Stadtmauer

Verfasst von: Heinzel-Schellin, Nicole

Diego Delso, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=18980848
Beispielexponat:

Isartor | 1337

Auftraggeber: Ludwig der Bayer

Das Isartor gehört zu den Fragmenten der mittelalterlichen Stadtmauer Münchens. Der einst 40 Meter hohe, rechteckige Torturm wurde 1337 fertiggestellt. Damit konnte der bereits 1285 begonnene Bau des zweiten Mauerrings abgeschlossen werden. Das neue Stadttor bildete den östlichen Zugang zur Stadt. Hier befand sich die wichtigste Zollstation, bei der alle ankommenden Salzfuhrwerke ihren Brücken- bzw. Wasserzoll entrichten mussten, bevor sie ihre Waren auf dem Münchner Marktplatz feilbieten durften. Anfang des 19. Jh.s wurde die Stadtmauer niedergelegt, und auch das Isartor sollte abgerissen werden. Dank dem Einsatz des kunstsinnigen Kronprinzen Ludwig (später Ludwig I) blieb das Tor erhalten und wurde saniert. So entstand 1835 das fast 22 m breite Fresko an der Schildwand. Es erzählt vom Einzug Kaiser Ludwigs des Bayern 1322, dem Erbauer des zweiten Mauerrings, in München.

Huber, Brigitte: Mauern, Tore, Bastionen. München und seine Befestigungen, München 2015, S. 68–73.

Weithmann, Michael: Burgen in München, München 2006, S. 130–133.

Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hg.): Denkmäler in Bayern. Landeshauptstadt München – Mitte, Bd. 3, München 2009, S. 1105–1108.

Aspekte, Zielgruppen & MethodenHilfe

Die Filter „Aspekte“, „Zielgruppen“ und „Methoden“ bedingen sich gegenseitig. Wählen Sie nach Belieben Felder aus, mindestens aber eine Methode. Anschließend erhalten Sie weiter unten entsprechend Ihrer Auswahl einen Vorschlag zur Anwendung der Methode auf das Exponat.

Aspekte

Zielgruppen

Kisser-Priesack, Gabriele

Die Teilnehmer*innen bauen nach genauer Betrachtung des Exponats und mit Hilfe einer schematischen Vorgabe das Objekt nach.

Eine Abbildung oder ein Modell, passend zum Exponat, werden zusammen mit dem benötigten Material an die Gruppen verteilt. Die Teilnehmer*innen bauen selbstständig ein vereinfachtes Modell des Exponats zusammen. Dadurch können die Zusammensetzung und Wirkung z. B. einer Maschine erfahren werden. 

Anwendung auf das Exponat Stadtmauer

Heinzel-Schellin, Nicole

Der*die Vermittler*in führt kurz in die Funktion und typische Bauweise mittelalterlicher Stadtbefestigungen ein. Anschließend werden die Teilnehmer*innen in arbeitsgleiche Kleingruppen eingeteilt. Jede Gruppe erhält Rekonstruktionszeichnungen des Stadttors. Ihre Aufgabe ist es, diesen Teil der Stadtmauer innerhalb einer vorgegebenen Zeit mit Knete und so genau wie möglich nachzubauen.

Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 212, 214.

Menger, Julia: Lastentransport mit einfachen mechanischen Maschinen. Didaktische Rekonstruktion als Beitrag zum technischen Sachunterricht in der Grundschule, Band 30, Oldenburg 2010, S. 21–28.

Arnold, Nick: Räder, Hebel und Schrauben: Technik einfach gut erklärt-Tolle Maschinen zum Selberbauen, Hamburg 2013, S. 12–14.

Passende Aspekte
  • Ablauf
  • Bauweise
  • Bestandteile
  • Bestimmung
  • Eigene Erfahrung
  • Entdecken
  • Lebenswelt
  • Orientierung
  • Orte
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Nachbau nach Vorgabe

Kisser-Priesack, Gabriele

Kategorien

Haptische Methoden

Ziele

Objekt und Anleitung genau betrachten, lesen und verstehe, selbstständig arbeiten, eigene Erfahrungen machen

Eignungen

Besonders geeignet für Kinder und Jugendliche ab 6 Jahren

Zeitbedarf

10–20 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Für die Anleitung: laminierte Abbildung oder robustes Modell, für den Nachbau: Materialien aus dem Alltag wie Schnüre, Karton, Schrauben, Karabiner usw.

