Mumie

Verfasst von: Bellaire, Catherine

© Staatliches Museum Ägyptischer Kunst, Foto: Marianne Franke
Beispielexponat:

Kindermumie aus dem Faijum | 1.–2. Jh. n. Chr.

Aus Faijum, Ägypten

Mumien sind mit Haut, Haar und Muskelgewebe konservierte (menschliche oder tierische) Leichname, die künstlich oder natürlich entstanden sind. Besonders das antike Ägypten ist für seine sorgfältig präparierten Mumien bekannt: Innere Organe wurden separat beigesetzt; nach einer Trocknungsprozedur wurde die Leiche balsamiert und in Leinenbinden gehüllt. In der ptolemäischen/römischen Zeit dienten Porträts als Schmuck. Je nach Epoche, Region und sozialer Stellung eines Toten im alten Ägypten konnte die Bestattung unterschiedlich ausfallen. Für alle Mumien galt ein Tabu. Denn der Leichnam sollte nicht sichtbar sein, da seine Zurschaustellung bei den alten Ägyptern gleichbedeutend mit dessen Verdammnis ist. Die Scheu der Ägypter vor dem toten Körper gilt es daher zu respektieren. Mumienporträts wie das hier gezeigte stellen nur ein idealisiertes Bild des/der Verstorbenen dar.

Germer, Susanne (Hg.): Ägyptische Mumien. Unsterblichkeit im Land der Pharaonen, Stuttgart 2007, S. 53–59.

Pommerening, Tanja: Mumien, Mumifizierungstechnik und Totenkult im Alten Ägypten, in: Wieczorek, Alfried u. a. (Hg.): Mumien. Der Traum vom ewigen Leben, Mainz 2007, S. 71–88.

Stadler, Martin: Es ist nicht alles Gold, was ägyptisch ist, in: Merkt, Andreas (Hg.): Metamorphosen des Todes. Bestattungskulturen und Jenseitsvorstellungen im Wandel, Regensburg 2016, S. 11–22 und S. 22 f.

Aspekte, Zielgruppen & MethodenHilfe

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Aspekte

Zielgruppen

Bellaire, Catherine

Die Teilnehmer*innen vergleichen und recherchieren Funktionen von Objekten in verschiedenen Epochen und präsentieren ihre Ergebnisse.

Sie lernen maximal fünf Exponate kennen. Durch Recherche, Vergleiche und Brainstorming ermitteln die Teilnehmer*innen die ursprüngliche Funktion der Objekte. Gleichzeitig machen sie sich Gedanken darüber, ob ähnliche Objekte heute in gleicher Weise genutzt werden. So werden Unterschiede der Kulturen klar, aber auch Gemeinsamkeiten deutlich. Kleinere Kinder halten ihre Ideen zeichnerisch fest, Ältere präsentieren ihre Ergebnisse auf Tafeln und als Kurzvortrag.

Anwendung auf das Exponat Mumie

Bellaire, Catherine

Vermittelt wird hier nicht die Funktion, sondern die kulturhistorische Bedeutung des Exponats. Warum wurden Menschen als Mumien bestattet? Welche Jenseitsvorstellungen sind damit verbunden? Wie bestatten wir Menschen heute?
Gibt es auch Gemeinsamkeiten? Was haben wir früheren Kulturen (technisch/Wissensstand) voraus, und was können wir von ihnen lernen? Auch kritische Fragestellungen können einfließen: Inwiefern ist die Ausstellung von Mumien im Museum ein Problem?

Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Vermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 203 f.

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 7,  https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/

Nettke, Tobias: Personale Vermittlung in Museen. Merkmale, Ansätze, Formate und Methoden, in: Commandeur, Beatrix u.a. (Hg.), Handbuch Museumspädagogik. Kulturelle Bildung in Museen, München 2016, S. 173–183, hier: S. 174–175.

Passende Aspekte
  • Aufstellungsort
  • Emotion
  • Form
  • Historischer Zusammenhang
  • Identität
  • Jenseitsvorstellungen
  • Lebenswelt
  • Material
  • Rituale
Passende Zielgruppen
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Damals–heute

Bellaire, Catherine

Kategorien

Recherchemethoden
Visuell-gestalterische Methoden
Assoziative Methoden
Narrative Methoden

Ziele

Bezüge zur eigenen Lebenswelt herstellen, Transferleistung fördern, Rechercheergebnisse sprachlich vermitteln

Eignungen

Besonders geeignet für kleinere Gruppen von max. 15 Teilnehmer*innen,
auch für Sprachlerngruppen

Zeitbedarf

30–40 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Abbildungen, Literatur, Katalogtexte zur Recherche, Schreib- und Zeichenmaterial, evtl. Tafel oder Flipchart zur Präsentation der Ergebnisse

Rudnicki, Gabi

Ein innerer Monolog ist ein Selbstgespräch, in dem Gedanken und Gefühle einer Figur schriftlich ausgestaltet werden.

