Gr. 38, L: ca. 109 cm
Material/Technik:Baumwolle, Metall
Beschreibung zu diesem Beispiel
Als spezifische Berufsbekleidung hat sich für Ärzte der weiße Kittel durchgesetzt, auf dem kleinste Verschmutzungen sichtbar sind und somit sofort entfernt werden können. Für die Kleidung im OP hat sich grüne Kleidung etabliert, da Grün für die Augen der Chirurgen angenehmer ist, beruhigend wirkt und Verschmutzungen durch Blut nicht so auffallen. Der weiße Kittel ist allerdings mehr als eine Berufsbekleidung, denn er symbolisiert Macht und Status. Der Patient verbindet damit Kompetenz. Diese suggestive Wirkung des Kleidungsstückes reicht so weit, dass sie den Heilungsprozess beeinflussen kann. Der Gehrock des Eppendorfer Kittels schwillt beim Gehen ehrfurchtsgebietend auf und bedient das Klischee eines Arztes/einer Ärztin der Gott/die Göttin in weiß.
Literatur zum Thema Berufsbekleidung
Jahn, Ronny/ Nolten, Andreas: Berufe machen Kleider. Dem Geheimnis berufsspezifischen
Anziehens auf der Spur, Göttingen 2018, S. 34–37.
Spitzer, Manfred: Kleider machen Leute, in: Nervenheilkunde 2015, Band 34, S. 293–296.
Die Teilnehmer*innen kleiden sich nach einer bestimmten Mode und erfahren damit einen körperlichen und emotionalen Zugang zu einer anderen Kultur.
Ziel der Modenschau ist nicht das Entwerfen stilechter Kostüme. Die Teilnehmer*innen wählen sich ihre Gewandteile aus einem Fundus aus: Welche Kleidungsteile gehören zu einer bestimmten Mode/Tracht, wie werden diese genannt und wie getragen? Dadurch schulen sie historische und kulturelle Kompetenzen. Ergänzend kann die Gruppe mit den Garderoben auch in fremde Rollen schlüpfen, bzw. diese tauschen (Frau-Mann, Kind-Erwachsener u. Ä.).
Zu empfehlen ist hier eine Berufe-Modenschau, bei der die Teilnehmer*innen charakteristische Kleidung verschiedener Berufe tragen. Ergänzend empfehlen sich kleine Improvisationen, in denen die Teilnehmer*innen in die jeweilige Berufsrolle schlüpfen. Im anschließenden Austausch können folgende Fragen diskutiert werden: Werden manche Berufe höher angesehen als andere? Inwiefern hat das Tragen der Kleidung die innere Haltung während der Improvisation beeinflusst?
Metzenthin, Rosmarie: Schöpferisch Spielen und Bewegen, Zürich 1983, S. 136–141.
Petraschek-Heim, Ingeborg: Die Sprache der Kleidung. Wesen und Wandel von Tracht, Mode, Kostüm und Uniform, Baltmannsweiler 1988, S. 81–83.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 32 https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Die Teilnehmer*innen nennen der Reihe nach ein Wort, das sie mit dem Objekt verbinden. Dabei dürfen sie keine Wörter wiederholen.
Auf diese Weise entsteht ein vielfältiger Wortschatz als Basis für eine ergiebige Besprechung. Binnen drei Minuten notieren sie alle Wörter, die ihnen beim Beobachten einfallen. Anschließend lesen sie sie reihum vor. Dabei müssen alle Teilnehmer*innen die bereits genannten Wörter aus der eigenen Liste streichen. Der*die Vermittler*in strukturiert das Genannte, fragt kritisch nach, erklärt Schwieriges. Bei der Kurzversion sammeln die Teilnehmer*innen die Wörter nur mündlich, ohne sie zuvor zu notieren.
Welche Wörter verbindet man mit einer speziellen Berufsbekleidung - z. B. einem Arztkittel? Welche mit dem eines Hausmeisters? Hier kann es interessant sein, Wörter zu unterschiedlicher Arbeitskleidung zu finden. In der abschließenden Runde werden die jeweils gesammelten Wörter miteinander verglichen. Sind manche Assoziationen vielleicht durch Vorurteile entstanden oder sogar von TV-Serien beeinflusst? Weiterführend ist es interessant zu prüfen, ob sich die jeweils gesammelten Wörter auch auf andere Berufe übertragen lassen.
Kramer, Wolfgang/Kiesling, Michael: Haste Worte, Gesellschaftsspiel, F. X. Schmid Verlag 1997 (Spiel).
Der Praxis-Check fragt nach der Verwendbarkeit oder der konkreten Anwendung eines Gegenstandes.
Zunächst wählt der*die Vermittler*in einen alltäglichen Gebrauchsgegenstand mit bekanntem Verwendungszusammenhang aus. Dieses Exponat beurteilen die Teilnehmer*innen in arbeitsgleichen Gruppen nach den Aspekten Material, Gewicht, Gestaltung und ähnlichen Spezifika im Kontext des Verwendungszwecks. Ziel ist, dass ein Mitglied aus jeder Gruppe im Sprachstil und in der Rolle eines/r Produkttesters*in das Exponat im Plenum vorstellt. Anders als beim Werbeclip benennen die Teilnehmer*innen im Praxis-Check auch mögliche Defizite des Exponats. Zum Schluss lassen sich kontroverse Beurteilungen diskutieren.
Die Teilnehmer*innen diskutieren über die Funktionalität der Berufsbekleidung, z. B. einem Arztkittel. Was ist an der Bekleidung unpraktisch, und welche Verbesserungen oder Alternativen gäbe es? Wie finden es die Teilnehmer*innen,dass beispielsweise der Hausarzt in England einen Anzug und keinen Kittel trägt? Zur Diskussion kann auch der Symbolwert der Berufsbekleidung stehen, mit welchem Status man diesen verbindet und welche emotionalen Assoziationen damit verbunden sind.
Schrübbers, Christiane: Vom Referieren zum Moderieren, in: Schrübbers, Christiane (Hg.): Moderieren im Museum, Bielefeld 2013, S. 161–168.
Improvisation. Schultheater, Nr. 30, Hannover 2017.