H: 6,4 cm
Material/Technik:Bronze
Beschreibung zu diesem Beispiel
Antike Trachten wurden selten geschneidert, sondern die verschiedenen Gewandteile wurden entweder mit Nadeln oder mit einer Fibel befestigt. Fibeln funktionierten wie Sicherheitsnadeln. Sie wurden von Männern und Frauen getragen und meist auch mit ins Grab gegeben. Auf Rhodos wurden sie in Heiligtümern als Votiv abgelegt. Getragen wurden Fibeln an prominenter Stelle im Schulterbereich, weswegen sie als Schmuckstück und Statussymbol der jeweiligen Mode folgten und regional sehr unterschiedlich ausgestaltet sein konnten. Die vorliegende Fibel mit ihren drei Vogelfigürchen ist ein für ihre Zeit typisches Exemplar der Insel Rhodos. Es handelt sich um eine einteilige Fibel mit Spiralkonstruktion, die im Guss hergestellt wurde. Neben den dekorativen Vögeln sind an der Fußplatte schwach noch Ritzverzierungen zu erkennen.
Heynowski, Ronald (Hg.): Fibeln erkennen, bestimmen, beschreiben, Berlin/München 2016, S. 11 S. 33 und S. 50.
Maaß, Michael: Wege zur Klassik. Führer durch die Antikenabteilung des Badischen Landesmuseums, Karlsruhe 1985, S.102.
Maaß, Michael: Antike Kulturen. Orient, Ägypten, Griechenland, Etrurien, Rom und Byzanz. Führer durch die Antikensammlungen, Karlsruhe 1995, S. 99 f.
Sapouna-Sakellarake, Efi: Die Fibeln der griechischen Inseln, Prähistorische Bronzefunde Bd. 4, München 1978, S. 26 ff., S. 97 und S. 99.
Die Teilnehmer*innen kleiden sich nach einer bestimmten Mode und erfahren damit einen körperlichen und emotionalen Zugang zu einer anderen Kultur.
Ziel der Modenschau ist nicht das Entwerfen stilechter Kostüme. Die Teilnehmer*innen wählen sich ihre Gewandteile aus einem Fundus aus: Welche Kleidungsteile gehören zu einer bestimmten Mode/Tracht, wie werden diese genannt und wie getragen? Dadurch schulen sie historische und kulturelle Kompetenzen. Ergänzend kann die Gruppe mit den Garderoben auch in fremde Rollen schlüpfen, bzw. diese tauschen (Frau-Mann, Kind-Erwachsener u. Ä.).
Zunächst befassen sich die Teilnehmer*innen damit, wie man Stoffe und Gewänder mithilfe von Fibeln befestigt. Sie testen unterschiedliche Möglichkeiten, die Stoffe zusammenzustellen. Bei der abschließenden Präsentation der Garderobe erfahren die Teilnehmer*innen am eigenen Körper, wie sich historische Kleidung trägt: Wie sehr bin ich eingeschränkt, wie kann ich mich darin bewegen?
Metzenthin, Rosmarie: Schöpferisch Spielen und Bewegen, Zürich 1983, S. 136–141.
Petraschek-Heim, Ingeborg: Die Sprache der Kleidung. Wesen und Wandel von Tracht, Mode, Kostüm und Uniform, Baltmannsweiler 1988, S. 81–83.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 32 https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Die Teilnehmer*innen verfassen einen Text, der das Exponat emotionalisierend anpreist und für den*die Betrachter*in attraktiv macht.
Werbetexte werden z. B. in Prospekten, Flyern oder Anzeigen verwendet. Sie sollen die Adressaten emotional erreichen, um sie ins Museum zu locken, und dabei auch einzelne Informationen anbieten; der emotionale Anteil überwiegt. Sie sind folgendermaßen aufgebaut:
- emotional aufgeladene, „sprechende“ Überschrift = Schlagzeile,
- maximal 7 kurze Sätze, die das Exponat beschreiben und anpreisen, gerne auch mit Fragen, dabei möglichst Füllwörter und Hilfsverben vermeiden.
Anschließend lesen die Teilnehmer*innen die Texte laut vor. Dabei präsentieren sie das Exponat von seiner „Schokoladenseite“.
Ohne die Fibel wäre das Bekleiden bis ins Mittelalter kaum denkbar gewesen. Das Schreiben eines Werbetextes kann hilfreich sein, diesen Gebrauchswert samt Funktion zu erfassen. Es ist ein genauerer Blick notwendig, um einen solchen Alltagsgegenstand als hochwertiges Prestigeobjekt anzupreisen. Hierdurch schulen die Teilnehmer*innen auch ihr ästhetisches Empfinden.
Winter, Jörn: Werbetext ist nicht gleich Werbetext, in: Winter, Jörn (Hg.): Handbuch Werbetext. Von guten Ideen, erfolgreichen Strategien und treffenden Worten, Frankfurt a. M. 2003, S. 159–164.
Die Teilnehmer*innen vergleichen und recherchieren Funktionen von Objekten in verschiedenen Epochen und präsentieren ihre Ergebnisse.
Sie lernen maximal fünf Exponate kennen. Durch Recherche, Vergleiche und Brainstorming ermitteln die Teilnehmer*innen die ursprüngliche Funktion der Objekte. Gleichzeitig machen sie sich Gedanken darüber, ob ähnliche Objekte heute in gleicher Weise genutzt werden. So werden Unterschiede der Kulturen klar, aber auch Gemeinsamkeiten deutlich. Kleinere Kinder halten ihre Ideen zeichnerisch fest, Ältere präsentieren ihre Ergebnisse auf Tafeln und als Kurzvortrag.
Die Fibel ist die antike Version der modernen Sicherheitsnadel. Allein durch diesen Vergleich nähern sich die Teilnehmer*innen der Funktion und Konstruktion einer Fibel an. Weiterführend ist die Frage, wie heute Kleidung getragen und hergestellt wird und wo die Unterschiede zur Vergangenheit liegen. Nicht nur funktionale, sondern auch technische Aspekte werden aufgegriffen. Als Abschluss können die Teilnehmer*innen vergleichen, was ihnen optisch besser gefällt und was sie zweckmäßiger finden.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Vermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 203 f.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 7, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Nettke, Tobias: Personale Vermittlung in Museen. Merkmale, Ansätze, Formate und Methoden, in: Commandeur, Beatrix u.a. (Hg.), Handbuch Museumspädagogik. Kulturelle Bildung in Museen, München 2016, S. 173–183, hier: S. 174–175.