Tabatiere

Verfasst von: Fehrenbach, Corinna

© Rheinisches Bildarchiv Köln, rba_d014489
Beispielexponat:

Tabatiere mit Blüten | um 1729/1731

Von Manufaktur Meissen

Die quaderförmige Schnupftabakdose (franz. Tabatiere) wurde in Porzellan in einer sogenannten „Indischen Malerei“ gefertigt. Ein buntes Blumendekor ziert Mantelfläche, Deckel und Deckelinnenseite. Eine vergoldete Metallfassung hält den Deckel und das Schälchen zusammen, wobei sich durch die feste Schaniermontierung die Tabatiere öffnen und schließen lässt. Beim Öffnen finden sich in der Bodenmitte zwei gekreuzte blaue Schwerter, das Kennzeichen der Meißener Manufaktur, der ältesten Porzellanmanufaktur Europas. Eine Tabatiere galt zu barocken Zeiten als modisches Highlight für die höfische und feine Gesellschaft. Die Dose, die man mit sich führen konnte, wurde hauptsächlich zur Aufbewahrung von Schnupftabak oder von Schmuckstücken genutzt.

                                                                                         

Beaucamp-Markowsky, Barbara: Porzellandosen des 18. Jahrhunderts, München 1985, S. 60.

Brattig, Patricia (Hg.): Meissen. Barockes Porzellan, Stuttgart 2010, S. 186.

Sterba, Günther: Meissener Tafelgeschirr, Stuttgart 1988, S. 18, S. 211 f.

Aspekte, Zielgruppen & MethodenHilfe

Die Filter „Aspekte“, „Zielgruppen“ und „Methoden“ bedingen sich gegenseitig. Wählen Sie nach Belieben Felder aus, mindestens aber eine Methode. Anschließend erhalten Sie weiter unten entsprechend Ihrer Auswahl einen Vorschlag zur Anwendung der Methode auf das Exponat.

Aspekte

Zielgruppen

Czech, Alfred

Fragen vor und zu den Exponaten legen die Charakteristika, Gemeinsamkeiten und Zusammenhänge durch die Anschauung des Objekts offen.

Fragen sind so zu stellen, dass es die Teilnehmer*innen reizt, sie zu beantworten. Lassen sich die Fragen aus der Betrachtung der Exponate beantworten? Bauen sie aufeinander auf, und folgen sie einem roten Faden? Treffen sie das Anspruchsniveau der Gruppe? Offene Fragen und Vergleiche ermöglichen es, Bilder und Objekte mit eigenen Augen und Worten zu entdecken. Vermittler*innen kommen dabei ohne Hintergrundwissen der Teilnehmer*innen aus, können sich aber auch gezielt auf deren Vorwissen beziehen.

Anwendung auf das Exponat Tabatiere

Fehrenbach, Corinna

In einem Frage-Rate-Spiel werden die Hintergründe des Exponates spielerisch zusammengetragen: Um welches Material handelt es sich hier? Wie wird es hergestellt? Welche Funktion hat das Exponat? Aus welchem Jh. stammte die Tabatiere? Der*die Vermittler*in erläutert zudem die Rohstoffe des Materials, z. B.: von Porzellan in dessen Zusammensetzung und Herstellung und stellt die Besonderheiten dieses Materials heraus.   

Czech, Alfred/Wagner, Ernst (Hg.): „Ins Museum“, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 48.

Passende Aspekte
  • Eigenschaft
  • Funktion
  • Geschichte im Exponat
  • Gesellschaftliche Bedeutung
  • Historischer Zusammenhang
  • Material
  • Situation
  • Technik
Passende Zielgruppen
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Fragen stellen

Czech, Alfred

Kategorien

Assoziative Methoden
Narrative Methoden

Ziele

Aus Wahrnehmungen Wissen generieren, unbewusstes Wissen aktivieren, eigene Wahrnehmungskriterien entwickeln

Eignungen

Als leitende Methode besonders geeignet für Schulklassen und Jugendliche

Zeitbedarf

5–20 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Ggf. Fragekarten

Bellaire, Catherine

Die Teilnehmer*innen vergleichen und recherchieren Funktionen von Objekten in verschiedenen Epochen und präsentieren ihre Ergebnisse.

Sie lernen maximal fünf Exponate kennen. Durch Recherche, Vergleiche und Brainstorming ermitteln die Teilnehmer*innen die ursprüngliche Funktion der Objekte. Gleichzeitig machen sie sich Gedanken darüber, ob ähnliche Objekte heute in gleicher Weise genutzt werden. So werden Unterschiede der Kulturen klar, aber auch Gemeinsamkeiten deutlich. Kleinere Kinder halten ihre Ideen zeichnerisch fest, Ältere präsentieren ihre Ergebnisse auf Tafeln und als Kurzvortrag.

