Bodenplatte

Verfasst von: Heinzel-Schellin, Nicole

CC BY-SA 3.0, https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt-Eisner-Denkmal#/media/Datei:Kurt_Eisner,_Bodendenkmal_M%C3%BCnchen.jpg
Beispielexponat:

Kurt Eisner Denkmal | 21.02.1989

Von Erika Maria Lankes

Vor dem ehemaligen Palais Montgelas (heute Hotel Bayerischer Hof) stolpert man förmlich über eine Bodenplatte. Darauf zu sehen ist der Umriss eines toten Menschen, so wie dies bei der polizeilichen Sicherung eines Tatortes typisch ist. Das ungewöhnliche Denkmal erinnert an Kurt Eisner (1867–1919), der am 21.02.1919 an dieser Stelle ermordet wurde. Er war Leitfigur der Revolution in Bayern 1918/19. Wie Hunderttausende Arbeiter und Soldaten im gesamten Reich wollte er den Ersten Weltkrieg beenden, die Monarchie stürzen und einen demokratischen Staat gründen. So rief er am 08.11.1918 den „Freistaat Bayern“ aus, erklärte König Ludwig III. für abgesetzt und wurde zum ersten bayerischen Ministerpräsidenten gewählt, jedoch nach nur etwa 100 Tagen im Amt ermordet. Das Denkmal stammt von der Münchner Bildhauerin Erika Maria Lankes und wurde 1989 am 70. Todestag Eisners eingeweiht.

Badde, Joseph: Das Kurt-Eisner-Denkmal in der Kardinal-Faulhaber-Straße, in: München:
Der Politstreit und die momentane didaktische Realität, Seminararbeit 2002.

Weigand, Katharina: Die öffentliche Erinnerung an Kurt Eisner in München 1997, in: Denkmäler in Bayern, S. 41–44.

Löffler, Birgit (Hg.): Erika Maria Lankes. Zwischenbericht, Stephanskirchen, 2005.
Grau, Bernhard: Kurt Eisner 1867–1919. Eine Biographie, München 2017.

Aspekte, Zielgruppen & MethodenHilfe

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Aspekte

Zielgruppen

Czech, Alfred

Ein Orientierungsgang führt in mehreren Etappen durch das Museum mit oder ohne Wettbewerbscharakter.

Rallyes (oder Suchspiele) führen die Teilnehmer*innen mit einem Plan, Bildausschnitten oder Hinweisen auf Objekte durch ein Museum. Sie beziehen sich oft auf eine Sonderausstellung, eine Abteilung oder stellen ein Schwerpunktthema vor. Die Materialien fordern die Teilnehmer*innen auf, vor den ausgewählten Objekten Fragen zu beantworten oder Beobachtungsaufgaben zu bearbeiten. Die Antworten können Buchstaben liefern, die zusammen ein Lösungswort ergeben.

Anwendung auf das Exponat Bodenplatte

Heinzel-Schellin, Nicole

Bodenplatten fallen wenig auf, da wir selten nach unten blicken. Wer aber aufmerksam ist und detektivisch kombiniert, kann mit ihrer Hilfe spannenden Geschichten auf die Spur kommen. Die Teilnehmer*innen arbeiten in Kleingruppen. Jede/r von ihnen erhält eine andere Frage wie z. B.: Woran erinnert die Platte? Wer war beteiligt? Wie kam es dazu? Die Teilnehmer*innen suchen wie Detektive in der näheren Umgebung und mithilfe eines Smartphones im Internet nach den Antworten. Am besten rekonstruieren die Gruppen die Geschichte, wenn sie sich untereinander austauschen.

Czech, Alfred/Wagner, Ernst (Hg.): „Ins Museum“, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 47.

Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung: Aktuelle Diskurse, innovative Modelle, erprobte Methoden, München 2007, S. 169–179, hier: S. 169.

