Dose

Verfasst von: Kuen, Elisabeth

© Courtesy Die Neue Sammlung – The Design Museum, Foto: Die Neue Sammlung (A. Laurenzo)
Beispielexponat:

Blechdose für Bahlsenkekse | vor 1918

Emanuel Josef Margold (1888–1962), Hannover

Appetlich und edel – so präsentiert sich die Bahlsen-Keksdose, die aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg stammt, dem*der Betrachter*in. Hermann Bahlsen (1859–1919), Erfinder des Butterkeks und begeisterter Kunstliebhaber, legte bei den Verpackungen seiner Ware größten Wert auf Form und Dekor. Das Exponat mit dem besonderen Design des namhaften Künstlers Emanuel Josef Margold (1888–1962) gewann vier Preise bei Weltausstellungen sowie eine königliche Medaille. Margolds typische Kombination floraler Motive und geometrischer Muster mit Zackenornamentik verwandelte die von ihm entworfenen Keksdosen in kleine „Kunstwerke“, die das Design der Marke Bahlsen ab 1912 entscheidend prägten.

Ulmer, Renate: Emanuel Josef Margold: Wiener Moderne, Künstlerkolonie Darmstadt, Corporate Design für Bahlsen, neues Bauen in Berlin, Ausst. Kat.: „Emanuel
Josef Margold. Wiener Moderne – Künstlerkolonie Darmstadt – Corporate Design für Bahlsen – Neues Bauen in Berlin“ im Museum Künstlerkolonie Darmstadt, 18.10.2003–1. 02.2004, Darmstadt 2003, S. 130–185, hier: S. 159.

Aspekte, Zielgruppen & MethodenHilfe

Die Filter „Aspekte“, „Zielgruppen“ und „Methoden“ bedingen sich gegenseitig. Wählen Sie nach Belieben Felder aus, mindestens aber eine Methode. Anschließend erhalten Sie weiter unten entsprechend Ihrer Auswahl einen Vorschlag zur Anwendung der Methode auf das Exponat.

Aspekte

Zielgruppen

Czech, Alfred

Beim Sinne-Check werden mehrere Methoden vermischt, um alle fünf Sinne – sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen – anzusprechen.

Die Vermittler*innen animieren die Teilnehmer*innen zu formulieren, welche Empfindungen der Anblick eines Museumsobjekts auf anderen Sinneskanälen hervorruft: Geräusche, Geschmacksempfindungen, Gerüche und Tastreize. Oft arbeitet die synästhetische Vermittlung auch mit realen Sinneseindrücken. Die Teilnehmer*innen bekommen vor einem Objekt etwas zu hören, zu schmecken, zu riechen und zu fühlen (MP3-Player, Kostproben, Riechfläschchen, Fühlboxen). Diese sinnlichen Reize werden an das Objekt herangetragen und damit verglichen.

Anwendung auf das Exponat Dose

Kuen, Elisabeth

Die Teilnehmer*innen können aus einer Vielzahl unterschiedlich befüllter Dosen wählen. Jeder sucht sich eine*n Partner*in und los geht das Ratespiel der Sinne: Abwechselnd wird mit geschlossenen/verbundenen Augen „erschnuppert“, was sich in der jeweiligen Dose befindet: Kekse, Kaffee, Gewürze wie Kardamom, Zimt, Lavendel oder ein Wattebausch mit Zitronenöl. Auch Tasten macht Spaß: Wie fühlen sich Muscheln, Federn oder kleine „Schmuckstücke“ an? Und wie klingt es, wenn man Blechdosen schüttelt, die mit Reiskörnern oder Popcorn gefüllt sind? Abschließend gibt es kleine Kostproben.

Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung: Aktuelle Diskurse, innovative Modelle, erprobte Methoden, München 2007, S. 169–179, hier: S. 171.

