L: 13 cm
Material/Technik:Ton mit rotbrauner Bemalung
Beschreibung zu diesem Beispiel
Einfache Schälchenlampen sind seit der Altsteinzeit bekannt. Der gängige zweiteilige Typus mit einer oder mehrerer Schnauzen für den Docht wurden in griechischen Werkstätten seit dem 3. Jh. v. Chr. hergestellt. Die römischen Lampen wurden ab dem 1. bis ins 3. Jh. n. Chr. als Massenware produziert und in sämtlichen Lebensbereichen in großer Zahl verwendet. In einem Haus in Pompeji wurden allein 72 Lampen ausgegraben. Als Brennstoff diente Olivenöl; in den nördlichen Provinzen ersetzen Nuss- und Samenöl dieses teure Importprodukt. Eine größere Lampe wie die gezeigte hatte eine Brenndauer von bis zu acht Stunden. Der Gebrauch von Lampen ist durch antike Schriftsteller, durch Darstellungen und archäologisch sehr gut belegt, sie finden sich auch als Grabbeigabe und zeigen in den Provinzen nördlich der Alpen den Grad der Romanisierung an.
Cancik, Hubert/Schneider, Helmuth (Hg.): Der Neue Pauly, Enzyklopädie der Antike, Band 6, Stuttgart 1999, Sp. 1084 f.
Goethert, Karin: Römische Lampen und Leuchter. Auswahlkatalog des Rheinischen Landesmuseums Trier, Trier 1997, S. 10–28.
Hensen, Andreas: Straße ins Jenseits. Die römischen Gräberfelder von Heidelberg, Remshalden 2005, S. 29–49.
Untermann, Matthias (Hg.): Licht! Lampen von der Antike bis zur Neuzeit, Heidelberg 2009, S. 8–18, S. 22 und S. 28.
Die Teilnehmer*innen vergleichen und recherchieren Funktionen von Objekten in verschiedenen Epochen und präsentieren ihre Ergebnisse.
Sie lernen maximal fünf Exponate kennen. Durch Recherche, Vergleiche und Brainstorming ermitteln die Teilnehmer*innen die ursprüngliche Funktion der Objekte. Gleichzeitig machen sie sich Gedanken darüber, ob ähnliche Objekte heute in gleicher Weise genutzt werden. So werden Unterschiede der Kulturen klar, aber auch Gemeinsamkeiten deutlich. Kleinere Kinder halten ihre Ideen zeichnerisch fest, Ältere präsentieren ihre Ergebnisse auf Tafeln und als Kurzvortrag.
Es bietet sich an, künstliche Lichtquellen unterschiedlicher Epochen mit modernen zu vergleichen, unter anderem hinsichtlich technischer Aspekte (Herstellung, Material, Rohstoffe, Preise). Zudem können die Teilnehmer*innen nachforschen, wo auf der Welt noch Lichtquellen wie in der Antike verwendet werden. Welche Vor- und Nachteile haben die verschiedenen Lampen, und welche Aussagen zur Nachhaltigkeit sind möglich? Welches Öl wurde in antiken Lampen verwendet, woher stammte es, und woher stammen die Bestandteile beispielsweise einer Glühbirne?
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Vermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 203 f.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 7, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Nettke, Tobias: Personale Vermittlung in Museen. Merkmale, Ansätze, Formate und Methoden, in: Commandeur, Beatrix u.a. (Hg.), Handbuch Museumspädagogik. Kulturelle Bildung in Museen, München 2016, S. 173–183, hier: S. 174–175.
Die Fantasiereise (in ein Bild, in eine bestimmte Epoche...) ruft in den Köpfen der Teilnehmer*innen Bilder hervor und spricht deren eigene Fantasie an.
Durch diese Bilder erscheinen Kunst und vergangene Kulturen lebendiger. Der*die Vermittler*in trägt entweder einen vorbereiteten Text vor oder führt spontan in die Reise ein. Der Text sollte lebendig und bildreich sein, um in den Zuhörern/Zuhörerinnen ausdrucksvolle Bilder entstehen zu lassen. Der Zeitgeist einer Epoche oder einer Kultur wird so ebenfalls nachvollziehbar. Dabei entsteht eine Stimmung, die durch Düfte, Geräusche oder leise Musik unterstützt werden kann.