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 35,  https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/

Passende Aspekte
  • Dargestellter Inhalt
  • Gedenkorte
  • Geschichte im Exponat
  • Orientierung
  • Perspektivenwechsel
  • Politische Bildung
  • Revolution
  • Symbole
  • Umgebung
Passende Zielgruppen
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Rallye

Czech, Alfred

Kategorien

Recherchemethoden
Spielerische Methoden

Ziele

Den musealen Raum erschließen, sich orientieren, individuell entdecken

Eignungen

Besonders geeignet für Kinder ab 4 Jahren

Zeitbedarf

15–30 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Fragebögen, Bildausschnitte, ggf. Bleistifte

Czech, Alfred

Das Memo-Spiel besteht aus Bild- und/oder Wortkarten, wobei jedes Motiv doppelt vorkommt.

Die Kartenpaare werden gemischt und mit der Rückseite nach oben ausgelegt. Reihum darf jede/r Spieler*in zwei Karten umdrehen. Die Karten können aufgedeckt liegen bleiben oder, bei der schwierigeren Variante, wieder zugedeckt werden. Wer zwei gleiche Karten aufdeckt, darf sie behalten. Die Kartenpaare müssen nicht dasselbe Bild darstellen, sondern können Ausschnitte aus einem Bild, zwei Varianten eines Objekttyps etc. abbilden. Memo-Spiele können auch selbst hergestellt werden. Die Digitalisierung und Bildangebote der Museen im Internet eröffnen viele Möglichkeiten.

Anwendung auf das Exponat Bodenplatte

Heinzel-Schellin, Nicole

Bodenplatten haben meistens eine Denkmalfunktion. Politik spielt dabei eine große Rolle: das Wissen um Parteiennamen, Mitglieder, Ideale und ihre Schriftzüge ist daher wichtig. Bei der Festigung des Wissens hilft das Memo-Spiel, das entweder klassisch als Kartenspiel oder als Onlinevariante angewendet werden kann. Der*die Vermittler*in informiert über die politische Dimension des Denkmals. Die Teilnehmer*innen hören zu, es dürfen keine Notizen gemacht werden. Im Memo-Spiel ordnen sie Parteiname, Personen und Ideale etc. einander zu und überprüfen, welche Informationen sie sich merken konnten.

Czech, Alfred/Wagner Ernst (Hg.): „Ins Museum“, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 49.

Schilling, Andreas/Harms, Henning: „Art-ory“. Das Memory-Spiel zur Kunstgeschichte, in: Kunst + Unterricht, Heft 274/275, 2003, S. 18–19.

Passende Aspekte
  • Dargestellter Inhalt
  • Gedenkorte
  • Geschichte im Exponat
  • Orientierung
  • Perspektivenwechsel
  • Politische Bildung
  • Revolution
  • Symbole
  • Umgebung
Passende Zielgruppen
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Memo-Spiel

Czech, Alfred

Kategorien

Spielerische Methoden

Ziele

Konzentration und Bildgedächtnis fördern

Eignungen

Besonders geeignet für Kinder ab 4 Jahren

Zeitbedarf

10–15 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Selbstgemachte Memo-Karten: Abbildungen, Pappe, Memory aus dem Handel

Rudnicki, Gabi

Ein Filmstill hält eine Filmszene im Bild fest. Die Teilnehmer*innen spielen die Vorgeschichte oder Folgeszene zu einer dargestellten Situation nach.

Die Darstellung auf einem Gemälde, Foto oder auch die Haltung einer Statue wird hier als Filmstill interpretiert. Wie ist es zu der Szene, der Haltung gekommen oder was folgt auf sie? In einem kurzen (pantomimischen) Spiel kann sowohl die vermutete Handlung, die der Darstellung vorausgehen könnte, als auch die darauffolgende gezeigt werden. Im ersten Fall endet die Bewegung mit der Darstellung des Exponats, im zweiten Fall beginnt sie mit ihr.