Dietz, Ute

Die Teilnehmer*innen stellen Personen und/oder Handlungen in einem kurzen Stegreifspiel oder in einem nach festen Spielregeln geplanten Rollenspiel szenisch dar.

Dabei schlüpfen sie in unterschiedliche Rollen (Schauspieler*innen, Publikum, ggf. Regieführer*innen) und fühlen sich in verschiedene Charaktere ein. Ein guter Ausgangspunkt kann das Nachstellen sein. Der*die Vermittler*in unterstützt sie durch „Regiehilfen“ indem er/sie spielerische Impulse gibt, oder durch Fantasie-/Bewegungsspiele, die eine Rollenidentifikation fördern. Gespielt wird dialogisch oder pantomimisch, alternativ übernimmt eine Person die Rolle eines Erzählers/einer Erzählerin. Weitere Methoden (Kreatives Schreiben, Filmstill) ermöglichen darüber hinaus Zugänge zu Charakteren und Handlungen. 

Anwendung auf das Exponat Stadtmauer

Heinzel-Schellin, Nicole

Die Teilnehmer*innen schlüpfen in verschiedene Rollen und Charaktere, deren Aufgabe es ist, die Stadt vor Angreifern zu schützen. So bekommen sie ein Gefühl für das Leben und die Gefahren in einer mittelalterlichen Stadt und erkennen die Funktionen einzelner Bauelemente der Stadtbefestigung. Während die einen in die Rolle des Herrschers und seines Gefolges schlüpfen, kämpfen die anderen gegen feindliche Truppen und schützen so die Einwohner*innen der Stadt.
Der*die Vermittler*in gibt Regieanweisungen und lenkt das szenische Spiel.

Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 215–216.

Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324 (2008), S. 45, 53.

Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg): Museum - Schule - Bildung. Aktuelle Diskurse - Innovative Modelle - Erprobte Methoden, München 2007, S. 187.

Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim a. d. Ruhr 2001.

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 63, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/

http://www.ulrichbaer.de/files/Methodenblaetter-Museumspaedagogik.pdf, S. 4.

Passende Aspekte
  • Ablauf
  • Bauweise
  • Bestandteile
  • Bestimmung
  • Eigene Erfahrung
  • Entdecken
  • Lebenswelt
  • Orientierung
  • Orte
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Szenisches Spiel

Dietz, Ute

Kategorien

Performative Methoden
Assoziative Methoden
Emotionale Zugänge
Spielerische Methoden

Ziele

Genaue Wahrnehmung fördern, Körperwahrnehmung schulen, Inhalte und Personen vertieft verstehen, persönliche Ausdrucksmöglichkeiten erproben, durch Erfahrungen verstehen

Eignungen

Geeignet zur Vertiefung und Teambildung, Voraussetzung: spielerisches Talent, Platz vor den Objekten beachten (Gruppengröße),
nicht in jedem Museum erlaubt

Zeitbedarf

5–10 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Ggf. Requisiten bzw. Kostümelemente, ergänzend: Vorlagen für das kreative Schreiben

Kaupert, Ursula & Kurbasik, Kathrin

Die Teilnehmer*innen erfassen das Exponat und halten es möglichst wirklichkeitsgetreu auf einem Medium fest.

Zum Erfassen des Exponats sind genaue Zeichnungen mit Detailbeschriftungen, Skizzen, Frottagen, Fotografien, Filmaufnahmen, schriftlichen Material- und Farbbeschreibungen, Messungen von physikalischen Größen sowie Licht- und Temperaturverhältnissen möglich.

Anwendung auf das Exponat Stadtmauer

Heinzel-Schellin, Nicole

Die Teilnehmer*innen erhalten vorgefertigte (Puzzle-)Teile einer Stadtmauer. Mithilfe einer vorab besprochenen Rekonstruktionszeichnung ordnen sie diese auf einem Bogen Papier in der richtigen Weise an und beschriften sie nach ihrer Funktion.
Der*die Vermittler*in gibt individuelle Hilfestellungen. Diese Übung ist analog und digital sowie in Einzelarbeit, in einer Teilgruppe oder als gesamte Gruppe möglich. So erschließen sich die Funktionen einzelner Bauelemente und der Gesamtaufbau einer Stadtbefestigung.

