H: 27 cm, Durchmesser: 13 cm
Material/Technik:Holz, Messing, Glas, Sand (rot)/formgeblasen poliert, gedreht
Beschreibung zu diesem Beispiel
Diese Sanduhr entstand in der 2. Hälfte des 20. Jhs. Ihr Glaskörper wird von drei gedrehten Messingsäulen zwischen zwei runden Holzscheiben gehalten. Sanduhren dienten schon früh zur Messung von Zeitdauern. Sie traten in vielen Kulturen in unterschiedlichen Größen und Materialien auf. Als die Sanduhr noch nicht in einem Stück geblasen wurde, weitete (durch Abrieb) oder verengte (falls der Sand nicht ganz trocken war) sich der Durchlass mit der Zeit und sie wurde ungenau. In Budapest steht eine der größten Sanduhren der Welt mit 8 m Durchmesser und einer Laufzeit von einem Jahr. In Mainz vor dem Naturhistorischen Museum befindet sich eine Sanduhr mit einer Stunde Laufzeit.
http://www.sanduhren.org/sanduhr-geschichte.htm
https://www.geo.de/geolino/basteln/21763-rtkl-wie-die-zeit-verrinnt-wir-bauen-eine-sanduhr
Passende IMPULSE anzeigen
Beim Vergleich werden die Teilnehmer*innen auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten aufmerksam.
Ohne Vorwissen können sie aus ihrer Wahrnehmung heraus zu den wichtigsten Erkenntnissen kommen. Dabei schult der Vergleich die Differenzierung der Wahrnehmung. Je nach Art des Vergleichs fokussiert er die Aufmerksamkeit auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten. Je ähnlicher sich die Vergleichsobjekte im Museum sind, desto mehr „Feinheiten“ entdecken die Teilnehmer*innen.
Es bieten sich zwei Möglichkeiten an: zum einen der Vergleich von Originalen, zum anderen der Vergleich von Originalen und Reproduktionen.
Der Vergleich mit anderen Arten von Uhren (z. B. Sonnenuhr, mechanische Uhren, Wasseruhren,...) zeigt, dass die Sanduhr in erster Linie zum Messen einer Zeitdauer und nicht zum Bestimmen der Uhrzeit gebraucht wird. Die Gruppe bekommt so ein Gefühl für die Einschränkungen und die Einfachheit dieser Uhr. Man kennt nur die Dauer, nicht die Uhrzeit. Außerdem bietet sich ein Vergleich mit anderen Messinstrumenten an, z. B. mit einem Lineal, mit dem man nur die Entfernung misst, aber nichts über den Ort weiß.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.
Fragen vor und zu den Exponaten legen die Charakteristika, Gemeinsamkeiten und Zusammenhänge durch die Anschauung des Objekts offen.
Fragen sind so zu stellen, dass es die Teilnehmer*innen reizt, sie zu beantworten. Lassen sich die Fragen aus der Betrachtung der Exponate beantworten? Bauen sie aufeinander auf, und folgen sie einem roten Faden? Treffen sie das Anspruchsniveau der Gruppe? Offene Fragen und Vergleiche ermöglichen es, Bilder und Objekte mit eigenen Augen und Worten zu entdecken. Vermittler*innen kommen dabei ohne Hintergrundwissen der Teilnehmer*innen aus, können sich aber auch gezielt auf deren Vorwissen beziehen.
Durch gezielte Fragen an die Gruppe können noch nicht bedachte Aspekte aufgezeigt werden. Worin besteht das Hauptproblem der Sanduhr? (Regelmäßiges Drehen) Kann jeder Sand verwendet werden? Der Sand muss feinkörnig, homogene Korngröße und kugelig sein, z.B. sehr feiner Ostseesand. Gibt es Alternativen zum Sand? (Gemahlene Eierschalen, Marmorstaub, heute: feine Glasperlen) Welches Symbol stellen Sanduhren in der Kunst dar? (Vergänglichkeit, Tod) Wie heißen Sanduhren auf dem Schiff? (Stundenglas, besondere Aufhängung nötig) Wann benutzen wir heute noch Sanduhren? (Z. B. beim Zähneputzen)
Czech, Alfred/Wagner, Ernst (Hg.): „Ins Museum“, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 48.
Die Teilnehmer*innen bauen nach genauer Betrachtung des Exponats und mit Hilfe einer schematischen Vorgabe das Objekt nach.
Eine Abbildung oder ein Modell, passend zum Exponat, werden zusammen mit dem benötigten Material an die Gruppen verteilt. Die Teilnehmer*innen bauen selbstständig ein vereinfachtes Modell des Exponats zusammen. Dadurch können die Zusammensetzung und Wirkung z. B. einer Maschine erfahren werden.
Die Teilnehmer*innen bauen eine Sanduhr nach. So sollen sie vorgehen:
Die Deckel zweier Schraubgläser oder Flaschen abschrauben und mit ihren Oberseiten zusammenkleben. Dann mit Nagel und Hammer ein Loch in die Mitte der Deckel schlagen. Feinen Sand in eines der Gefäße füllen, mit dem Doppeldeckel verschließen und das zweites Gefäß daraufschrauben. Stoppuhr und Sanduhr gleichzeitig starten. Bei Bedarf Sand dazu- oder wegtun. Im Anschluss den Doppelverschluss mit Tesa sicher verschließen. Wenn gewünscht, können die Gläser am Ende dekoriert werden.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 212, 214.
Menger, Julia: Lastentransport mit einfachen mechanischen Maschinen. Didaktische Rekonstruktion als Beitrag zum technischen Sachunterricht in der Grundschule, Band 30, Oldenburg 2010, S. 21–28.
Arnold, Nick: Räder, Hebel und Schrauben: Technik einfach gut erklärt-Tolle Maschinen zum Selberbauen, Hamburg 2013, S. 12–14.
Die Teilnehmer*innen erhalten Karten, auf die ausgewählte Substantive, Verben oder Adjektive geschrieben sind, die zum Exponat oder Thema passen.
Damit formulieren sie einen vollständigen Satz mit Bezug zum Exponat. Hierdurch werden die Teilnehmer*innen auf Details aufmerksam und lenken zugleich den Blick der übrigen Gruppenmitglieder. Je nach Wortart können Gegenstände, Eigenschaften,Tätigkeiten oder Emotionen für die Betrachter*innen erschlossen werden. Auch beim Spracherwerb im Museum dienen Wortkarten der sprachlichen Vertiefung des Gesehenen und Erlebten.
Jede/r Teilnehmer*in erhält eine Wortkarte mit unterschiedlichen Begriffen, wie z. B.: Sand, Glas, Holz, Zeit, Drehen, Schiff, Zähneputzen, Stundenglas, Vergänglichkeit. Mit jeweils einem Begriff soll ein ganzer Satz zur Sanduhr gebildet werden. Dadurch wird die Aufmerksamkeit auf Details gelenkt z. B. aus wie vielen Materialien eine Sanduhr besteht und wo sie Anwendung fand bzw. findet. Die Methode eignet sich auch sehr gut als Gruppenarbeit.
Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum. Mülheim an der Ruhr 2001, S. 51.