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 4, 11, 19, 20, 22, 28, 34, 65, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/

Passende Aspekte
  • Assoziationen
  • Design
  • Farbigkeit
  • Gebrauchswert
  • Geruch
  • Geschmack
  • Inspiration
  • Merkmale
  • Muster
  • Nutzung
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Sinne-Check

Czech, Alfred

Kategorien

Spielerische Methoden
Assoziative Methoden
Emotionale Zugänge

Ziele

Mehrdimensionale, unkonventionelle und individuelle Objektzugänge schaffen, Wahrnehmung mit den unterschiedlichen Sinnen fördern

Eignungen

Besonders geeignet für den Einstieg in eine Führung für bildungsferne Gruppen

Zeitbedarf

10–20 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Je nach Exponat, z. B. MP3-Player, Kostproben, Riechfläschchen, Fühlboxen

Merthen, Claudia

Die Teilnehmer*innen verfassen einen Text, der das Exponat emotionalisierend anpreist und für den*die Betrachter*in attraktiv macht.

Werbetexte werden z. B. in Prospekten, Flyern oder Anzeigen verwendet. Sie sollen die Adressaten emotional erreichen, um sie ins Museum zu locken, und dabei auch einzelne Informationen anbieten; der emotionale Anteil überwiegt. Sie sind folgendermaßen aufgebaut:

- emotional aufgeladene, „sprechende“ Überschrift = Schlagzeile,
- maximal 7 kurze Sätze, die das Exponat beschreiben und anpreisen, gerne auch mit Fragen, dabei möglichst Füllwörter und Hilfsverben vermeiden.

Anschließend lesen die Teilnehmer*innen die Texte laut vor. Dabei präsentieren sie das Exponat von seiner „Schokoladenseite“.

Anwendung auf das Exponat Dose

Kuen, Elisabeth

Die Teilnehmer*innen bilden Kleingruppen (2–3 Personen). Jede Gruppe erarbeitet einen kurzen, emotional ansprechenden Werbetext, der das Publikum speziell für die im Museum gezeigte Dose interessieren soll. Anschließend werden die Ergebnisse laut vorgelesen.
Optional: Kurze Abstimmung über den besten Werbetext. 

Winter, Jörn: Werbetext ist nicht gleich Werbetext, in: Winter, Jörn (Hg.): Handbuch Werbetext. Von guten Ideen, erfolgreichen Strategien und treffenden Worten, Frankfurt a. M. 2003, S. 159–164.

Passende Aspekte
  • Assoziationen
  • Design
  • Farbigkeit
  • Gebrauchswert
  • Geruch
  • Geschmack
  • Inspiration
  • Merkmale
  • Muster
  • Nutzung
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Werbetext schreiben

Merthen, Claudia

Kategorien

Emotionale Zugänge
Kreatives Schreiben
Assoziative Methoden
Narrative Methoden

Ziele

Wahrnehmung schulen, Wissen vermitteln, Wertung vornehmen, Bezüge herstellen, in ein Thema einführen

Eignungen

Für alle Alters- und Personengruppen ab 8 Jahren geeignet,
besonders geeignet zum Kennenlernen und als Zusammenfassung der Vermittlungseinheit

Zeitbedarf

20–30 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Beispiel eines Werbetexts des jeweiligen Museums, Papier, Unterlagen, Bleistifte

Böhme, Claudia

Nachbilden meint das Abzeichnen oder Rekonstruieren eines Exponats in seiner Gesamtheit auf kreativ-gestalterische Weise. Sie kann jedoch auch nur auf ein Detail gerichtet sein.

Nachbildungen zielen darauf ab, dem Originalobjekt möglichst nahezukommen. Die Teilnehmer*innen können sich beispielsweise in ein Exponat einfühlen, indem sie Kompositionslinien in Kopien einzeichnen oder eine plastische Nachbildung aus Ton oder anderen Materialien kreativ gestalten. Weitere Möglichkeiten des Nachbildens sind lebende Bilder, Kostümierungen und davon Fotografien, Videoaufnahmen und Schnellskizzen. Nachgebildet werden kann auch der Raum, dessen Grundriss mit den Positionen von Figuren oder Objekten geklärt werden kann.