Anwendung auf das Exponat Bodenplatte

Heinzel-Schellin, Nicole

Die Teilnehmer*innen werden in zwei Gruppen eingeteilt. Sie erhalten eine lebhafte Beschreibung aus dem Leben je einer anderen mit der Bodenplatte in Verbindung stehenden Person. Jede Gruppe überlegt zunächst für sich, anschließend gemeinsam mit der anderen Gruppe, wie sie die zuvor geschilderte Situation pantomimisch nachstellen kann.

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 63, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/

Passende Aspekte
  • Dargestellter Inhalt
  • Gedenkorte
  • Geschichte im Exponat
  • Orientierung
  • Perspektivenwechsel
  • Politische Bildung
  • Revolution
  • Symbole
  • Umgebung
Passende Zielgruppen
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Filmstill

Rudnicki, Gabi

Kategorien

Spielerische Methoden
Performative Methoden
Assoziative Methoden

Ziele

Wahrnehmung schulen, Bezüge herstellen, vermittelte Inhalte festigen, Kreativität fördern

Eignungen

Geeignet für Personen ab 5 Jahren,
weniger geeignet für kleine Räume, als Einstieg

Zeitbedarf

5–15 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Je nach Exponat und abgebildeter Szene ggf. passende Requisiten, wie z. B. Tücher.

Heinzel-Schellin, Nicole

Mapping (engl.) meint das Fertigen einer Karte. Dies können Landkarten, aber auch Gedankenkarten (Mindmap) sein. Die Methode hilft dabei, komplexe Zusammenhänge zu verstehen.

Die Teilnehmer*innen erstellen einzeln, in Teilgruppen oder als Gesamtgruppe eine Übersichtskarte (Map). Dies können z. B. ein Stadtplan, eine Themenkarte oder eine Visualisierung von Abläufen, Funktionsweisen, Geschichten sowie Projektideen sein. Konkrete Aufgabenstellungen können lauten: Vorab definierte Orte sollen in einem Stadtplan markiert werden, oder die Gruppe sammelt unter Anleitung des/der Vermittler*in Ideen zu einem Thema in einer Mind-Map. Zentral ist die visuelle Gestaltung, die komplexe Zusammenhänge vereinfachen soll und der Orientierung dient.

Anwendung auf das Exponat Bodenplatte

Heinzel-Schellin, Nicole

Bodenplatten dienen oft als Denkmäler. Nicht selten finden sich in einer Stadt mehrere Orte, die an das gleiche historische Ereignis oder die gleiche Person erinnern. Der*die Vermittler*in gibt eine Übersicht über die bekannten Gedenkorte. Anschließend markieren arbeitsgleiche Kleingruppen alle Positionen korrekt in einem Stadtplan. Zusätzlich können die Standpunkte zu einer Route miteinander verbunden werden. So entsteht eine Themenkarte, die entweder analog oder digital mit erklärenden Notizen und veranschaulichenden Abbildungen gestaltet werden kann.

Buzan, Tony : Das Mind-Map-Buch: Die beste Methode zur Steigerung ihres geistigen Potenzials, München 2013.

Passende Aspekte
  • Dargestellter Inhalt
  • Gedenkorte
  • Geschichte im Exponat
  • Orientierung
  • Perspektivenwechsel
  • Politische Bildung
  • Revolution
  • Symbole
  • Umgebung
Passende Zielgruppen
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Mapping

Heinzel-Schellin, Nicole

Kategorien

Visuell-gestalterische Methoden
Assoziative Methoden
Recherchemethoden
Digitale Methoden

Ziele

Das Orientierungsvermögen schärfen, Überblick gewinnen, visuelle Darstellung erlernen, komplexe Zusammenhänge vereinfachen und besser verstehen 

Eignungen

Geeignet ab der Mittelstufe für alle, die gut lesen, schreiben und sehen können und gerne visuell gestalten  

Zeitbedarf

15–30 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Weißes, unbedrucktes Blatt Papier, farbige Stifte. Digitale Variante: ausreichend PCs, Laptops oder Tablets, Mapping-, Mindmapping-Software (z. B. uMap, FreeMind).

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