k. A.
Material/Technik:Gips, Holz, Pappmaché
Beschreibung zu diesem Beispiel
Sogenannte „Kümmergeweihe“ sind Hirschgeweihe mit Fehlbildungen. Das durch Verletzung oder Krankheit anormal gewachsene Geweih ist hier auf einen naturnah geschnitzten, modellierten Hirschkopf gesetzt. In zahlreichen fürstlichen Kunst- und Wunderkammern des 16. und 17. Jhs. wurden solche verwachsenen Geweihe ausgestellt. Sie galten in erster Linie als Wunder der Natur und Beweis der unerschöpflichen göttlichen Schaffenskraft. Bis heute gelten sie aber auch als eine seltene und somit begehrte Jagdtrophäe.
Literatur zum Thema Jagdtrophäe
Eikelmann, Renate (Hg.): Rundgang durch die Kunst- und Wunderkammer Burg Trausnitz, Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums, 2. Auflage, München 2017, S. 11.
Rauch, Margot: Trophäen und Mirabilien, in: Seipel, Wilfried (Hg.): Herrlich Wild. Höfische Jagd in Tirol, Wien 2004, S. 48–63.
Materialproben ermöglichen es, Materialeigenschaften eines Exponats zu erkunden.
Die Proben machen das Exponat erfahrbar, da in der Regel aus konservatorischen Gründen Museumsobjekte nicht berührt werden dürfen. Erhalten die Teilnehmer*innen Materialproben in die Hand, erleben sie haptisch Materialeigenschaften wie Oberflächenstruktur, Härte, Form, Gewicht oder auch Klang eines Materials. Der Einsatz von mehreren Materialproben ist sinnvoll, um im Vergleich besondere Eigenschaften und Unterschiede noch deutlicher zu erkennen. Auch bildlich dargestellte Materialien werden durch reale Materialproben „begreifbar“.
Als haptische Erfahrung für die Teilnehmer*innen bietet es sich an, kleine Geweihstücke oder einen Hirschhornknopf herumzureichen. Der*die Vermittler*in erläutert währenddessen die Objekte.
Busse, Klaus-Peter: Bildumgangsspiele: Kunst unterrichten, Dortmund 2004, S. 87.
Seitz, Rudolf: Phantasie & Kreativität. Ein Spiel-, Nachdenk- und Anregungsbuch, München 1998, S. 56.
Bezirk Oberfranken (Hg.): Musbi. Museum bildet. Methodenkärtchen, Bayreuth 2014.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 37, 47, 66, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Zwei Teilnehmer*innen entwickeln und präsentieren ein Interview, das mit einem Exponat oder einem*r erfundenen Experten*in geführt wird.
Die Fragen beantworten die Teilnehmer*innen selbst mithilfe von Ausstellungstexten, Aufsätzen und Katalogbeiträgen, Informationen von Fachleuten und einer genauen Untersuchung des Exponats. Daraus entwickelt das Team einen Dialog in Form eines Interviews einer*es Besuchers*in oder Reporter*in mit einem Objekt oder einem*r Experten*in. Anschließend tragen sie das Interview mit verteilten Rollen der gesamten Gruppe vor. Um die Interviewsituation realistischer zu gestalten, kann ein Mikrofon als Requisite eingesetzt werden.
Der*die Vermittler*in erläutert vor den Geweihen zunächst die Bedeutung des Wortes Trophäe (Erinnerungsstück für ein siegreiches Ereignis). Dann erklärt er/sie das Wort Jagdtrophäe und welche Teile des Tieres (nämlich die unverweslichen Teile) als Trophäe infrage kommen. Im Anschluss entwickeln die Teilnehmer*innen Interviewfragen, die sich an das Objekt richten. Sie beantworten diese Fragen nach ihrem Wissen und ihren Vorstellungen. Danach präsentieren die Teilnehmer*innen ihre Ergebnisse in großer Runde. Hier wird diskutiert und gegebenenfalls berichtigt.
Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika: Museum-Schule-Bildung, München 2007, S. 167.
Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht 323/324 (2008), S. 45–54, hier S. 54.
Wenzel, Birgit: Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders, Schwalbach 2010, S. 182–187.
Ein Orientierungsgang führt in mehreren Etappen durch das Museum mit oder ohne Wettbewerbscharakter.
Rallyes (oder Suchspiele) führen die Teilnehmer*innen mit einem Plan, Bildausschnitten oder Hinweisen auf Objekte durch ein Museum. Sie beziehen sich oft auf eine Sonderausstellung, eine Abteilung oder stellen ein Schwerpunktthema vor. Die Materialien fordern die Teilnehmer*innen auf, vor den ausgewählten Objekten Fragen zu beantworten oder Beobachtungsaufgaben zu bearbeiten. Die Antworten können Buchstaben liefern, die zusammen ein Lösungswort ergeben.
Fotos von Trophäen der Jetztzeit und Abbildungen von im Museum existierenden Trophäen dienen als Grundlage für ein Suchspiel. Dabei sollen die Teilnehmer*innen in Kleingruppen (3–5 Personen) herausfinden, welche Abbildungen Trophäen aus dem Museum zeigen und welche nicht.
Czech, Alfred/Wagner, Ernst (Hg.): „Ins Museum“, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 47.
Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung: Aktuelle Diskurse, innovative Modelle, erprobte Methoden, München 2007, S. 169–179, hier: S. 169.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 35, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/