Anwendung auf das Exponat Tabatiere

Fehrenbach, Corinna

Hier steht der Tabak, mit seinen verschiedenen Verwendungen und seiner damaligen und heutigen gesellschaftlichen Bedeutung, im Mittelpunkt. Das Tabak früher nicht nur einen kostspieligen Wert besaß und als Luxusartikel gehandelt wurde, sondern ebenfalls als Arznei Verwendung fand, ist heute kaum mehr vorstellbar. Welche Bedeutung dabei exemplarisch die Tabatiere in adeligen Gesellschaften einnimmt, wird in dieser Methode vermittelt. Abschließend soll in der Gruppe kritisch diskutiert werden, was für ein Image Tabak in unserer heutigen Zeit besitzt.

Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Vermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 203 f.

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 7,  https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/

Nettke, Tobias: Personale Vermittlung in Museen. Merkmale, Ansätze, Formate und Methoden, in: Commandeur, Beatrix u.a. (Hg.), Handbuch Museumspädagogik. Kulturelle Bildung in Museen, München 2016, S. 173–183, hier: S. 174–175.

Passende Aspekte
  • Eigenschaft
  • Funktion
  • Geschichte im Exponat
  • Gesellschaftliche Bedeutung
  • Historischer Zusammenhang
  • Material
  • Situation
  • Technik
Passende Zielgruppen
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Damals–heute

Bellaire, Catherine

Kategorien

Recherchemethoden
Visuell-gestalterische Methoden
Assoziative Methoden
Narrative Methoden

Ziele

Bezüge zur eigenen Lebenswelt herstellen, Transferleistung fördern, Rechercheergebnisse sprachlich vermitteln

Eignungen

Besonders geeignet für kleinere Gruppen von max. 15 Teilnehmer*innen,
auch für Sprachlerngruppen

Zeitbedarf

30–40 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Abbildungen, Literatur, Katalogtexte zur Recherche, Schreib- und Zeichenmaterial, evtl. Tafel oder Flipchart zur Präsentation der Ergebnisse

Böhme, Claudia

Cluster visualisieren und strukturieren Gedanken und Einfälle zu einem Thema.

Ein Cluster (eng. Büschel, Traube, Anhäufung) beginnt mit einem Wort oder Satz. Dieser „Kern“ wird eingekreist. Um den „Kern“ notieren die Teilnehmer*innen Ideen, Assoziationen und Stichworte, die ebenfalls eingekreist werden. Striche verbinden diese Notizen. Die Verbindungslinien können unbeschriftet bleiben. Durch das Einzeichnen immer weiterer Kreise vergrößert sich das Ideennetz. Eine Bewertung der Ideen nach Relevanz kann, aber muss nicht erfolgen. Wird das Cluster fotografiert, kann darauf zurückgegriffen werden, um sich daran zu erinnern, die Idee neu zu gewichten oder Texte zu schreiben.

Anwendung auf das Exponat Tabatiere

Fehrenbach, Corinna

Jede/r Teilnehmer*in erhält einen Block und einen Stift. Sie sollen fünf Schlagwörter, welche durch die Betrachtung der Tabatiere hervorgerufen werden, notieren. Daraufhin trägt der*die Vermittler*in das Gedicht „Gedanken auf den Schnupff-Toback“  von Barthold Hinrich Brockes von 1710 vor. Hierüber erfahren die Teilnehmer*innen den Gebrauch, den Sinn und den Zweck der Tabatiere. Abschließend sollen die Teilnehmer*innen aus ihren Schlagwörtern und ihrem dazugewonnenen Wissen, ihr eigenes Gedicht kreieren. Falls gewünscht, darf es vor der Gruppe vortragen werden.

 

Crämer, Claudia/Drechsler, Michael u. a. (Hg): Fenster zur Kunst. Ideen für kreative Museumsbesuche, Berlin 1996, S. 36–39.

Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik – Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier S. 208 f.

Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung. Aktuelle Diskurse – Innovative Modelle – Erprobte Methoden. München 2007, 169–179, hier S. 177.

Peters, Jelko: Methodenlexikon für den Geschichtsunterricht. 128 Anregungen und Vorschläge zur Gestaltung des historischen Lernens und Entwicklung von Lernaufgaben, (= Historica et Didactica 1), St. Ingbert 2016, S. 114–116, hier S. 114.

Passende Aspekte
  • Eigenschaft
  • Funktion
  • Geschichte im Exponat
  • Gesellschaftliche Bedeutung
  • Historischer Zusammenhang
  • Material
  • Situation
  • Technik
Passende Zielgruppen
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Cluster

Böhme, Claudia

Kategorien

Assoziative Methoden
Kreatives Schreiben

Ziele

Ideen finden, Einfälle und Vorstellungen zu einem Begriff oder Thema erfragen, Gesprächsinhalte festhalten

Eignungen

Für alle geeignet, die schreiben können

Zeitbedarf

5–10 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Großer Papierbogen oder anderer Schreibuntergrund, Schreibzeug

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