Narwalzahn

Verfasst von: Rilling-Gilles, Stephanie

© Bayerisches Nationalmuseum München; Foto: Haberland, Walter; Inv.-Nr. 2001/64, Foto Nr. D147778

Der hier abgebildete Stoßzahn gehört zu einem Narwal. Das Tier lebt in der Arktis. Männliche Narwale entwickeln einen bis zu drei Meter langen Zahn, der durch die Oberlippe wächst und durch seine schraubenförmige Drehung wie gedrechselt aussieht. Bis heute ist die Wissenschaft uneinig, welche Funktionsweise dieser Zahn genau hat; die Vermutungen gehen vom Temperaturfühler bis zum peitschenartigen Schlagwerkzeug. Bis in die frühe Neuzeit hielt man den Zahn für das Horn des legendären Einhorns. Fürstliche Sammler zahlten horrende Preise dafür. Man schrieb dem Horn magische Kräfte zu, beispielsweise glaubte man, es könne Gift neutralisieren. Erst der Naturforscher und Sammler Ole Worm erbrachte im 17. Jh. den Beleg, dass es sich um den Zahn eines Narwals handelt.

Eikelmann, Renate (Hg.): Rundgang durch die Kunst- und Wunderkammer Burg Trausnitz, Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums, 2. Auflage, München 2017, S. 52 f.

Reichholf, Josef: Fabelhaftes Einhorn, Entzauberung eines Mythos, in: aviso 3, Tierschau Colloquium 2007, S. 12–17.

Aspekte, Zielgruppen & MethodenHilfe

Die Filter „Aspekte“, „Zielgruppen“ und „Methoden“ bedingen sich gegenseitig. Wählen Sie nach Belieben Felder aus, mindestens aber eine Methode. Anschließend erhalten Sie weiter unten entsprechend Ihrer Auswahl einen Vorschlag zur Anwendung der Methode auf das Exponat.

Aspekte

Zielgruppen

Kurbasik, Kathrin & Kaupert, Ursula

Über Bild- und Kartenmaterial lokalisieren die Teilnehmer*innen den ursprünglichen Standort des Exponats.

Mit Kartenmaterial, Globus und Fotografien werden Fragen beantwortet, wie: Wo kommt das Exponat her? Welche politischen und wirtschaftlichen Zustände herrschen dort? Wie sind das Klima und der Lebensraum am ursprünglichen Standort und wie ist das Exponat zu uns gekommen?
So wird das Exponat in seinen geografischen, ökologischen, historischen, politischen und wirtschaftlichen Zusammenhang gestellt.
Die Karten können auch selbst z. B. auf Stoff oder als Puzzleteile gestaltet werden.

Anwendung auf das Exponat Narwalzahn

Rilling-Gilles, Stephanie

Da viele beim Anblick des Stoßzahnes spontan an das Horn eines Einhornes denken, wird zunächst einmal geklärt, von welchem Tier das Objekt stammt und dass es sich um einen Zahn handelt. Mithilfe von Kartenmaterial, einem Globus und unterschiedlichen Fotos des Narwals werden Fragen beantwortet: Wo genau lebt der Narwal, wie sind seine Lebensbedingungen, wie unterscheiden sich Männchen und Weibchen, wie groß sind die Tiere und wie lang kann der Zahn werden? Gemeinsam diskutieren die Teilnehmer*innen die Funktion des Stoßzahnes.

Diercke Weltatlas, Braunschweig 2015.

Rendgen, Sandra/Wiedemann, Julius: Understanding the World. The Atlas of Infographics, Köln 2014.

Meyers Großes Länderlexikon. Alle Länder der Erde kennen - erleben - verstehen, 2. Aufl., Berlin 2008.

Passende Aspekte
  • Assoziationen
  • Attribute
  • Aufstellungsort
  • Aussehen
  • Besitzer*in
  • Eigene Erfahrung
  • Epoche
  • Funktion
  • Herkunft
  • Lebensbedingungen
Passende Zielgruppen
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Herkunftsbestimmung

Kurbasik, Kathrin & Kaupert, Ursula

Kategorien

Recherchemethoden

Ziele

Information und Wissen vermitteln, Bezüge herstellen, Zusammenhänge erfassen

Eignungen

Geeignet für Kinder ab 6 Jahren: geografische, historische und ökologische Zusammenhänge, ab 13 Jahren: wirtschaftliche und politische Zusammenhänge

Zeitbedarf

5–10 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Globus, selbstgemachte Landkarten, Landkartenpuzzle, Abbildungen, laminiertes Fotomaterial

Isenberg, Julia

Die Teilnehmer*innen nennen der Reihe nach ein Wort, das sie mit dem Objekt verbinden. Dabei dürfen sie keine Wörter wiederholen.

