H: 9 cm, B: 18 cm
Material/Technik:bedrucktes Papier
Beschreibung zu diesem Beispiel
In Europa schrieb man im 17. und 18. Jh. Quittungen für eingezahlte Münzen aus, die sogenannten „Banknoten“. Erst ab dem 19. Jh. nahm man den Geldschein im Allgemeinen in Deutschland an. Ursprünglich waren die Banken verpflichtet: Ist mehr Papiergeld im Umlauf, müssen Banknoten durch Silber- oder Goldbestände gedeckt sein, diese Bindung ist inzwischen jedoch aufgehoben. In Deutschland wurde nach dem Ersten Weltkrieg die Geldmenge durch den Staat massiv erhöht, um die Staatsschulden zu beheben. Durch fehlende Deckung kam es zu einer Hyperinflation, also einer massiven Geldentwertung. So gab im Jahr 1923 auch der Stadtrat von Abensberg ein Notgeld heraus. Auf ihm steht der Wert 1 Million Mark. Das Geld konnte nur regional ausbezahlt werden. Dargestellt sind das Wappen der Stadt sowie Aventinus, eine berühmte Persönlichkeit Abensbergs.
Literatur zum Thema Geldschein
Piechotta, Björn: Historische Zahlungsmittel als Quellen im Geschichtsunterricht. Die Erzeugung historischer Imagination anhand alten Geldes, Norderstadt 2012.
Passende IMPULSE anzeigen
Aktiv- oder Erkundungsblätter sind schriftliche und grafische Materialien, die eine selbstständige Objekterschließung ermöglichen.
Aktivblätter geben kurze Informationen sowie Arbeitsanweisungen zum genauen Beobachten, Erkunden und Entdecken von Details an einem Objekt. Je nach Zielsetzung und Alter der Zielgruppe variieren Aufgabenstellungen und Lösungsstrategien.
Die Texte und Fragen werden meist mit Bildern oder Illustrationen kombiniert und helfen bei der Objekterschließung. Die Bearbeitung der Fragen erfolgt durch Ankreuzen, Unterstreichen, Umkreisen, Zuordnen oder durch Einsetzen von Wörtern oder durch kurze Antwortsätze. Besonders beliebt sind zeichnerische oder gestalterische Lösungsmöglichkeiten.
Die Besucher*innen untersuchen den Geldschein als Sachquelle. Dazu beschreiben sie diese zunächst in Hinblick auf Größe, Aussehen, Material. Nun folgt die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Geldschein: Währung, Wert, ggfs. Umrechnung.
Abschließend interpretieren die Teilnehmer*innen den Geldschein: Welche Bedeutung hatte ein Geldschein dieses Wertes in jener Zeit? Warum wählte man dieses Bildmotiv? Welche Rückschlüsse auf die Zeit der Nutzung ermöglichen Wert und Aussehen?
Interessant ist es, wenn man den Wert des Geldscheines in eine aktuelle Währung übersetzt.
Kolb, Peter: Nutzen und Grenzen von Arbeitsblättern, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts 2014, S. 246–254.
Die Teilnehmer*innen stellen Personen und/oder Handlungen in einem kurzen Stegreifspiel oder in einem nach festen Spielregeln geplanten Rollenspiel szenisch dar.
Dabei schlüpfen sie in unterschiedliche Rollen (Schauspieler*innen, Publikum, ggf. Regieführer*innen) und fühlen sich in verschiedene Charaktere ein. Ein guter Ausgangspunkt kann das Nachstellen sein. Der*die Vermittler*in unterstützt sie durch „Regiehilfen“ indem er/sie spielerische Impulse gibt, oder durch Fantasie-/Bewegungsspiele, die eine Rollenidentifikation fördern. Gespielt wird dialogisch oder pantomimisch, alternativ übernimmt eine Person die Rolle eines Erzählers/einer Erzählerin. Weitere Methoden (Kreatives Schreiben, Filmstill) ermöglichen darüber hinaus Zugänge zu Charakteren und Handlungen.
Nachdem der*die Vermittler*in den Teilnehmer*innen den Geldschein erklärt hat, stellen diese in einem kleinen szenischen Spiel dar, wie sie mit dem Geldschein einkaufen. Der*die Vermittler*in gibt ggfs. weiteren Input und „Regiehilfen“, die die Rollenidentifikation fördern. Ziel des Spiels ist eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Situation der Menschen in der Zeit, in welcher der Geldschein im Umlauf war. Dabei sind Anachronismen vermeidbar, wenn der historische Zusammenhang geklärt wurde.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 215–216.
Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324 (2008), S. 45, 53.
Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg): Museum - Schule - Bildung. Aktuelle Diskurse - Innovative Modelle - Erprobte Methoden, München 2007, S. 187.
Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim a. d. Ruhr 2001.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 63, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
http://www.ulrichbaer.de/files/Methodenblaetter-Museumspaedagogik.pdf, S. 4.
http://methodenpool.uni-koeln.de/szenisch/frameset_szenisch.html
http://methodenpool.uni-koeln.de/rollenspiel/frameset_rollenspiel.html
Die Teilnehmer*innen erhalten Karten, auf die ausgewählte Substantive, Verben oder Adjektive geschrieben sind, die zum Exponat oder Thema passen.
Damit formulieren sie einen vollständigen Satz mit Bezug zum Exponat. Hierdurch werden die Teilnehmer*innen auf Details aufmerksam und lenken zugleich den Blick der übrigen Gruppenmitglieder. Je nach Wortart können Gegenstände, Eigenschaften,Tätigkeiten oder Emotionen für die Betrachter*innen erschlossen werden. Auch beim Spracherwerb im Museum dienen Wortkarten der sprachlichen Vertiefung des Gesehenen und Erlebten.
Die Teilnehmer*innen erhalten Wortkarten, die zum Geldschein passen, wie z. B.: 1923, Weimarer Republik, Geld, Inflation, Wirtschaftskrise, Not, Angst und Hunger. Sie bringen die Inhalte der Karten in Verbindung mit Elementen des Geldscheins. Dabei beschreiben sie die Zusammenhänge mit dem historischen Kontext des Geldscheins.
Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum. Mülheim an der Ruhr 2001, S. 51.
Diese Methode lenkt die Aufmerksamkeit auf Details und Ausschnitte.
Die Teilnehmer*innen schauen durch einen Rahmen, eine Papierröhre oder ein mit der Hand simuliertes Fernrohr, um Einzelheiten zu fokussieren. Dadurch „haken“ die Besucher*innen ein Ausstellungsobjekt nicht mit einem Blick ab. Die Methode verlängert die Aufmerksamkeit, indem sie ein Exponat durch Bildausschnitte in viele „Blicke“ zerlegt. Die Fragmentierung löst die Selbstverständlichkeit eines Objekts auf.
Um Details auf dem Geldschein hervorzuheben, empfiehlt es sich, eine Schablone als Rahmen zu benutzen. Auch ein Briefkuvert mit herausgelöstem Fenster könnte als Rahmen dienen. Dieser wird über den Geldschein positioniert, und die Teilnehmer*innen untersuchen ihn mit einer Lupe auf Details. Geldscheine enthalten neben der Wertangabe auch bildliche Darstellungen und Sicherheitsmerkmale wie das Wasserzeichen, den eingebetteten Sicherheitsfaden, spezielle Druckverfahren, Guillochen oder fluoreszierende Muster. Fallen den Teilnehmer*innen fehlende Aspekte auf, ist dies ebenfalls sehr gewinnbringend.
Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung: Aktuelle Diskurse, innovative Modelle, erprobte Methoden, München 2007, S. 169–179, hier: S. 170.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 24, 25, 44, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Beim Vergleich werden die Teilnehmer*innen auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten aufmerksam.
Ohne Vorwissen können sie aus ihrer Wahrnehmung heraus zu den wichtigsten Erkenntnissen kommen. Dabei schult der Vergleich die Differenzierung der Wahrnehmung. Je nach Art des Vergleichs fokussiert er die Aufmerksamkeit auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten. Je ähnlicher sich die Vergleichsobjekte im Museum sind, desto mehr „Feinheiten“ entdecken die Teilnehmer*innen.
Es bieten sich zwei Möglichkeiten an: zum einen der Vergleich von Originalen, zum anderen der Vergleich von Originalen und Reproduktionen.
Der Geldschein wird mit einem anderen Geldschein verglichen. Dabei machen die Teilnehmer*innen auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten beim Aussehen, den Sicherheitsstandards, dem Wert, und der Herkunft der Scheine aufmerksam.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.