Mitteltafel H: 147 cm, B: 91,8 cm; pro Flügel H: 148,5 cm, B: 40 cm
Material/Technik:Öl auf Fichtenholz
Beschreibung zu diesem Beispiel
Das Altarretabel ist ein aufgesetzter oder an die Rückseite des Altars angefügter Aufbau mit einem Bildwerk. Das hier besprochene Retabel ist ein Flügelaltar. Zentrales Thema ist die Marienkrönung durch Gottvater und Christus. In ihrer Mitte und unmittelbar über der Krone befindet sich der heilige Geist in Form einer Taube. Am oberen Rand der Mitteltafel blicken Engel, die Münzen streuen und Spruchbänder halten, auf die Dreifaltigkeitsdarstellung. In der linken unteren Ecke kniet eine Stifterfigur: Es ist Johannes Kaltofen, der 1483 diesen Flügelaltar der Aschaffenburger Stiftskirche gespendet hat. Auf dem linken Seitenflügel befindet sich der Stiftskanoniker Heinrich Kaltofen vor dem heiligen Martin. Sein Bruder Konrad ist auf dem rechten Seitenflügel neben dem heiligen Jakobus zu sehen. Alle drei Stifterfiguren beten für ihr Seelenheil.
Literatur zum Thema Altarretabel
Jenderko-Sichelschmidt, Ingrid/Marquart, Markus/Ermischer, Gerhard: Bayerische Museen, Stiftsmuseum der Stadt Aschaffenburg, Bd. 18, München 1994, S. 103–105.
Schedl, Michaela: Die Standflügel des Aschaffenburger Kaltofen-Retabel und der Meister des Kilian-Martyriums, in: Aschaffenburger Jahrbuch 2009 (27), S. 109–154.
In dem ursprünglichen Kinderspiel stellen sich die Teilnehmer*innen abwechselnd die Aufgabe, Gegenstände in der Umgebung zu finden.
Ein*e Teilnehmer*in formuliert eine Suchaufgabe, z. B.: „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist rot!“ Die Mitspieler*innen versuchen zu erraten, auf welches Objekt in ihrem Blickfeld sich der Hinweis bezieht. Da es keinerlei Einschränkungen gibt, bleiben die Teilnemer*innen offen für alle Arten von Eindrücken. Sie verschaffen sich einen Überblick mit Hilfe ihrer Alltagserfahrungen. Das beliebte Kinderstegreifspiel erfordert kaum Vorbereitung und lässt sich vor allem mit Jüngeren in jedem Museum, in jedem Raum und vor fast jedem Objekt spielen.
Auf Altarretabeln sind neben Personen auch viele Details in unterschiedlichen Formen und Farben zu erkennen. Daher eignen sie sich besonders, um die Teilnehmer*innen nach Details suchen und diese erraten zu lassen. Dabei kommen die ersten Fragen zur Bedeutung von den Dingen und ihrer Farbgebung auf, die zwischendurch beantwortet werden können. In weiteren Schritten kann das Spiel auf andere Sinne erweitert werden: „Ich höre/fühle/rieche was, was du nicht …“.
Czech, Alfred/Wagner, Ernst (Hg.): „Ins Museum“, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 47.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 30, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Der Zeitstrahl ist eine räumlich-anschauliche Darstellung abstrakter historischer Zeitverläufe.
Auf einer meist waagerechten Geraden werden Jahreszahlen eingetragen. Historische Zeiträume von besonderem Interesse können markiert und wichtige Ereignisse hervorgehoben werden. Texte, Bilder oder Karten erläutern die Darstellung zusätzlich. Neben dem chronologischen Ansatz bietet die Methode die Möglichkeit einen Bezug zur Familiengeschichte der Teilnehmer*innen herzustellen, indem sie eigene Lebensdaten und die ihrer Angehörigen einbringen. Persönliche und allgemeine Geschichte werden so verknüpft.
Abbildungen verschiedener Altaraufsätze aus unterschiedlichen Epochen werden von dem*der Vermittler*in auf den Boden gelegt. Die Teilnehmenden überlegen die richtige chronologische Reihenfolge der Bilder und ordnen dabei das Original richtig ein.
Mögliche Beispiele könnten sein: Aschaffenburger Tafelbild (1440/1450), Kaltofen Altar (1483), Heller-Altar von A. Dürer (1507–1509), Rubens-Altar von P. P. Rubens (1610/1616), Lola T. 180 von J. Tinguely (1988).