Ausgehend vom Duft der Öle, die für eine Öllampe verwendet werden, kann die Fantasiereise für den/die Teilnehmer*in verschiedene Bereiche sprichwörtlich ausleuchten: Auf einer nächtlichen Straße werfen Statuen ihre Schatten, auf dem Grab der Ahnen flackert ein Licht, ein römisches Bad wird von vielen Lampen erhellt. Die Fantasiereise könnte zudem in einem verdunkelten Raum stattfinden, der tatsächlich mit Öllampen beleuchtet wird. Durch die Vielzahl unterschiedlicher Sinneseindrücke wird ein besonders emotionaler Zugang zur vergangenen Lebenswelt ermöglicht.
Bertscheit, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim a. d. Ruhr 2001, S. 58.
Adams, Stefan: Neue Fantasiereisen. Entspannende Übungen für Jugendarbeit und Erwachsenenbildung, München 2004, S. 11–18.
Cremer, Claudia u. a.: Fenster zur Kunst. Ideen für kreative Museumsbesuche, Berlin 1996, S. 49–52.
Die Teilnehmer*innen bauen nach genauer Betrachtung des Exponats und mit Hilfe einer schematischen Vorgabe das Objekt nach.
Eine Abbildung oder ein Modell, passend zum Exponat, werden zusammen mit dem benötigten Material an die Gruppen verteilt. Die Teilnehmer*innen bauen selbstständig ein vereinfachtes Modell des Exponats zusammen. Dadurch können die Zusammensetzung und Wirkung z. B. einer Maschine erfahren werden.
Voraussetzung für diese Methode ist die Verfügbarkeit einer Töpferwerkstatt mit Brennofen. Die Teilnehmer*innen erhalten Ton und Modell, um z. B. eine zweiteilige Öllampe herzustellen. Auch mit verschiedenen Oberflächenbehandlungen kann experimentiert werden, die das „Rausschwitzen“ des Öls verringern. Die Teilnehmer*innen erfahren dadurch, wie schnell einerseits eine einfache Lampe hergestellt werden kann, wie viel Zeit hingegen für Dekorationselemente notwendig ist. Mit fertig gebrannten Lampen können sie Helligkeit und Brenndauer testen.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 212, 214.
Menger, Julia: Lastentransport mit einfachen mechanischen Maschinen. Didaktische Rekonstruktion als Beitrag zum technischen Sachunterricht in der Grundschule, Band 30, Oldenburg 2010, S. 21–28.
Arnold, Nick: Räder, Hebel und Schrauben: Technik einfach gut erklärt-Tolle Maschinen zum Selberbauen, Hamburg 2013, S. 12–14.
Die Teilnehmer*innen verfassen einen Text, der das Exponat emotionalisierend anpreist und für den*die Betrachter*in attraktiv macht.
Werbetexte werden z. B. in Prospekten, Flyern oder Anzeigen verwendet. Sie sollen die Adressaten emotional erreichen, um sie ins Museum zu locken, und dabei auch einzelne Informationen anbieten; der emotionale Anteil überwiegt. Sie sind folgendermaßen aufgebaut:
- emotional aufgeladene, „sprechende“ Überschrift = Schlagzeile,
- maximal 7 kurze Sätze, die das Exponat beschreiben und anpreisen, gerne auch mit Fragen, dabei möglichst Füllwörter und Hilfsverben vermeiden.
Anschließend lesen die Teilnehmer*innen die Texte laut vor. Dabei präsentieren sie das Exponat von seiner „Schokoladenseite“.
Nachdem die Teilnehmer*innen Informationen zu Herstellung und zu Vor- und Nachteilen beispielsweise von römischen Öllampen recherchiert haben, verfassen sie einen Werbetext. Indem die Teilnehmer*innen die Vorteile anpreisen, beschäftigen sie sich auch mit den technischen Nachteilen. Dadurch werden zudem die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten deutlich: in öffentlichen und privaten Häusern, in Tempeln, an und in den Gräbern. So lässt sich ein sehr vielschichtiger Eindruck vergangener Lebenswelt vermitteln.
Winter, Jörn: Werbetext ist nicht gleich Werbetext, in: Winter, Jörn (Hg.): Handbuch Werbetext. Von guten Ideen, erfolgreichen Strategien und treffenden Worten, Frankfurt a. M. 2003, S. 159–164.