H: 22,7 cm, B: 16,4 cm
Material/Technik:Feder und Pinsel auf Papier
Beschreibung zu diesem Beispiel
Ein Frau hat sich im Bett aufgerichtet. Gedankenversunken stützt die den Kopf mit der Hand, während ihr linker Arm kraftlos auf der Bettdecke liegt. Der Bettvorhang ist weit zurückgezogen. Das Licht lässt ihre Haube, ihr Hemd und die Bettdecke erstrahlen.
Rembrandt war von der häuslichen Szene so fasziniert, dass er sie mit sparsamen Feder- und Pinselstrichen und zwei locker hingesetzten Schattenflächen festhielt. Als Modell diente ihm wahrscheinlich seine Frau Saskia, die oftmals krank und von vier Schwangerschaften geschwächt war.
Eine Zeichnung kann viele Funktionen im künstlerischen Werkprozess erfüllen: eine Idee festhalten, eine Komposition skizzieren, ein Detail studieren. Rembrandts „Frau im Bett“ ist jedoch eine selbstständige, um ihrer selbst willen entstandene Zeichnung.
Literatur zum Thema Autonome Zeichnung
Semff, Michael: Von Dürer bis de Kooning. 100 Meisterzeichnungen. Die Staatliche Graphische Sammlung München zu Gast in New York. München 2012, S. 158 f.
Passende IMPULSE anzeigen
Die Teilnehmer*innen ergänzen eine Abbildung mit Sprech- oder Denkblasen.
Sie erfinden zu abgebildeten Figuren, Personen oder Bildelementen einen Dialog oder auch einzelne Aussagen bzw. Gedanken. Dafür bereitet der*die Vermittler*in nach dem Vorbild aus Comics Sprech- bzw. Denkblasen aus Papier vor, auf die direkt geschrieben wird. Die ausgefüllten Sprechblasen halten die Teilnehmer*innen vor das Original oder legen beziehungsweise fixieren sie auf Kopien.
Wir können nur erahnen, was in den Personen auf Bildern vorgeht.
Anregungen und Hinweise für den Inhalt der Sprechblasen geben Körperhaltung und Gesichtsausdruck, die Spannung von Licht und Schatten und sogar der Duktus von Feder- und Pinselstrich.
Völkel, Bärbel: Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht, 2. Aufl., Schwalbach 2008, S. 115–121.
Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 53.
Die Teilnehmer*innen entwickeln eine Bildergeschichte zu einem Objekt, einer Fragestellung oder einer Ausstellung.
Dazu verarbeiten sie Rechercheergebnisse zu einem Exponat oder zu spezifischen Fragestellungen. Dies geschieht aus der Perspektive einer Filmkamera. Die einzelnen Bilder der Geschichte können gezeichnet, gemalt, collagiert oder auch mit der Digitalkamera erstellt werden. So entsteht ein Drehbuch zu einer Geschichte, die emotionale Zugänge zulässt, aber nicht im Widerspruch zu historischen Erkenntnissen stehen sollte. Dies kann als Drehbuch für einen Film weiter genutzt werden.
Beim Storyboard gilt es die erzählerischen Potentiale eines Bildes in der Gruppe auszuloten und sich vorzustellen, was zuvor geschah und was danach geschehen wird. In der Kameraeinstellung kann z. B. gezeigt werden was die Dargestellten erlebt haben bzw. was sie miteinander verbindet.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 214.
Dreykorn, Monika/Wagner, Ernst: Erprobte Methoden, in: Dreykorn, Monika/Wagner, Ernst (Hg.): Museum - Schule - Bildung. Aktuelle Diskurse - Innovative Modelle, Erprobte Methoden, München 2007, S. 159–188, hier: S. 181.
Die Fantasiereise (in ein Bild, in eine bestimmte Epoche...) ruft in den Köpfen der Teilnehmer*innen Bilder hervor und spricht deren eigene Fantasie an.
Durch diese Bilder erscheinen Kunst und vergangene Kulturen lebendiger. Der*die Vermittler*in trägt entweder einen vorbereiteten Text vor oder führt spontan in die Reise ein. Der Text sollte lebendig und bildreich sein, um in den Zuhörern/Zuhörerinnen ausdrucksvolle Bilder entstehen zu lassen. Der Zeitgeist einer Epoche oder einer Kultur wird so ebenfalls nachvollziehbar. Dabei entsteht eine Stimmung, die durch Düfte, Geräusche oder leise Musik unterstützt werden kann.
Wenn die Zeichnung eine stimmungsvolle Situation schildert, ist das der ideale Ausgangspunkt für eine Fantasiereise. Die Darstellung lädt ein, mit den Figuren in ihrer Zeit zu reisen und mit ihnen eine Geschichte zu erleben: Wie sehen z. B. Haus und Stadt aus? Warum ist z. B. die dargestellte Frau krank? Wohin wird sie ihre Magd schicken?
Bertscheit, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim a. d. Ruhr 2001, S. 58.
Adams, Stefan: Neue Fantasiereisen. Entspannende Übungen für Jugendarbeit und Erwachsenenbildung, München 2004, S. 11–18.
Cremer, Claudia u. a.: Fenster zur Kunst. Ideen für kreative Museumsbesuche, Berlin 1996, S. 49–52.