Uhr

Verfasst von: Kraus, Katja

© Museum für Franken, Staatliches Museum für Kunst- und Kulturgeschichte in Würzburg
Beispielexponat:

Bodenstanduhr | um 1745

Von Carl Maximilian Mattern und Johann Wolfgang van der Auwera

Auffällig sind die kunstvollen Schreiner- und Bildhauerarbeiten sowie die außergewöhnliche Form des Uhrenkastens, besonders des Kopfes. Das Gehäuse ist mit kunstvoller Marketerie (Zinn, Kirsch- und Zwetschgenholz) verziert. Zwischen Schaft und Kopf sind geschnitzte Ornamente aus Lindenholz. Der geschweifte Kopf wurde allerdings – anders als üblich – nicht für ein bereits bestehendes Uhrwerk gestaltet, sondern umgekehrt. Besonders anschaulich ist das Zifferblatt mit den römischen Stundenzahlen und den arabischen Fünf-Minuten-Zahlen, dem Zinnring mit der Sekundenanzeige sowie dem Zinnring mit der Anzeige „sonat-tacet“ (Lat. für: klingt-schweigt). Durch das Glas am Gehäuse ist die Schwingung des Pendels zu sehen.
                                                                                                             

Ballweg, Manfred: Bruckmann's Uhren-Lexikon, 2., neubearb. u. erw. Aufl., München 1980, S. 90, S.143 f. und S. 205 f.

Fowler, Ian D./Trenschel, Hans-Peter/Wall, Frauke van der: Uhren aus 5 Jahrhunderten. Aus den Sammlungen des Mainfränkischen Museums Würzburg, Münsterschwarzach 1999, S. 44 und S. 248.

Aspekte, Zielgruppen & MethodenHilfe

Die Filter „Aspekte“, „Zielgruppen“ und „Methoden“ bedingen sich gegenseitig. Wählen Sie nach Belieben Felder aus, mindestens aber eine Methode. Anschließend erhalten Sie weiter unten entsprechend Ihrer Auswahl einen Vorschlag zur Anwendung der Methode auf das Exponat.

Aspekte

Zielgruppen

Kasparek, Katrin

Eine Bildvorlage oder ein Thema werden in einzelne Bildteile zerlegt und von den Teilnehmer*innen wieder zum großen Ganzen zusammengefügt.

Sie erhalten Puzzlestücke eines Gesamtbildes (Kunstwerk, Exponat, Objektgruppe) und setzen diese zusammen. Der Schwierigkeitsgrad kann durch die Größe und Auswahl des Bildausschnittes oder das Zurverfügungstellen einer Vorlage verändert werden. Die Methode kann auch als Gruppenpuzzle durchgeführt werden: Hier wird ein größeres Thema in einzelne Puzzlestücke (Teilthemen) zerteilt, diese von Kleingruppen bearbeitet und anschließend wieder zu einem Gesamtbild zusammengefügt.
 

Anwendung auf das Exponat Uhr

Kraus, Katja

Beim Zusammensetzen des Puzzles erschließen die Teilnehmer*innen die einzelnen Teile der Bodenstanduhr wie: Sockel, Schaft, Übergang zum Kopf.
Das Auflegen von Folien mit Abbildungen von Marketerien und Zifferblatt verlangt das genaue Hinschauen der Teilnehmer*innen und verweist damit auf die Besonderheiten der Uhr. Der Schwerpunkt der Aktion liegt in der genauen Betrachtung der äußeren Hülle, gibt aber auch erste Hinweise zum Funktionieren der Uhr.

Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 206 f.

Wenzel Birgit: Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders, 5. Auflage, Schwalbach/Ts. 2014, S. 114–121.

Passende Aspekte
  • Bewegung
  • Detailreichtum
  • Eigene Erfahrung
  • Emotion
  • Farbigkeit
  • Form
  • Funktion
  • Haptik
  • Historischer Zusammenhang
  • Material
  • Materialität
  • Technik
  • Vielfalt
  • Zusammenhang
  • Zusammensetzung
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Puzzle

Kasparek, Katrin

Kategorien

Visuell-gestalterische Methoden
Spielerische Methoden

Ziele

Genaues Hinsehen üben, intensiv mit Bildvorlage auseinandersetzen, Kombinationsfähigkeit fördern, auf Teilaspekte fokussieren

Eignungen

Nicht geeignet für Blinde

Zeitbedarf

5–30 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

In Puzzlestücke zerteilte Bildvorlage

Kisser-Priesack, Gabriele

Die Teilnehmer*innen bauen nach genauer Betrachtung des Exponats und mit Hilfe einer schematischen Vorgabe das Objekt nach.

Eine Abbildung oder ein Modell, passend zum Exponat, werden zusammen mit dem benötigten Material an die Gruppen verteilt. Die Teilnehmer*innen bauen selbstständig ein vereinfachtes Modell des Exponats zusammen. Dadurch können die Zusammensetzung und Wirkung z. B. einer Maschine erfahren werden. 

