H: 91
Material/Technik:Sandstein
Beschreibung zu diesem Beispiel
Ein Putto (Plural: Putten/Putti) ist eine nackte oder fast nackte Kinderfigur, die v. a. im Barock und Rokoko in Malerei und Skulptur eingesetzt wurde. Putti gibt es sowohl mit als auch ohne Flügel, als Allegorien oder als reine Dekoration.
Die Sandsteinskulptur der sich balgenden Putten war Teil einer Serie von 24 Einzelfiguren bzw. Kindergruppen, die die Balustrade der Schlossterrasse in Veitshöchheim zierte. Im Schlossgarten stehen über 300 Einzelfiguren, Figurengruppen, Tierplastiken, Zierstücke sowie Steinbänke aus der Zeit des Rokoko. Das Material für die meisten Veitshöchheimer Gartenplastiken stammt aus den Steinbrüchen bei Abtswind in Unterfranken. Da dieser Sandstein sehr witterungsanfällig ist, wurden seit dem frühen 20. Jh. die originalen Gartenskulpturen durch Repliken ersetzt. Ein Teil der Originalfiguren ist im Gartensaal des Museums für Franken ausgestellt.
Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen (Hg.): Schloss und Hofgarten Veitshöchheim, München 2009, S. 96 f.
Trenschel, Hans-Peter (Hg.): 150 Meisterwerke aus dem Mainfränkischen Museum Würzburg, Würzburg 1997, S. 212 f.
Eine Person oder eine Gruppe stellt eine Situation, die auf einem Bild, an einer Skulptur oder an einer Installation zu betrachten ist, mit Einsatz der eigenen Körper nach.
Die Teilnehmer*innen sollen genau die Körperhaltungen und Mimik der Abgebildeten beobachten. Eine Türöffnung könnte z. B. als Rahmen dienen. Die Gruppe arbeitet als Team zusammen und hilft sich gegenseitig beim Arrangieren der eigenen Körperhaltungen. Das Ergebnis kann fotografisch dokumentiert werden. Eine Erweiterung mit Requisiten ist möglich.
Putti sind meist durch eine ausdrucksstarke Körperhaltung und Mimik gekennzeichnet. Das macht es besonders reizvoll, ihre Haltung zu imitieren und dadurch zu erkennen, welche Charakterzüge oder Emotionen ein Putto ausdrücken soll.
Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 53.
Die Teilnehmer*innen ergänzen eine Abbildung mit Sprech- oder Denkblasen.
Sie erfinden zu abgebildeten Figuren, Personen oder Bildelementen einen Dialog oder auch einzelne Aussagen bzw. Gedanken. Dafür bereitet der*die Vermittler*in nach dem Vorbild aus Comics Sprech- bzw. Denkblasen aus Papier vor, auf die direkt geschrieben wird. Die ausgefüllten Sprechblasen halten die Teilnehmer*innen vor das Original oder legen beziehungsweise fixieren sie auf Kopien.
Die genaue Betrachtung des Exponats und die Auseinandersetzung mit dem Körperausdruck und der Gestik und Mimik des Putto regt die Teilnehmer*innen an, sich in die Situation der Figur/en hineinzuversetzen. Sie formulieren Gedanken oder Aussagen oder erfinden bei Figurengruppen einen Dialog.
Völkel, Bärbel: Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht, 2. Aufl., Schwalbach 2008, S. 115–121.
Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 53.
Ein innerer Monolog ist ein Selbstgespräch, in dem Gedanken und Gefühle einer Figur schriftlich ausgestaltet werden.
Der innere Monolog wird in der Ich-Form und im Präsens geschrieben. Ohne große Einleitung begibt sich der*die Schreibende in die fiktive Geschichte der Figur und bringt deren Gedanken in loser, freier Abfolge, auch mit Einwortsätzen und Ausrufewörtern, zu Papier. Im Sinne des Perspektivwechsels kann der Text auch zu einem Gegenstand geschrieben werden. Eine Variante ist der „Tagebucheintrag“.
In Gruppenarbeit können innere Monologe zu verschiedenen Teilen eines Exponats entstehen. Nach dem Schreiben lesen sich die Teilnehmer*innen den die Texte gegenseitig vor.
Welchen Gemütszustand verrät die Mimik des Putto? Welche Gefühle zeigt die Körperhaltung der Figur? In welcher Situation befindet sie sich? Die Teilnehmer*innen versuchen, sich in die Figur hineinzuversetzen und deren Gefühle und Gedanken in einer assoziativen Abfolge niederzuschreiben.
Ruf, Oliver: Kreatives Schreiben, Tübingen 2016, S.159–175.
Vogt, Jochen: Aspekte erzählender Prosa. Eine Einführung in Erzähltechnik und Romantheorie, 11. aktual. Aufl., Stuttgart 2008, S. 181–194.
http://www.buecher-wiki.de/index.php/BuecherWiki/Erzaehlperspektive
https://amor.cms.hu-berlin.de/~h2816i3x/Lehre/2006_VL_Text/VL_Text_07_Erzaehler.pdf