L: 61,3 cm, B (Parierflügel): 7,5 cm
Material/Technik:Bronze
Beschreibung zu diesem Beispiel
Der Ursprung der Bronzeschwerter in Europa liegt in anatolischen Kupferschwertern und Dolchen des 3. Jt. v. Chr. Mit der Erschließung von Eisenerzvorkommen und dem Fortschritt in der Schmiedekunst ab ca. 900 v. Chr. wurden Schwerter mit schärferer und strapazierfähiger Klinge hergestellt. Schwerter sind Hieb- und Stichwaffen, die für den Nahkampf bestimmt sind. Durch die Entwicklung der Schwertkampftechnik und der weiten geografischen Verbreitung über die Jahrhunderte hinweg sind zahlreiche Variationen entstanden. Das Schwert ist damit eine der verbreitetsten Waffengattungen. Die Bedeutungsskala lag seit der Antike zwischen zweckmäßigem Kampfgerät und Standesattribut, welches dem Besitzer oft auch ins Grab folgte. Höhepunkt fand die Wertschätzung dieser Waffe im Mittelalter in der ritterlichen Elite und auch in Japan galten Schwerter als kostbare Familienerbstücke.
Beck, Heinrich (Hg.): Reallexikon der germanischen Altertumskunde, Band 27, Berlin 2004, S. 523 f., S. 528 und S. 535 f.
Holmes, Richard (Hg.): Geschichte der Waffen vom Altertum bis heute, München 2007, S. 10 und S. 48.
Jurgeit, Fritzi: Die etruskischen und italischen Bronzen sowie Gegenstände aus Eisen, Blei und Leder im Badischen Landesmuseum Karlsruhe, Pisa u. a. 1999, S. 155–157.
Maaß, Michael: Wege zur Klassik. Führer durch die Antikenabteilung des Badischen Landesmuseums, Karlsruhe 1985, S. 172.
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Das Leben in der Vergangenheit wird zu Unterhaltungs-, Vermittlungs- oder Forschungszwecken vor authentischer Kulisse durch Darsteller*innen nachgespielt.
Darsteller*innen versuchen mit dem Wissen über vergangene Zeiten das Leben einer Person oder Gruppe möglichst authentisch für sich nachzuerleben. Sie sind häufig in Vereinen organisiert und treten z. B. in Freilichtmuseen auf. Besucher*innen können in die Vorstellung einbezogen werden. Sie können mit den Darsteller*innen in Dialog treten oder sogar zum Mitspielen aufgefordert werden. So werden die Besucher*innen mehr oder weniger Teil des Spiels, das ihnen zwar eine Illusion, aber nie ein wirklich authentisches Bild der Vergangenheit vermitteln kann.
Bei der schlichten Betrachtung des Schwertes als Waffe wird nur wenig über dessen Handhabung im Kampf und dessen praktischen Nutzen erkenntlich. Sich den Schwertkampf von fähigen Darstellern anzusehen, ist daher eine besonders sinnvolle Ergänzung. Die Unmittelbarkeit wird v. a. auf jüngere Teilnehmer*innen Eindruck machen, da der Kampf zusätzlich akustisch zu vernehmen ist und auch die körperliche Anstrengung der Kämpfenden deutlich wird.
Pleitner, Berit: Kundschafter in einer anderen Welt? Überlegungen zur Funktion der Emotionen in Living-History-Darstellungen, in: Brauer, Juliane/Lücke, Martin (Hg.): Emotionen, Geschichte und historisches Lernen, Göttingen 2013, S. 223–238.
Wunsch, Andreas: Living History, in: Mayer, Ulrich u. a. (Hg.): Wörterbuch Geschichtsdidaktik, 2. überarb. und erw. Aufl., Schwallbach/Ts. 2009, S. 133 f.
Senecheau, Miriam/Samida, Stefanie: Living History als Gegenstand Historischen Lernens. Begriffe – Problemfelder – Materialien, Stuttgart 2015, hier S. 38–47.
Nettke, Tobias: Personale Vermittlung in Museen – Fachkräfte der Museumspädagogik und anderer Disziplinen, in: Commandeur, Beatrix/Kunz-Ott, Hannelore/Schad, Karin (Hg.): Handbuch Museumspädagogik. Kulturelle Bildung in Museen, München 2016, S. 184–192, hier S. 189 f.
Die Teilnehmer*innen vergleichen und recherchieren Funktionen von Objekten in verschiedenen Epochen und präsentieren ihre Ergebnisse.
Sie lernen maximal fünf Exponate kennen. Durch Recherche, Vergleiche und Brainstorming ermitteln die Teilnehmer*innen die ursprüngliche Funktion der Objekte. Gleichzeitig machen sie sich Gedanken darüber, ob ähnliche Objekte heute in gleicher Weise genutzt werden. So werden Unterschiede der Kulturen klar, aber auch Gemeinsamkeiten deutlich. Kleinere Kinder halten ihre Ideen zeichnerisch fest, Ältere präsentieren ihre Ergebnisse auf Tafeln und als Kurzvortrag.
Das Schwert als Waffe dient als Aufhänger und Beispiel für die Themen Krieg und Gewalt. Die Fragestellung dabei kann sein: Welche Waffen werden heute bspw. im Krieg eingesetzt und welcher Bedeutungsunterschied ist dabei in den verschiedenen Kampftechniken zu sehen: Ist der Nahkampf mit Schwertern brutaler als der Raketenabschuss von unbemannten Flugsystemen? Ein Vergleich von Darstellungen kriegerischer Auseinandersetzungen aus verschiedenen Epochen/Kulturen kann hier als Ergänzung sinnvoll sein.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Vermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 203 f.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 7, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Nettke, Tobias: Personale Vermittlung in Museen. Merkmale, Ansätze, Formate und Methoden, in: Commandeur, Beatrix u.a. (Hg.), Handbuch Museumspädagogik. Kulturelle Bildung in Museen, München 2016, S. 173–183, hier: S. 174–175.
Zwei Teilnehmer*innen entwickeln und präsentieren ein Interview, das mit einem Exponat oder einem*r erfundenen Experten*in geführt wird.
Die Fragen beantworten die Teilnehmer*innen selbst mithilfe von Ausstellungstexten, Aufsätzen und Katalogbeiträgen, Informationen von Fachleuten und einer genauen Untersuchung des Exponats. Daraus entwickelt das Team einen Dialog in Form eines Interviews einer*es Besuchers*in oder Reporter*in mit einem Objekt oder einem*r Experten*in. Anschließend tragen sie das Interview mit verteilten Rollen der gesamten Gruppe vor. Um die Interviewsituation realistischer zu gestalten, kann ein Mikrofon als Requisite eingesetzt werden.
Um nicht nur die Recherche-Fähigkeiten der Teilnehmer*innen, sondern auch deren Fantasie anzuregen, wird hier eine mythologische oder historische Persönlichkeit als Interviewpartner vorgeschlagen. Bei einem antiken Schwert könnte bspw. Achilleus erklären, wie das Schwert hergestellt wurde und wie es beim Krieg um Troja eingesetzt wurde. Über die technischen Merkmale des Schwertes hinaus können die Teilnehmer*innen ihrer Fantasie mit dem mythologischen Interviewpartner freien Lauf lassen. Dadurch ist eine wesentlich lebhaftere Präsentation der Recherche-Ergebnisse möglich.
Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika: Museum-Schule-Bildung, München 2007, S. 167.
Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht 323/324 (2008), S. 45–54, hier S. 54.
Wenzel, Birgit: Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders, Schwalbach 2010, S. 182–187.