H: ca. 1,5 m, B: 20 cm
Material/Technik:Holz, Metall, Schnur
Beschreibung zu diesem Beispiel
Das Hochrad aus dem Jahr 1870 besitzt ein Vorderrad aus Holz mit einem Metallrahmen und ein Hinterrad mit Metallspeichen. Daran ist zu erkennen, dass es in der Tradition des Wagnen- und Kutschenbauerhandwerks gefertigt wurde. Später baute man Hochräder aus Stahlrohr und mit Stahlspeichen. Hochräder waren teuer und vor allem in höheren Gesellschaftsschichten verbreitet, wo sie dem sportlichen Freizeitvergnügen dienten. Sie wurden vor allem bei Rennen in Hallen gefahren. Um 1875 gab es in England die ersten Sechstagerennen mit Hochrädern.
Dodge, Pryor: Faszination Fahrrad. Geschichte, Technik, Entwicklung, 2. Aufl., Kiel 2001.
Gundler, Bettina/Hladky, Silvia (Hg.): Ein Führer durch die Ausstellung, Deutsches Museum Verkehrszentrum, München 2009, S. 207–210.
Passende IMPULSE anzeigen
Beim Vergleich werden die Teilnehmer*innen auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten aufmerksam.
Ohne Vorwissen können sie aus ihrer Wahrnehmung heraus zu den wichtigsten Erkenntnissen kommen. Dabei schult der Vergleich die Differenzierung der Wahrnehmung. Je nach Art des Vergleichs fokussiert er die Aufmerksamkeit auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten. Je ähnlicher sich die Vergleichsobjekte im Museum sind, desto mehr „Feinheiten“ entdecken die Teilnehmer*innen.
Es bieten sich zwei Möglichkeiten an: zum einen der Vergleich von Originalen, zum anderen der Vergleich von Originalen und Reproduktionen.
Der*die Vermittler*in zeigt ein Foto oder ein Modell eines modernen Fahrrades, Sicherheitsniederrad genannt. Anhand dessen arbeiten die Teilnehmer*innen die Unterschiede zum Hochrad bezüglich Fahrweise, Auf- und Absteigen, Fahrradkette und Gangschaltung, Bremse, Licht und Gepäckträger heraus. Dabei stellen sie fest, dass ein Hochrad nicht für den Straßenverkehr geeignet ist. Es wurde vor allem bei Rennen in Hallen gefahren.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.
Zwei Teilnehmer*innen entwickeln und präsentieren ein Interview, das mit einem Exponat oder einem*r erfundenen Experten*in geführt wird.
Die Fragen beantworten die Teilnehmer*innen selbst mithilfe von Ausstellungstexten, Aufsätzen und Katalogbeiträgen, Informationen von Fachleuten und einer genauen Untersuchung des Exponats. Daraus entwickelt das Team einen Dialog in Form eines Interviews einer*es Besuchers*in oder Reporter*in mit einem Objekt oder einem*r Experten*in. Anschließend tragen sie das Interview mit verteilten Rollen der gesamten Gruppe vor. Um die Interviewsituation realistischer zu gestalten, kann ein Mikrofon als Requisite eingesetzt werden.
Die Teilnehmer*innen übernehmen die Rolle von Reportern eines Hochradrennens in einer Halle und berichten der Gruppe über die Fahrweise, die Geschwindigkeit und den Ausgang des Rennens.
Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika: Museum-Schule-Bildung, München 2007, S. 167.
Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht 323/324 (2008), S. 45–54, hier S. 54.
Wenzel, Birgit: Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders, Schwalbach 2010, S. 182–187.
Eine Bildvorlage oder ein Thema werden in einzelne Bildteile zerlegt und von den Teilnehmer*innen wieder zum großen Ganzen zusammengefügt.
Sie erhalten Puzzlestücke eines Gesamtbildes (Kunstwerk, Exponat, Objektgruppe) und setzen diese zusammen. Der Schwierigkeitsgrad kann durch die Größe und Auswahl des Bildausschnittes oder das Zurverfügungstellen einer Vorlage verändert werden. Die Methode kann auch als Gruppenpuzzle durchgeführt werden: Hier wird ein größeres Thema in einzelne Puzzlestücke (Teilthemen) zerteilt, diese von Kleingruppen bearbeitet und anschließend wieder zu einem Gesamtbild zusammengefügt.
Ein Foto des Hochrades wird in Teile zerlegt und von den Teilnehmer*innen in kleinen Gruppen wieder zusammengefügt.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 206 f.
Wenzel Birgit: Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders, 5. Auflage, Schwalbach/Ts. 2014, S. 114–121.
Die Teilnehmer*innen erhalten Karten mit weiterführenden Informationen, die sie in einen kritischen Zusammenhang mit dem Exponat stellen.
Sie versuchen die Informationen auf der Karte mündlich oder schriftlich auf das Exponat zu beziehen. Möglich wären Hintergrundinformationen zu Materialeigenschaften, Zeitgenossen, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie zu geschichtlichen, politischen und sozialen Verhältnissen. Auf diese Weise betrachten die Teilnehmer*innen eigenständig das Exponat in einem neuen Zusammenhang. Gemeinsam mit dem/der Vermittler*in werden diese dann diskutiert.
Die Teilnehmer*innen erhalten eine Infokarte mit den 17 Zielen zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE). In Kleingruppen überlegen sie, welche Ziele mit dem Fahrrad in Zusammenhang gebracht werden können. Das könnten z. B. sein: Ziel 3 – Gesunde Lebensweise, Ziel 7 – Transport von Waren und Reisen mit bezahlbarer und sauberer Energie, Ziel 9 – Angebot von Transporträdern, Ziel 11 – Ausbau der Fahrradwege in Städten und Gemeinden, Ziel 13 – Mehr Klimaschutz durch Transport und Reisen mit bezahlbarer und sauberer Energie. Im Anschluss werden die Ergebnisse gemeinsam diskutiert.
Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung: Aktuelle Diskurse, innovative Modelle, erprobte Methoden, München 2007, S. 169–179.