Der innere Monolog wird in der Ich-Form und im Präsens geschrieben. Ohne große Einleitung begibt sich der*die Schreibende in die fiktive Geschichte der Figur und bringt deren Gedanken in loser, freier Abfolge, auch mit Einwortsätzen und Ausrufewörtern, zu Papier. Im Sinne des Perspektivwechsels kann der Text auch zu einem Gegenstand geschrieben werden. Eine Variante ist der „Tagebucheintrag“.
In Gruppenarbeit können innere Monologe zu verschiedenen Teilen eines Exponats entstehen. Nach dem Schreiben lesen sich die Teilnehmer*innen den die Texte gegenseitig vor.

Anwendung auf das Exponat Mumie

Bellaire, Catherine

Wie fühlt man sich bei dem Gedanken, dass der eigene Leichnam in einem anderen Land ausgestellt würde? Passt das zu den eigenen Vorstellungen des Jenseits? Weswegen ist man den Museen vielleicht dennoch dankbar? Die Teilnehmer*innen schreiben anhand dieser Leitfragen einen inneren Monolog.

Ruf, Oliver: Kreatives Schreiben, Tübingen 2016, S.159–175.

Vogt, Jochen: Aspekte erzählender Prosa. Eine Einführung in Erzähltechnik und Romantheorie, 11. aktual. Aufl., Stuttgart 2008, S. 181–194.
 

Passende Aspekte
  • Aufstellungsort
  • Emotion
  • Form
  • Historischer Zusammenhang
  • Identität
  • Jenseitsvorstellungen
  • Lebenswelt
  • Material
  • Rituale
Passende Zielgruppen
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Innerer Monolog

Rudnicki, Gabi

Kategorien

Assoziative Methoden
Kreatives Schreiben

Ziele

In ein Thema einführen, Wahrnehmung schulen, Kreativität fördern, vermittelte Inhalte festigen, Schreibkompetenz fördern

Eignungen

Für alle, die schreiben können, je nach Alter der Teilnehmer*innen kann die Schreibphase länger oder kürzer sein, Sprachkompetenz muss vorhanden sein

Zeitbedarf

10–30 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Schreibpapier und Stifte

Isenberg, Julia

Die Teilnehmer*innen nennen der Reihe nach ein Wort, das sie mit dem Objekt verbinden. Dabei dürfen sie keine Wörter wiederholen.

Auf diese Weise entsteht ein vielfältiger Wortschatz als Basis für eine ergiebige Besprechung. Binnen drei Minuten notieren sie alle Wörter, die ihnen beim Beobachten einfallen. Anschließend lesen sie sie reihum vor. Dabei müssen alle Teilnehmer*innen die bereits genannten Wörter aus der eigenen Liste streichen. Der*die Vermittler*in strukturiert das Genannte, fragt kritisch nach, erklärt Schwieriges. Bei der Kurzversion sammeln die Teilnehmer*innen die Wörter nur mündlich, ohne sie zuvor zu notieren.

Anwendung auf das Exponat Mumie

Bellaire, Catherine

Die Teilnehmer*innen nennen ihre intuitiv gesammelten Wörter. Beispiel: Tod, gruselig, Pyramide, eklig, faszinierend, Pharao, Sarkophag, Leinenbinden etc. Diese lassen sich meistens in Themengruppen zusammenfassen, über die sich die Teilnehmer*innen dann austauschen können, z. B.: altes Ägypten/historischer Hintergrund, Jenseitsvorstellungen/Bestattungsrituale, Medizin/Technik, Emotion. V. a. bei Kindern zwischen 6 bis 10 Jahren ist mit stark emotionalisierten Begriffen zu rechnen wie „Ekel“ oder „Grusel“. Eine Gruppendiskussion kann diesem Empfinden nachgehen und es aufklären.

Kramer, Wolfgang/Kiesling, Michael: Haste Worte, Gesellschaftsspiel, F. X. Schmid Verlag 1997 (Spiel).

Passende Aspekte
  • Aufstellungsort
  • Emotion
  • Form
  • Historischer Zusammenhang
  • Identität
  • Jenseitsvorstellungen
  • Lebenswelt
  • Material
  • Rituale
Passende Zielgruppen
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Wörter finden

Isenberg, Julia

Kategorien

Assoziative Methoden

Ziele

Wortschatz erweitern, Wahrnehmung schulen, Beobachtungen formulieren, vor Publikum sprechen

Eignungen

Besonders geeignet für Kinder ab 6 Jahren und Sprachlerngruppen

Zeitbedarf

10–20 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Klemmbrett, Papier, Stift, Uhr, mündlich kein Material nötig

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