Anwendung auf das Exponat Uhr

Kraus, Katja

Um die Funktion einer Bodenstanduhr, die von Gewichten angetrieben wird, verständlich zu machen, bietet sich der einfache Nachbau eines Uhrenmodells mit Zeiger, Zifferblatt, Walze und Gewicht an: Die Teilnehmer*innen erfahren so die Bedeutung der Hemmung bei einer Uhr, die dafür sorgt, dass sich die Zeiger nicht rasend schnell, sondern in der gewünschten Zeit drehen. Gleichzeitig lernen sie die römischen Zahlen auf dem Zifferblatt kennen.

Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 212, 214.

Menger, Julia: Lastentransport mit einfachen mechanischen Maschinen. Didaktische Rekonstruktion als Beitrag zum technischen Sachunterricht in der Grundschule, Band 30, Oldenburg 2010, S. 21–28.

Arnold, Nick: Räder, Hebel und Schrauben: Technik einfach gut erklärt-Tolle Maschinen zum Selberbauen, Hamburg 2013, S. 12–14.

Passende Aspekte
  • Bewegung
  • Detailreichtum
  • Eigene Erfahrung
  • Emotion
  • Farbigkeit
  • Form
  • Funktion
  • Haptik
  • Historischer Zusammenhang
  • Material
  • Materialität
  • Technik
  • Vielfalt
  • Zusammenhang
  • Zusammensetzung
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Nachbau nach Vorgabe

Kisser-Priesack, Gabriele

Kategorien

Haptische Methoden

Ziele

Objekt und Anleitung genau betrachten, lesen und verstehe, selbstständig arbeiten, eigene Erfahrungen machen

Eignungen

Besonders geeignet für Kinder und Jugendliche ab 6 Jahren

Zeitbedarf

10–20 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Für die Anleitung: laminierte Abbildung oder robustes Modell, für den Nachbau: Materialien aus dem Alltag wie Schnüre, Karton, Schrauben, Karabiner usw.

Reinlaßöder, Sophie

Die Teilnehmer*innen vertonen ein Objekt mit Geräuschen oder Musik.

Sie betrachten ein Objekt und sprechen über die Geräusche und Töne, die ihrer Meinung nach zu dem Objekt passen. Dann stellen sie die Geräuschkulisse nach. Das kann ohne Requisiten durch Sprechen, Singen, Klatschen, Stampfen und Pfeifen geschehen oder mit Musikinstrumenten und Requisiten, die Geräusche erzeugen.

Anwendung auf das Exponat Uhr

Kraus, Katja

An den reich verzierten Bodenstanduhren haben in der Regel verschiedene Handwerker*innen gearbeitet: Uhrmacher*in, Glaser*in, Schnitzer*in, Schreiner*in, Maler*in.
Um die verschiedenen Handwerksberufe kennenzulernen, die bei der Entstehung des Exponats beteiligt waren, bietet sich das Singen des bekannten Kinderliedes „Wer will fleißige Handwerker sehen“ mit den entsprechenden Bewegungen an, die für die jeweiligen Tätigkeiten typisch sind. Dazu ist Folgendes im Text vorgegeben:
Glaser*in – Scheiben
Uhrmacher*in – Uhrwerk
Schreiner*in – Kasten
Schnitzer*in – Verzierung
Maler*in – Zifferblatt

Lischka-Seitz, Christiane/Schidlo, Armin/Thumann, Nicola/Früinsfeld, Gert: Skulptur und Klang. Klangbilder - angeregt durch Werke des Bildhauers Lothar Fischer, in: Kunz-Ott, Hannelore (Hg.): Museum und Schule. Wege zu einer erfolgreichen Partnerschaft, München/Berlin 2005, S. 233–237. 

Leßmann, Sabine: ViM – Vorschulkinder ins Museum! Bausteine für die museumspädagogische Arbeit mit Vorschulkindern in Kunstmuseen. Ein Modellprojekt im Kunstmuseum Bonn, 2011, in: http://www.kunstmuseum-bonn.de/fileadmin/Redaktion/Bildung__Vermittlung/Bro_ViM_lay07.pdf

Passende Aspekte
  • Bewegung
  • Detailreichtum
  • Eigene Erfahrung
  • Emotion
  • Farbigkeit
  • Form
  • Funktion
  • Haptik
  • Historischer Zusammenhang
  • Material
  • Materialität
  • Technik
  • Vielfalt
  • Zusammenhang
  • Zusammensetzung
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Vertonung

Reinlaßöder, Sophie

Kategorien

Spielerische Methoden
Performative Methoden
Transmediale Methoden
Assoziative Methoden

Ziele

Wahrnehmung schulen, Bezüge herstellen, sich mit dem Objekt kreativ auseinandersetzen

Eignungen

Geeignet für Kinder ab 3 Jahren und Erwachsene,
zu beachten: Die Methode könnte andere Besucher*innen stören, vorher mit Museumsleitung absprechen

Zeitbedarf

10–30 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Requisiten, die Geräusche erzeugen, z. B.: Papier, Alufolie, Plastiktüte, Musikinstrumente, z. B. Mundharmonika, Melodika, Flöte, Tamburin usw.

