H: 220 cm, B: 210 cm
Material/Technik:Diverse Objekte und Materialien
Beschreibung zu diesem Beispiel
Die Assemblage von Dieter Roth besteht aus plastischen Elementen, die auf bemaltem Holz befestigt sind. Das dreiteilige Format setzt sich aus einer ovalen und zwei rechteckigen Holzplatten zusammen. Die plastischen Elemente sind Materialien des Künstlers: Farbtuben, Pinsel, Bürsten, Farbflaschen, Gläser mit Farbe und Kinderspielzeug wie der Teddybär in der Mitte. An den Seiten sind diese Gegenstände zeichnerisch festgehalten. Als Assemblage wird eine Art Collage mit Objekten, die auf einer Grundfläche fixiert sind, bezeichnet. Dieter Roth ist unter anderem durch Kunstwerke aus verderblichen Materialien wie beispielsweise Skulpturen aus Schokolade sowie Bildern aus Käse und Wurst bekannt geworden.
Literatur zum Thema Assemblage
Dreykorn, Monika/Wagner, Ernst (Hg.): Museum – Schule – Bildung. Aktuelle Diskurse – Innovative Modelle – Erprobte Methoden, München 2007, S. 183.
Grosskopf, Anna: Museen für moderne und zeitgenössische Kunst, in: Schrübbers, Christiane (Hg.): Moderieren im Museum. Theorie und Praxis der dialogischen Besucherführung, Bielefeld 2013, S. 87–103.
Städtisches Museum Abteiberg/Kersting, Hannelore (Hg.): Städtisches Museum Abteiberg Mönchengladbach, Mönchengladbach 2001, S. 12.
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Diese Methode lenkt die Aufmerksamkeit auf Details und Ausschnitte.
Die Teilnehmer*innen schauen durch einen Rahmen, eine Papierröhre oder ein mit der Hand simuliertes Fernrohr, um Einzelheiten zu fokussieren. Dadurch „haken“ die Besucher*innen ein Ausstellungsobjekt nicht mit einem Blick ab. Die Methode verlängert die Aufmerksamkeit, indem sie ein Exponat durch Bildausschnitte in viele „Blicke“ zerlegt. Die Fragmentierung löst die Selbstverständlichkeit eines Objekts auf.
Durch eine Toilettenpapierrolle oder die eigene Hand entsteht ein Fernrohr. Damit werden die verschiedenen Materialien und Bildelemente der Assemblage erkennbar und rücken den gesetzten Fokus ins Blickfeld. Anschließend können die einzelnen Elemente des Kunstwerks in der Gruppe erörtert werden.
Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung: Aktuelle Diskurse, innovative Modelle, erprobte Methoden, München 2007, S. 169–179, hier: S. 170.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 24, 25, 44, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
In dem ursprünglichen Kinderspiel stellen sich die Teilnehmer*innen abwechselnd die Aufgabe, Gegenstände in der Umgebung zu finden.
Ein*e Teilnehmer*in formuliert eine Suchaufgabe, z. B.: „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist rot!“ Die Mitspieler*innen versuchen zu erraten, auf welches Objekt in ihrem Blickfeld sich der Hinweis bezieht. Da es keinerlei Einschränkungen gibt, bleiben die Teilnemer*innen offen für alle Arten von Eindrücken. Sie verschaffen sich einen Überblick mit Hilfe ihrer Alltagserfahrungen. Das beliebte Kinderstegreifspiel erfordert kaum Vorbereitung und lässt sich vor allem mit Jüngeren in jedem Museum, in jedem Raum und vor fast jedem Objekt spielen.
Die verschiedenen Bildelementen und unterschiedlichen Materialien bei einer Assemblage können durch die Methode gemeinsam entdeckt werden. Anders als bei dem bekannten Spiel sollte aber nicht nur nach der Farbe, sondern auch nach Formen und Materialien gesucht werden.
Czech, Alfred/Wagner, Ernst (Hg.): „Ins Museum“, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 47.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 30, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Die Teilnehmer*innen bearbeiten Reproduktionen eines Exponats, um zu verstehen, wie einzelne Bestandteile zusammenwirken. Im Ergebnis entstehen Manipulationen oder Verfremdungen.
Dekonstruktives Handeln beinhaltet Übermalen, Zerschneiden, Überkleben, plastische Umwandlungen oder digitales Bearbeiten von Abbildungen und Modellen. Die Darstellungen können mit aktuellen Bildern z. B. aus Zeitschriften o. Ä. verbunden werden oder in andere soziale Umgebungen, wie ein anderes Jh. oder ein anderes Land, versetzt werden. Besonders in der Arbeit mit Kindern empfiehlt es sich, zentrale Bildmotive oder abstrakte Elemente als gegebenen Bausatz vor dem Original auszubreiten. Die Kinder können die Elemente dann verschieben, vertauschen, entfernen oder hinzufügen.
Eine Assemblage besteht aus verschiedenen Bildelementen. Bei einer Dekonstruktion wird das Kunstwerk in Einzelteile zerlegt und eventuell zu einem neuen Kunstwerk zusammengesetzt. Hierfür können Materialien genutzt werden, die den Bildelementen ähneln, oder Farbkopien, die zerschnitten werden dürfen. Es ist auch möglich, die einzelnen Elemente auf einzelne Blätter zu zeichnen und dann auf dem Boden neu zu arrangieren. Bei dem Werk von Dieter Roth könnten die Teilnehmer*innen beispielsweise Materialien wie Pinsel, Farbtuben und kleine Spielzeuge neu arrangieren.
Czech, Alfred: Geschichte in Kunst dechiffrieren. Bilder der Wirklichkeit - Wirklichkeit der Bilder, in: GWU 68 (2017), 1–2, S. 75–87, hier S. 85.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier S. 213.
Kirschenmann, Johannes/Schulz, Frank: Bilder erleben und verstehen. Einführung in die Kunstrezeption, Leipzig 1999, S. 45–47, hier S. 46.