L: 55 cm, B: 35 cm, H: 2 cm
Material/Technik:Sedimentgestein
Beschreibung zu diesem Beispiel
Bei diesen fossil erhaltenen Spuren handelt es sich um Gegenabdrucke von Fußspuren und linienförmigen Schleifspuren. Aus der Form und Anordnung können Rückschlüsse auf Größe und Aussehen der Tiere abgeleitet werden: In diesem Fall konnten die Spuren drei ausgestorbenen Reptilien (Rychosauroides, Brachychirotherium, Synaptichnium) zugeordnet werden. Die Spuren sind in einem bräunlichen Sedimentgestein erhalten. Die Schicht, in die sie eingebettet wurden, stammt aus der Zeit von vor ca. 245 Mio. Jahren und wurde am Gampenpass in Südtirol gefunden. Solche Spuren sind eine Momentaufnahme: Sie dokumentieren einen Ort, in diesem Fall wahrscheinlich eine schlammige Fläche in einer Flussebene, die Präsenz von Lebewesen und deren Verhalten. Zwei Fußspuren verlaufen parallel, eine schräg dazu. Inwieweit sie zeitgleich entstanden sind, kann nicht rekonstruiert werden.
Literatur zum Thema Fossiler Abdruck
Ziegler, Bernhard: Einführung in die Paläontologie. Teil 1: Allgemeine Paläontologie, Stuttgart 1992, S. 149–152.
Ziegler, Bernhard: Paläontologie. Vom Leben in der Vorzeit. Stuttgart 2008, S. 4–8.
Die Teilnehmer*innen erschließen sich Materialeigenschaften und Funktionsweisen von Werkzeugen, Geräten und Gebrauchsgegenständen durch eigenes Experimentieren.
Nach einer kurzen Einweisung fordert der*die Vermittler*in sie auf, Materialien zu erkunden, ein Verfahren, eine Technik selbst auszutesten oder ein Gerät anzuwenden. Hierbei ist es wichtig, dass der*die Vermittler*in den Schwerpunkt auf das Erproben und die eigene Erfahrung legt und nicht die Perfektion und die Vollständigkeit der Tätigkeit das Ziel ist. Z. B. weben die Teilnehmer*innen mit einem nachgebauten Webstuhl oder legen eine römische Toga an. Dadurch können sie den Zeitaufwand und die nötige Handfertigkeit nachvollziehen.
Jede/r Schüler*in macht einen Abdruck in Knete und deckt ihn dann mit einer Gipsmasse ab. Während der Realisierung des Abdrucks werden die einzelnen Schritte der Fossilisation gemeinsam besprochen: Wer oder was hinterlässt Spuren, wie muss der Boden beschaffen sein? Die Vorgänge werden mit Situationen verglichen, die die Teilnehmer*innen auch aus eigener Erfahrung kennen. Durch dieses Experiment kann deutlich gemacht werden, wie viele Bedingungen gegeben sein müssen, damit eine Fossilisation möglich ist, und warum man Reste von Tieren und Pflanzen im Stein findet.
Dreykorn, Monika, Methoden zur Nachbereitung eines Museumsbesuchs, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum. Schule. Bildung, München 2007, S. 182.
Hille, Carmen: Geschichte im Blick. Historisches Lernen im Museum, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach 2014, S. 84–90, 276–278.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 51, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Der Zeitstrahl ist eine räumlich-anschauliche Darstellung abstrakter historischer Zeitverläufe.
Auf einer meist waagerechten Geraden werden Jahreszahlen eingetragen. Historische Zeiträume von besonderem Interesse können markiert und wichtige Ereignisse hervorgehoben werden. Texte, Bilder oder Karten erläutern die Darstellung zusätzlich. Neben dem chronologischen Ansatz bietet die Methode die Möglichkeit einen Bezug zur Familiengeschichte der Teilnehmer*innen herzustellen, indem sie eigene Lebensdaten und die ihrer Angehörigen einbringen. Persönliche und allgemeine Geschichte werden so verknüpft.
Da Fossilien aus Epochen stammen, die weit zurückliegen und nicht mehr in einem historischen Zusammenhang verankert werden können, ist für die zeitliche Einordnung ein 50 Meter langes Zeitband sehr hilfreich. Die 50 Meter repräsentieren die letzten 5 Milliarden Jahre der Erdgeschichte. Anhand dieses Materials kann man ein Fossil mit anderen Funden und erdgeschichtlichen Ereignissen verorten. Diese Visualisierungsform erleichtert das Verständnis für Stratigrafie und die großräumigen Veränderungen während der Erdgeschichte.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 73, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Sauer, Michael: Zeitleiste, in: Mayer, Ulrich u. a. (Hg.): Wörterbuch Geschichtsdidaktik, 2. überarb. und erw. Aufl., Schwallbach/Ts. 2009, S. 201 f.
Sauer, Michael: Die Zeitleiste, in: Pandel, Hans-Jürgen/Schneider, Gerhard (Hg.): Handbuch Medien im Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts. 2007, S. 197–210.
Beim Vergleich werden die Teilnehmer*innen auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten aufmerksam.
Ohne Vorwissen können sie aus ihrer Wahrnehmung heraus zu den wichtigsten Erkenntnissen kommen. Dabei schult der Vergleich die Differenzierung der Wahrnehmung. Je nach Art des Vergleichs fokussiert er die Aufmerksamkeit auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten. Je ähnlicher sich die Vergleichsobjekte im Museum sind, desto mehr „Feinheiten“ entdecken die Teilnehmer*innen.
Es bieten sich zwei Möglichkeiten an: zum einen der Vergleich von Originalen, zum anderen der Vergleich von Originalen und Reproduktionen.
Den Teilnehmer*innen soll vermittelt werden, dass Erkennen von Mustern durch Vergleichen mit schon Bekanntem ermöglicht wird. Es gilt: Je mehr Formen bekannt sind, desto leichter ist eine Zuordnung möglich.
Die Teilnehmer*innen sollen verschiedene Fossilien identifizieren: Manche sind leicht erkennbar, z. B. ein Fischfossil. Dazu eignet sich die Frage: Woran erkenne ich, dass es ein Fisch ist (Mustererkennung)? Manche sind schwierig oder nicht identifizierbar, da die Form nicht bekannt ist, z. B. bei einem Fußabdruck. Jede/r begründet seine/ihre möglichen Zuordnungen.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.