Angel

Verfasst von: Straub, Regina

© Deutsches Jagd- und Fischereimuseum, Foto: Regina Straub
Beispielexponat:

Flugangel oder Fliegenrute | um 1900, Angelrolle ca. 1930

Aus England, Angelrolle „Decantelle“ aus Frankreich

Die Angel ist eine dreiteilige Steckrute, deren Einzelteile montiert wurden. Aufgrund ihrer extremen Länge und des verwendeten exotischen Hartholzes ist sie für das Fliegenfischen auf Lachse geeignet und wurde deswegen auch als Lachsgerte bezeichnet. Die Rutenteile sind gedrechselt und verjüngen sich zum oberen Ende hin. Die stärkste Partie, der Zweihandgriff, ist mit Kork umhüllt, dazwischen befinden sich zwei Messingringe, an denen die Angelrolle befestigt wird. In der Altsteinzeit fischte man mit Speeren. Hochseefischerei ist seit 42 000 und Angeln mit Haken seit 23 000 Jahren belegt. Im Altertum fischte man in Ägypten und in Griechenland mit Angeln, Reusen und Netzen. In Europa kam Angeln mit Widerhaken in der Bronzezeit auf. Fliegenfischen nahm in Europa im späten Mittelalter in England seinen Ursprung und verbreitete sich seit der ersten Hälfte des 19. Jhs.

Bötefür, Markus: Petri Heil. Die Kulturgeschichte des Angelns, Berlin 2019, S. 19–118.

Brockhaus Enzyklopädie, Bd. 9, Leipzig, Mannheim 2006, S. 299 f.

Ergert, Bernd E./Zeitler, Karl-Heinz: Museum. Deutsches Fischerei Museum München, Braunschweig 1993, S. 18 f,  S.38–55 und S. 75–83.

Rehbronn, Edmund: Handbuch für den Angelfischer. Die Fischereiprüfung in Frage und Antwort, Stuttgart 2010, S. 266–304 und S. 321–332.

 

Aspekte, Zielgruppen & MethodenHilfe

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Aspekte

Zielgruppen

Reither, Ingmar

Die Teilnehmer*innen beobachten, wie der*die Vermittler*in die Funktion eines Exponats demonstriert und dabei dessen Verwendungszweck unmittelbar zeigt.

Im Rahmen einer Vorführung besteht für die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, ein Exponat „live“ zu erleben. Dabei wird deutlich, wie sich mit einer Druckmaschine Zeitungsseiten herstellen lassen, wie ein Musikinstrument klingt oder wie ein Webstuhl funktioniert. Zusätzlich erläutert der*die Vermittler*in die Funktion des Objekts. Sobald die Vorführung beendet ist, haben die Teilnehmer*innen die Möglichkeit sich mit dem/der Vermittler*in über ihre Eindrücke auszutauschen.

Anwendung auf das Exponat Angel

Straub, Regina

Ohne eigene Erfahrung bzw. Vorwissen ist es für die Teilnehmer*innen sehr schwierig, sich die Handhabung einer Angel oder speziell den Vorgang des Fliegenfischens vorzustellen. Nachdem der*die Vermittler*in die Angel und ggf. Ausstattung und Zubehör beschrieben hat, zeigt er/sie den Teilnehmenden einen kurzen Film mit einem Angler.

Matthes, Michael: Museen der Technik, in: Schrübbers, Christiane (Hg.): Moderieren im Museum. Theorie und Praxis der dialogischen Besucherführung, Bielefeld 2013, S. 117–135.

Meiners, Uwe: Living History im Museum. Gedanken über Chancen und Probleme populärer Vermittlungsversuche, in: Christoph, Barbara/Dippold, Günter (Hg.): Das Museum in der Zukunft - neue Wege, neue Ziele!?, Bayreuth 2013, S. 59–72.

Passende Aspekte
  • Aufbau
  • Gebrauchswert
  • Handhabung
  • Hilfsmittel
  • Kulturelle Bedeutung
  • Material
  • Nahrungsmittel
Passende Zielgruppen
  • bis 3 Jahre
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Vorführung

Reither, Ingmar

Kategorien

Performative Methoden
Emotionale Zugänge
Narrative Methoden

Ziele

Funktion eines Objekts unmittelbar erfahren, Beobachtung schulen

Eignungen

Besonders geeignet für alle Gruppen, die eine möglichst direkte Begegnung mit dem Objekt wünschen

Zeitbedarf

Abhängig vom Objekt

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Ggf. Rohmaterial, das von einer Maschine verarbeitet wird

Czech, Alfred

Beim Vergleich werden die Teilnehmer*innen auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten aufmerksam.

Ohne Vorwissen können sie aus ihrer Wahrnehmung heraus zu den wichtigsten Erkenntnissen kommen. Dabei schult der Vergleich die Differenzierung der Wahrnehmung. Je nach Art des Vergleichs fokussiert er die Aufmerksamkeit auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten. Je ähnlicher sich die Vergleichsobjekte im Museum sind, desto mehr „Feinheiten“ entdecken die Teilnehmer*innen.

Es bieten sich zwei Möglichkeiten an: zum einen der Vergleich von Originalen, zum anderen der Vergleich von Originalen und Reproduktionen.