Anwendung auf das Exponat Dose

Kuen, Elisabeth

Aus alt mach neu!
Zunächst zeichnen/malen die Teilnehmer*innen das Muster des Exponats möglichst genau nach. Auch eigene Variationen/Designs sind möglich.
Anschließend verwerten sie eine alte, leere Dose oder Schachtel (z. B. Wattestäbchen-, Kakaodose etc.) und bekleben sie mit dem bemalten Papier.

Variante: Alte, saubere Blechdosen werden mit zerschnittenen Stoffmustern, Borten, Perlen etc. beklebt.

Besonders für Grundschüler*innen und Jugendliche bis 14 Jahre geeignet. Einzelarbeit, 10–30 Min.

Czech, Alfred: Geschichte in Kunst dechiffrieren. Bilder der Wirklichkeit - Wirklichkeit  der Bilder, in: GWU 68 (2017), 1–2, S. 75–87, hier S. 85.

Kirschenmann, Johannes/Schulz, Frank: Bilder erleben und verstehen. Einführung in die Kunstrezeption, Leipzig 1999, S. 45–47, hier S. 46.

Passende Aspekte
  • Assoziationen
  • Design
  • Farbigkeit
  • Gebrauchswert
  • Geruch
  • Geschmack
  • Inspiration
  • Merkmale
  • Muster
  • Nutzung
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Nachbilden

Böhme, Claudia

Kategorien

Visuell-gestalterische Methoden
Performative Methoden
Spielerische Methoden

Ziele

Sich mit dem Aufbau eines Exponats vertraut machen, die historische Distanz begreifen

Eignungen

Für Kinder ab 6 Jahren,
das Rekonstruieren dreidimensionaler Objekte eignet sich besonders für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen 

Zeitbedarf

10–30 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Reproduktionen als Vorlagen, Mal- oder Zeichenutensilien, Schere und Kleber, verschiedene Papiere oder Bildmaterial, Ton oder andere Materialien zum Modellieren

Brosch, Astrid

Das Exponat liefert den Impuls für das Verfassen eines Gedichtes in Rondell-Form.

Das Rondell ist eine Gedichtform, in der sich Wortfolgen in einer bestimmten Reihenfolge wiederholen. Es besteht aus acht Zeilen, wobei die Zeilen 1, 4 und 7 gleich sind, ebenso die Zeilen 2 und 8.
Für die Anwendung empfiehlt sich eine Schreibvorlage, die diese Abfolge verdeutlicht. Relevant für gute Ergebnisse ist eine exakte Anleitung. Dazu gibt der*die Vermittler*in eine Anregung für die erste Zeile. Diese Wortfolge wird auf Zeilen 4 und 7 übertragen. Mit der zweiten Zeile wird analog verfahren. Damit sind bereits 5/8 des Textes geschrieben. Die verbleibenden werden nach Belieben gefüllt.

Anwendung auf das Exponat Dose

Kuen, Elisabeth

Besondere Dosen laden zum Verfassen eines Gedichtes in Rondell-Form ein. Im Vorfeld empfiehlt es sich, in der Gruppe (evtl. mithilfe von Farb- und Wortkarten) erste Assoziationen zu Aussehen und Nutzung der Dose zu sammeln.

Klein, Bärbel/Schnell, Renate: Schreiben und Gestalten zu ausgewählten Kunstwerken. Kreative Unterrichtsideen ab der 2. Klasse, Donauwörth 2005, S. 24–26.

Passende Aspekte
  • Assoziationen
  • Design
  • Farbigkeit
  • Gebrauchswert
  • Geruch
  • Geschmack
  • Inspiration
  • Merkmale
  • Muster
  • Nutzung
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Rondell

Brosch, Astrid

Kategorien

Kreatives Schreiben
Transmediale Methoden
Assoziative Methoden

Ziele

Emotionen sprachlich umsetzen, Exponat auf einer persönlichen Ebene erleben

Eignungen

Besonders geeignet für Schüler*innen bzw. Kinder und Jugendliche von etwa 8 bis 15 Jahren, Sprachlerngruppen, Erwachsene

Zeitbedarf

15–20 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Unterlagen, Scheibvorlage, Bleistifte

Scroll to bottom
Scroll to bottom