Passende Aspekte
  • Ablauf
  • Bauweise
  • Bestandteile
  • Bestimmung
  • Eigene Erfahrung
  • Entdecken
  • Lebenswelt
  • Orientierung
  • Orte
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Dokumentation

Kaupert, Ursula & Kurbasik, Kathrin

Kategorien

Recherchemethoden
Transmediale Methoden

Ziele

Details erfassen, Beobachtungsgabe schulen, Konzentrationsfähigkeit fördern, Kenngrößen verschriftlichen, in das wissenschaftliche Arbeiten einführen

Eignungen

Geeignet für Kinder ab 5 Jahren, wissenschaftliche Methoden ca. ab 8 Jahren

Zeitbedarf

30–60 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Papier, Stifte, Foto-/Filmkamera, Smartphone, Messgeräte (Maßband, Lineal, Thermometer, Luxmeter, Hygrometer,...), PC, Papierklebestreifen

Heinzel-Schellin, Nicole

Mapping (engl.) meint das Fertigen einer Karte. Dies können Landkarten, aber auch Gedankenkarten (Mindmap) sein. Die Methode hilft dabei, komplexe Zusammenhänge zu verstehen.

Die Teilnehmer*innen erstellen einzeln, in Teilgruppen oder als Gesamtgruppe eine Übersichtskarte (Map). Dies können z. B. ein Stadtplan, eine Themenkarte oder eine Visualisierung von Abläufen, Funktionsweisen, Geschichten sowie Projektideen sein. Konkrete Aufgabenstellungen können lauten: Vorab definierte Orte sollen in einem Stadtplan markiert werden, oder die Gruppe sammelt unter Anleitung des/der Vermittler*in Ideen zu einem Thema in einer Mind-Map. Zentral ist die visuelle Gestaltung, die komplexe Zusammenhänge vereinfachen soll und der Orientierung dient.

Anwendung auf das Exponat Stadtmauer

Heinzel-Schellin, Nicole

Die Teilnehmer*innen werden in arbeitsgleiche Kleingruppen geteilt. Jede Gruppe erhält eine Rekonstruktionszeichnung einer Stadtmauer und einen weiteren Gegenstand (z. B. Stein, Holz, Foto, Zeichnung ..). Dieser dient als konkreter Hinweis auf einen bestimmten Ort, den sie im Anschluss innerhalb einer vorgegebenen Zeit und eines begrenzten Umfeldes suchen sollen. Sie finden verschiedene noch erhaltene Fragmente der Stadtmauer. Anschließend markieren sie diesen Ort in der Rekonstruktionszeichnung. So erschließen sich die Gruppen Bauweise und Weitläufigkeit einer Stadtbefestigung direkt vor Ort.

Buzan, Tony : Das Mind-Map-Buch: Die beste Methode zur Steigerung ihres geistigen Potenzials, München 2013.

Passende Aspekte
  • Ablauf
  • Bauweise
  • Bestandteile
  • Bestimmung
  • Eigene Erfahrung
  • Entdecken
  • Lebenswelt
  • Orientierung
  • Orte
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Mapping

Heinzel-Schellin, Nicole

Kategorien

Visuell-gestalterische Methoden
Assoziative Methoden
Recherchemethoden
Digitale Methoden

Ziele

Das Orientierungsvermögen schärfen, Überblick gewinnen, visuelle Darstellung erlernen, komplexe Zusammenhänge vereinfachen und besser verstehen 

Eignungen

Geeignet ab der Mittelstufe für alle, die gut lesen, schreiben und sehen können und gerne visuell gestalten  

Zeitbedarf

15–30 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Weißes, unbedrucktes Blatt Papier, farbige Stifte. Digitale Variante: ausreichend PCs, Laptops oder Tablets, Mapping-, Mindmapping-Software (z. B. uMap, FreeMind).

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