Anwendung auf das Exponat Angel

Straub, Regina

Beim Vergleich mit Originalen sollte man Angeln unterschiedlicher Länge, aus unterschiedlichem Material oder mit besonderer Ausstattung wie z. B. einem Erdspeer unten am Griffende, mit dem man die Angelrute in den Boden stecken konnte, auswählen. Auf diese Weise kann der*die Vermittler*in verschiedene Angelmethoden und die zeitliche Einordnung erklären. Der Bilder- oder Filmvergleich mit Anglern an verschiedenen Plätzen verdeutlicht den Teilnehmer*innen, dass sich je nach Fischart, die man fischen möchte, Gewässer und Angelort, wie z. B. am Ufer, im Fluss stehend oder auf einem Boot, ändern.

Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.

Passende Aspekte
  • Aufbau
  • Gebrauchswert
  • Handhabung
  • Hilfsmittel
  • Kulturelle Bedeutung
  • Material
  • Nahrungsmittel
Passende Zielgruppen
  • bis 3 Jahre
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Vergleich

Czech, Alfred

Kategorien

Recherchemethoden

Ziele

Differenziert wahrnehmen, Beobachtungskriterien anwenden, Kriterien entwickeln, Wertungen vornehmen

Eignungen

Besonders geeignet für Schüler*innen ab 6 Jahren

Zeitbedarf

10–20 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Eventuell Reproduktionen, wie Abbildungen, Modelle oder Objekte

Dörr, Sabrina

In einem Lückentext werden je nach Schwierigkeitsgrad Buchstaben, Silben, Wörter oder Satzteile ausgelassen.

Die Teilnehmer*innen betrachten intensiv das Exponat und füllen dann die Textlücken aus. Ergänzt werden können einzelne Wörter oder ganze Textpassagen. Zur Hilfestellung können die fehlenden Wörter auf dem Ausdruck vorgegeben sein. Auf diese Weise erarbeiten sich die Teilnehmer*innen eigenständig den Inhalt und die wichtigsten Aspekte des Exponats.

Anwendung auf das Exponat Angel

Straub, Regina

Der*die Vermittler*in beschreibt zuvor die Angel, ihre Verwendung und die kulturellen, historischen Zusammenhänge. Die fehlenden Fachbegriffe wie beispielsweise Rute, Angelrolle, Angelschnur, Fliegen-, Hochseefischen, Fischkorb sowie Fischarten werden in einer Auswahlliste mit dem Lückentext vorgegeben. Die Teilnehmer*innen ergänzen ebenso die unterschiedlichen Zwecke des Angelns, d. h. Nahrungserwerb, Freizeitbeschäftigung oder Sport, um die menschlichen Lebenssituationen in den verschiedenen Epochen zu verdeutlichen.

Bertscheit, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim an der Ruhr 2001, S. 47.

Passende Aspekte
  • Aufbau
  • Gebrauchswert
  • Handhabung
  • Hilfsmittel
  • Kulturelle Bedeutung
  • Material
  • Nahrungsmittel
Passende Zielgruppen
  • bis 3 Jahre
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Lückentext

Dörr, Sabrina

Kategorien

Narrative Methoden

Ziele

Sich mit dem Exponat intensiv auseinandersetzen, Wahrnehmung schulen, Kommunikation anregen

Eignungen

Besonders geeignet für eine intensive, ruhige Exponatbetrachtung
und für Einzelpersonen oder Kleingruppen

Zeitbedarf

10–20 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Im Vorfeld angefertigter auf die Altersstufe abgestimmter Lückentext

Bauereiß, Michael

Museumsobjekte werden mit Hilfe weiterer Exponate oder geeigneter Zusatzmaterialien in ihren ursprünglichen kulturellen oder alltagsgeschichtlichen Zusammenhang gebracht.

Viele Exponate sind ihres ursprünglichen Zusammenhangs beraubt und bleiben für den*die Betrachter*in abstrakt. Der Kontext, die Funktion o. Ä., ist aber für das Verständnis des Objekts wesentlich. Ziel ist es, diese Objekte mittels geeigneter Exponate oder didaktischer Materialien (Abbildungen, Vergleichsobjekte, haptische Gegenstände ...) wieder in ihren ursprünglichen Kontext zu rücken. Eventuell lassen sich Museumsexponate in einem anschließenden Stadtrundgang im originalen Kontext verorten.

Anwendung auf das Exponat Angel

Straub, Regina

Ausgehend vom Objektbeispiel sowie einer Abbildung, einem historischem Gemälde oder einem Film zieht der*die Vermittler*in weitere Exponate, wie ein Behältnis für lebende oder künstliche Fliegen oder Köder, z. B. eine Wurm- oder Madenbüchse, einen Metallkasten für Lachs-, und Forellenfliegen, einen Kescher (sackartiges Netz) oder einen Umhängekorb für die geangelten Fische, heran. Mittels Fotos bzw. Modellen der Fische, die man mit der jeweiligen Angel fischen kann, erschließen sich den Teilnehmer*innen die Wechselbeziehungen zwischen Gebrauchswert, Nahrung, Freizeit, Sport und kultureller Bedeutung.

Bauereiß, Michael: Vom Museum in den Stadtraum, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 282–286.

Passende Aspekte
  • Aufbau
  • Gebrauchswert
  • Handhabung
  • Hilfsmittel
  • Kulturelle Bedeutung
  • Material
  • Nahrungsmittel
Passende Zielgruppen
  • bis 3 Jahre
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Kontextualisierung

Bauereiß, Michael

Kategorien

Assoziative Methoden

Ziele

Zusammenhänge herstellen und verstehen, abstrakte Sachverhalte veranschaulichen

Eignungen

Ab 5 Jahre,
zur Erarbeitung von Wissen und Erfahrung

Zeitbedarf

2–10 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Abbildungen, Vergleichsobjekte, Repliken etc.

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