Objektbetrachtung oder zur Einführung in ein Thema,
geeignet ab 9 Jahren und zum Spracherwerb ab 7 Jahren

Zeitbedarf

5–15 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Vorbereitete Wortkarten

Merthen, Claudia

Die Teilnehmer*innen verfassen einen Text, der das Exponat emotionalisierend anpreist und für den*die Betrachter*in attraktiv macht.

Werbetexte werden z. B. in Prospekten, Flyern oder Anzeigen verwendet. Sie sollen die Adressaten emotional erreichen, um sie ins Museum zu locken, und dabei auch einzelne Informationen anbieten; der emotionale Anteil überwiegt. Sie sind folgendermaßen aufgebaut:

- emotional aufgeladene, „sprechende“ Überschrift = Schlagzeile,
- maximal 7 kurze Sätze, die das Exponat beschreiben und anpreisen, gerne auch mit Fragen, dabei möglichst Füllwörter und Hilfsverben vermeiden.

Anschließend lesen die Teilnehmer*innen die Texte laut vor. Dabei präsentieren sie das Exponat von seiner „Schokoladenseite“.

Anwendung auf das Exponat Schlitten

Kasparek, Katrin

Beim Verfassen des Werbetextes können die Teilnehmer*innen verschiedene Adressat*innen ansprechen: Museumspublikum, Sammler*innen, Personen oder auch Gegenstände, die mit dem Schlitten transportiert werden (z. B. Kinder, Adel, Baumstämme), oder Personen, die den Schlitten fortbewegen (z. B. Landwirt*in, Holzarbeiter*in, Eltern).

Winter, Jörn: Werbetext ist nicht gleich Werbetext, in: Winter, Jörn (Hg.): Handbuch Werbetext. Von guten Ideen, erfolgreichen Strategien und treffenden Worten, Frankfurt a. M. 2003, S. 159–164.

Passende Aspekte
  • Anlass
  • Arbeitserleichterung
  • Bezug zur Lebenswelt
  • Emotion
  • Funktion
  • Gebrauchswert
  • Kulturhistorischer Zusammenhang
  • Materialität
  • Sportlichkeit
  • Ästhetik
Passende Zielgruppen
  • bis 3 Jahre
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Werbetext schreiben

Merthen, Claudia

Kategorien

Emotionale Zugänge
Kreatives Schreiben
Assoziative Methoden
Narrative Methoden

Ziele

Wahrnehmung schulen, Wissen vermitteln, Wertung vornehmen, Bezüge herstellen, in ein Thema einführen

Eignungen

Für alle Alters- und Personengruppen ab 8 Jahren geeignet,
besonders geeignet zum Kennenlernen und als Zusammenfassung der Vermittlungseinheit

Zeitbedarf

20–30 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Beispiel eines Werbetexts des jeweiligen Museums, Papier, Unterlagen, Bleistifte

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