Auf diese Weise entsteht ein vielfältiger Wortschatz als Basis für eine ergiebige Besprechung. Binnen drei Minuten notieren sie alle Wörter, die ihnen beim Beobachten einfallen. Anschließend lesen sie sie reihum vor. Dabei müssen alle Teilnehmer*innen die bereits genannten Wörter aus der eigenen Liste streichen. Der*die Vermittler*in strukturiert das Genannte, fragt kritisch nach, erklärt Schwieriges. Bei der Kurzversion sammeln die Teilnehmer*innen die Wörter nur mündlich, ohne sie zuvor zu notieren.

Anwendung auf das Exponat Narwalzahn

Rilling-Gilles, Stephanie

Jede/r Teilnehmer*in nennt ein Wort, das er oder sie mit dem Objekt verbindet. Das ist hier besonders reizvoll, weil sich die Assoziationen sowohl auf das legendäre Einhorn beziehen können als auch auf den Narwal, von dem der Zahn stammt. der*die Vermittler*in notiert jedes Wort auf einer Karte und klärt Begriffe, die unklar sind. Dann werden im Sitzkreis gemeinsam die Karten thematisch dem Narwal bzw. dem Einhorn zugeordnet und anfallende Fragen beantwortet oder diskutiert.

Kramer, Wolfgang/Kiesling, Michael: Haste Worte, Gesellschaftsspiel, F. X. Schmid Verlag 1997 (Spiel).

Passende Aspekte
  • Assoziationen
  • Attribute
  • Aufstellungsort
  • Aussehen
  • Besitzer*in
  • Eigene Erfahrung
  • Epoche
  • Funktion
  • Herkunft
  • Lebensbedingungen
Passende Zielgruppen
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Wörter finden

Isenberg, Julia

Kategorien

Assoziative Methoden

Ziele

Wortschatz erweitern, Wahrnehmung schulen, Beobachtungen formulieren, vor Publikum sprechen

Eignungen

Besonders geeignet für Kinder ab 6 Jahren und Sprachlerngruppen

Zeitbedarf

10–20 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Klemmbrett, Papier, Stift, Uhr, mündlich kein Material nötig

Czech, Alfred

Beim Vergleich werden die Teilnehmer*innen auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten aufmerksam.

Ohne Vorwissen können sie aus ihrer Wahrnehmung heraus zu den wichtigsten Erkenntnissen kommen. Dabei schult der Vergleich die Differenzierung der Wahrnehmung. Je nach Art des Vergleichs fokussiert er die Aufmerksamkeit auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten. Je ähnlicher sich die Vergleichsobjekte im Museum sind, desto mehr „Feinheiten“ entdecken die Teilnehmer*innen.

Es bieten sich zwei Möglichkeiten an: zum einen der Vergleich von Originalen, zum anderen der Vergleich von Originalen und Reproduktionen.

Anwendung auf das Exponat Narwalzahn

Rilling-Gilles, Stephanie

Der Zahn des Narwales gilt auch als Horn des Fabelwesens „Einhorn“. Die Teilnehmer*innen bilden zwei Gruppen. Eine Gruppe soll anhand von Stichworten und Gesichtspunkten den Narwal, die andere das Einhorn beschreiben (z. B.: Aussehen, Lebensraum, Eigenschaften und Funktion des Horns/Zahns). Die Ergebnisse der beiden Gruppen werden dann im Vergleich gegenübergestellt und diskutiert.

Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.

Passende Aspekte
  • Assoziationen
  • Attribute
  • Aufstellungsort
  • Aussehen
  • Besitzer*in
  • Eigene Erfahrung
  • Epoche
  • Funktion
  • Herkunft
  • Lebensbedingungen
Passende Zielgruppen
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Vergleich

Czech, Alfred

Kategorien

Recherchemethoden

Ziele

Differenziert wahrnehmen, Beobachtungskriterien anwenden, Kriterien entwickeln, Wertungen vornehmen

Eignungen

Besonders geeignet für Schüler*innen ab 6 Jahren

Zeitbedarf

10–20 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Eventuell Reproduktionen, wie Abbildungen, Modelle oder Objekte

Scroll to bottom
Scroll to bottom