Beim Vergleich der Bilder werden sowohl der darin ausgedrückte Glaube als auch die Entwicklung der Themen in der Malerei deutlich.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 73, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Sauer, Michael: Zeitleiste, in: Mayer, Ulrich u. a. (Hg.): Wörterbuch Geschichtsdidaktik, 2. überarb. und erw. Aufl., Schwallbach/Ts. 2009, S. 201 f.
Sauer, Michael: Die Zeitleiste, in: Pandel, Hans-Jürgen/Schneider, Gerhard (Hg.): Handbuch Medien im Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts. 2007, S. 197–210.
Materialproben ermöglichen es, Materialeigenschaften eines Exponats zu erkunden.
Die Proben machen das Exponat erfahrbar, da in der Regel aus konservatorischen Gründen Museumsobjekte nicht berührt werden dürfen. Erhalten die Teilnehmer*innen Materialproben in die Hand, erleben sie haptisch Materialeigenschaften wie Oberflächenstruktur, Härte, Form, Gewicht oder auch Klang eines Materials. Der Einsatz von mehreren Materialproben ist sinnvoll, um im Vergleich besondere Eigenschaften und Unterschiede noch deutlicher zu erkennen. Auch bildlich dargestellte Materialien werden durch reale Materialproben „begreifbar“.
Der*die Vermittler*in reicht den Teilnehmer*innen Materialien (z. B. Kohle, Eisenoxide oder Mineralfarbstoffe, Leinöl), aus denen in der Vergangenheit wie auch heute Farben hergestellt werden, und erläutert diese kurz. Über die Materialprobe sollen die Teilnehmer*innen die Farbe im Bild suchen und vergleichen. Eine mögliche Probe sollte auch Blattgold sein. Der*die Vermittler*in erklärt dazu, dass diese Farbe sehr teuer war, doch diese Investition dem Stifter das Seelenheil bringen sollte.
Busse, Klaus-Peter: Bildumgangsspiele: Kunst unterrichten, Dortmund 2004, S. 87.
Seitz, Rudolf: Phantasie & Kreativität. Ein Spiel-, Nachdenk- und Anregungsbuch, München 1998, S. 56.
Bezirk Oberfranken (Hg.): Musbi. Museum bildet. Methodenkärtchen, Bayreuth 2014.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 37, 47, 66, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Die Teilnehmer*innen erhalten Karten, auf die ausgewählte Substantive, Verben oder Adjektive geschrieben sind, die zum Exponat oder Thema passen.
Damit formulieren sie einen vollständigen Satz mit Bezug zum Exponat. Hierdurch werden die Teilnehmer*innen auf Details aufmerksam und lenken zugleich den Blick der übrigen Gruppenmitglieder. Je nach Wortart können Gegenstände, Eigenschaften,Tätigkeiten oder Emotionen für die Betrachter*innen erschlossen werden. Auch beim Spracherwerb im Museum dienen Wortkarten der sprachlichen Vertiefung des Gesehenen und Erlebten.
Die Teilnehmer*innen erschließen sich das Bild über vorgegebene Wörter, wie z. B.: Krone, Engel, Bischof, Bettler, Mantel, Mütze, Jakobsmuschel, Kreuz, Wappen usw. Die Bildaufteilung und Bedeutung sowie der Kontext wird von dem*der Vermittler*in erläutert.
Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum. Mülheim an der Ruhr 2001, S. 51.
Eine Person oder eine Gruppe stellt eine Situation, die auf einem Bild, an einer Skulptur oder an einer Installation zu betrachten ist, mit Einsatz der eigenen Körper nach.
Die Teilnehmer*innen sollen genau die Körperhaltungen und Mimik der Abgebildeten beobachten. Eine Türöffnung könnte z. B. als Rahmen dienen. Die Gruppe arbeitet als Team zusammen und hilft sich gegenseitig beim Arrangieren der eigenen Körperhaltungen. Das Ergebnis kann fotografisch dokumentiert werden. Eine Erweiterung mit Requisiten ist möglich.
Die Teilnehmer*innen stellen die Hauptfiguren möglichst genau nach, während sie das Altarbild betrachten. Ein*e zuvor ernannte*r Regisseur*in aus der Gruppe hilft ihnen dabei. Zentrale Elemente dieser Methode sind die Haltung und die Körpersprache. Die Frage „ Wie fühlst du dich in der Rolle und Position, die du gerade eingenommen hast?“ verstärkt das Nachspüren der aus der Haltung entstehenden Stimmung.
Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 53.