Dörr, Sabrina

In einem Lückentext werden je nach Schwierigkeitsgrad Buchstaben, Silben, Wörter oder Satzteile ausgelassen.

Die Teilnehmer*innen betrachten intensiv das Exponat und füllen dann die Textlücken aus. Ergänzt werden können einzelne Wörter oder ganze Textpassagen. Zur Hilfestellung können die fehlenden Wörter auf dem Ausdruck vorgegeben sein. Auf diese Weise erarbeiten sich die Teilnehmer*innen eigenständig den Inhalt und die wichtigsten Aspekte des Exponats.

Anwendung auf das Exponat Uhr

Kraus, Katja

Mit dem Einsetzen der fehlenden Wörter sind die Teilnehmer*innen dazu angehalten, das Objekt genau zu betrachten, und erfahren dabei einerseits viel über das äußere Erscheinungsbild der Uhr. Andererseits erhalten sie Informationen zur Technik.
Die Methode zielt darauf ab, das zum Exponat Gehörte noch mal zu wiederholen. Als Einstieg ist sie eventuell zu schwierig. Hinweis: Es ist wichtig, den Text auf die Lesefähigkeit der Teilnehmer*innen abzustimmen.

 

Bertscheit, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim an der Ruhr 2001, S. 47.

Passende Aspekte
  • Bewegung
  • Detailreichtum
  • Eigene Erfahrung
  • Emotion
  • Farbigkeit
  • Form
  • Funktion
  • Haptik
  • Historischer Zusammenhang
  • Material
  • Materialität
  • Technik
  • Vielfalt
  • Zusammenhang
  • Zusammensetzung
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Lückentext

Dörr, Sabrina

Kategorien

Narrative Methoden

Ziele

Sich mit dem Exponat intensiv auseinandersetzen, Wahrnehmung schulen, Kommunikation anregen

Eignungen

Besonders geeignet für eine intensive, ruhige Exponatbetrachtung
und für Einzelpersonen oder Kleingruppen

Zeitbedarf

10–20 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Im Vorfeld angefertigter auf die Altersstufe abgestimmter Lückentext

Feuchtmayr, Andrea

Materialproben ermöglichen es, Materialeigenschaften eines Exponats zu erkunden.

Die Proben machen das Exponat erfahrbar, da in der Regel aus konservatorischen Gründen Museumsobjekte nicht berührt werden dürfen. Erhalten die Teilnehmer*innen Materialproben in die Hand, erleben sie haptisch Materialeigenschaften wie Oberflächenstruktur, Härte, Form, Gewicht oder auch Klang eines Materials. Der Einsatz von mehreren Materialproben ist sinnvoll, um im Vergleich besondere Eigenschaften und Unterschiede noch deutlicher zu erkennen. Auch bildlich dargestellte Materialien werden durch reale Materialproben „begreifbar“.

Anwendung auf das Exponat Uhr

Kraus, Katja

Folgende Materialien werden den Teilnehmer*innen von dem*der Vermittler*in gereicht: ein Stück nachgeschnitztes Holz, verschiedene Furniere und Zinn, verschiedene Zeiger und Zahnräder sowie eine Glocke mit einem Hämmerchen. Damit hört man die Uhr, und sie ist somit auch akustisch erfahrbar.
Ziel ist die haptische Erfahrung der Teilnehmer*innen durch die Materialien zu ermöglichen, mit denen die verschiedenen Handwerker*innen oder Künstler*innen arbeiten.

 

Busse, Klaus-Peter: Bildumgangsspiele: Kunst unterrichten, Dortmund 2004, S. 87.

Seitz, Rudolf: Phantasie & Kreativität. Ein Spiel-, Nachdenk- und Anregungsbuch, München 1998, S. 56.

Bezirk Oberfranken (Hg.): Musbi. Museum bildet. Methodenkärtchen, Bayreuth 2014.

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 37, 47, 66, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/ 

Passende Aspekte
  • Bewegung
  • Detailreichtum
  • Eigene Erfahrung
  • Emotion
  • Farbigkeit
  • Form
  • Funktion
  • Haptik
  • Historischer Zusammenhang
  • Material
  • Materialität
  • Technik
  • Vielfalt
  • Zusammenhang
  • Zusammensetzung
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Materialproben

Feuchtmayr, Andrea

Kategorien

Assoziative Methoden
Emotionale Zugänge
Sinnesorientierte Methoden

Ziele

Wahrnehmung schulen, Materialeigenschaften eines Exponats erschließen, Informationen haptisch vermitteln, Teilnehmer*innen aktivieren

Eignungen

Nur für das Museum unbedenkliche Materialproben verwenden, bei Geschmacksproben allergische Reaktionen bedenken, altersspezifische Auswahl

Zeitbedarf

5–10 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Verschiedene Stoffe, Holzarten, Metalle, Steine, Kunststoffe, Pigmente, Gewürze etc., verschiedene Holzverbindungen, Farbaufträge, Materialbearbeitungen etc.

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