H: 88,3 cm, B: 162,1 cm
Material/Technik:Malerei auf Fichtenholz
Beschreibung zu diesem Beispiel
Ein Votivbild ist einem Heiligen gewidmet, wurde aufgrund eines Gelöbnisses in Auftrag gegeben und meist mit dem Hinweis „ex voto“ (dt.: aufgrund eines Gelübdes) versehen. Vor dem Hintergrund einer gebirgigen Seenlandschaft wird die Geschichte aus Johannes 20,4–14 im Neuen Testament dargestellt. Der am Ufer stehende Christus zeigt seinen Jüngern, die erfolglos das Netz zum Fischfang ausgeworfen haben, eine Stelle an der rechten Seite des Schiffes, an der sie reichen Fang machen. In dieser Darstellung schwimmt Petrus nicht, sondern geht auf dem Wasser auf Christus zu. Damit greift der Maler ein Motiv aus einem weiteren Evangelium (Matthäus 14,29–31) auf. Am Ufer hat Christus bereits Kohle, Fische und Brot für die Jünger bereitet. Unten links ist der Stifter Georg Hörmann mit seinen sieben Söhnen und seinem Wappen, rechts seine Ehefrau Barbara Reihing mit ihrem Wappen dargellt.
Löcher, Kurt: Germanisches Nationalmuseum: Die Gemälde des 16. Jahrhunderts. Stuttgart 1997, S. 17–19.
Die Teilnehmer*innen stellen abwechselnd Fragen an das Exponat.
Hier geht es nicht um Antworten, sondern nur um Fragen. Die Teilnehmer*innen stellen so lange Fragen, bis ihre Fantasie erschöpft ist. Am Anfang sind daher Exponate hilfreich, die provokativ wirken und unmittelbar Fragen anstoßen. Der*die Vermittler*in beantwortet die gestellten Fragen oder leitet sie an die Gruppe weiter.
Variante: Der*die Vermittler*in stellt die Fragen, und die Teilnehmer*innen überlegen sich Antworten. Die Fragen werden abschließend z. B. in einer Wandzeitung festgehalten. Die Teilnehmer*innen schreiben ihre Fragen auf Karteikarten auf und befestigen diese an einer Stellwand.
Votivbilder regen die Betrachter*innen zur Auseinandersetzung mit den Bildinhalten, der Bildkomposition, der Materialität und v. a. dem historischen Hintergrund und der Entstehungssituation an. Die Teilnehmer*innen formulieren Fragen, auf die im Führungsgespräch eingegangen wird. Damit erschließen sie sich das Genre, den zeitgeschichtlichen Zusammenhang und die Malweise nach einer Phase der eigenen intensiven Auseinandersetzung mit dem Objekt.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik – Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.
Die Teilnehmer*innen nennen der Reihe nach ein Wort, das sie mit dem Objekt verbinden. Dabei dürfen sie keine Wörter wiederholen.
Auf diese Weise entsteht ein vielfältiger Wortschatz als Basis für eine ergiebige Besprechung. Binnen drei Minuten notieren sie alle Wörter, die ihnen beim Beobachten einfallen. Anschließend lesen sie sie reihum vor. Dabei müssen alle Teilnehmer*innen die bereits genannten Wörter aus der eigenen Liste streichen. Der*die Vermittler*in strukturiert das Genannte, fragt kritisch nach, erklärt Schwieriges. Bei der Kurzversion sammeln die Teilnehmer*innen die Wörter nur mündlich, ohne sie zuvor zu notieren.
Votivbilder zeigen ein entscheidendes Ereignis im Leben eines Menschen. Die Teilnehmer*innen notieren sich innerhalb einer kurzen Zeitspanne (etwa 2–3 Minuten) möglichst viele Wörter, die sie mit der Darstellung in Verbindung bringen. Dadurch setzen sie sich intensiv mit der Bildaussage, dem Bildaufbau, den Details und der Farbigkeit des Votivbilds auseinander. Anschließend tauschen die Betrachter*innen ihre Begriffe in Bezug zum Votivbild aus. Der*die Vermittler*in klärt die genannten Begriffe und erläutert Zusammenhänge sowie Hintergründe.
Kramer, Wolfgang/Kiesling, Michael: Haste Worte, Gesellschaftsspiel, F. X. Schmid Verlag 1997 (Spiel).
Die Gegenstände stehen im Bezug zu dem Exponat und können Einfälle, Erinnerungen, Gedanken und Gefühle auslösen.
Die „magnetischen“ Gegenstände entspringen dem Prinzip des Chinesischen Korbs. In einem Korb befinden sich Alltagsgegenstände, wie z. B. ein Schlüsselbund, eine Orange, ein Spiegel, die in einem Spannungsfeld zum besprechenden Objekt stehen können. Die Teilnehmer*innenn nehmen einen Gegenstand. Vor der Gruppe stellen sie dar, welche persönlichen Assoziationen und Bezüge sie zwischen Gegenstand und Exponat hergestellt haben.
Die Teilnehmer*innen wählen aus einem mit alltäglichen, aber auch auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinenden Gegenständen einen aus, den sie mit der Darstellung im Votivbild oder dem Gemälde an sich in Verbindung bringen. Dies könnte in diesem Fall z. B. ein Stück Netz (Fischernetz der Jünger), ein Stück Holz (Hinweis auf den Bildträger), ein Stück Stoff (Kleidung einer dargestellten Person) oder ein Kohlestück (Mahl der Jünger am linken Bildrand) sein. Die Betrachter*innen finden so einen eigenen Zugang zum Objekt. Im Gespräch werden Zusammenhänge geklärt.
Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung: Aktuelle Diskurse, innovative Modelle, erprobte Methoden, München 2007, S. 169–179, hier: S. 174 f.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 37, 41, 68, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/