H: 74 cm, B: 101 cm, L: 104,5 cm
Material/Technik:Buchenholz, Kiefernholz
Beschreibung zu diesem Beispiel
Der sog. Schrägpfostentisch aus einer Bauernstube ruht auf vier schräggestellten Beinen, die aus Stabilitätsgründen mit einem Fußbrett verbunden sind. Die Ornamentik des Tisches orientiert sich mit seinen säulenartigen Beinen und den maskenhaften Zargen an der Formensprache der Renaissance und des Barock. Der Tisch wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jh.s geschreinert und stammt aus der Gemeinde Tannheim in Tirol. Er ist Teil des Mobiliars zweier reichbemalter Bauernstuben, die sich seit 1902 im Besitz des Bayerischen Nationalmuseums befinden.
Bauer, Ingolf: Bauernstuben und Bauernmöbel, in: Renate Eikelmann (Hg.): Das Bayerische Nationalmuseum 1855–2005. 150 Jahre Sammeln, Forschen, Ausstellen, München 2006, S. 579–591.
Bauer, Kurt: Bauernleben, Wien 2005, S. 26–29. Colleselli, Franz: Tiroler Bauernmöbel, Innsbruck 1980, S. 9–23, 50, 199.
Pusch, Wolfgang/Spiegel, Beate: Heimatmuseum Stadt Starnberg, München 1988, S. 54–57.
Wolf, Alois: Aus alten Stuben und Kammern, München 1977, S. 82–83.
Passende IMPULSE anzeigen
Die Teilnehmer*innen erhalten Karten, auf die ausgewählte Substantive, Verben oder Adjektive geschrieben sind, die zum Exponat oder Thema passen.
Damit formulieren sie einen vollständigen Satz mit Bezug zum Exponat. Hierdurch werden die Teilnehmer*innen auf Details aufmerksam und lenken zugleich den Blick der übrigen Gruppenmitglieder. Je nach Wortart können Gegenstände, Eigenschaften,Tätigkeiten oder Emotionen für die Betrachter*innen erschlossen werden. Auch beim Spracherwerb im Museum dienen Wortkarten der sprachlichen Vertiefung des Gesehenen und Erlebten.
Die Teilnehmer*innen erhalten Wortkarten mit Bezug zum Tisch, z. B.: Tischplatte, Tischbein, Schublade, Farbe, rund, eckig, blau, groß, klein, essen, trinken, spielen, usw. Jede*r Teilnehmer*in formuliert einen ganzen Satz, der seinen/ihren Begriff enthält. So wird die Aufmerksamkeit der Gruppe auf Details und Funktion des Tisches gelenkt.
Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum. Mülheim an der Ruhr 2001, S. 51.
Die Teilnehmer*innen stellen abwechselnd Fragen an das Exponat.
Hier geht es nicht um Antworten, sondern nur um Fragen. Die Teilnehmer*innen stellen so lange Fragen, bis ihre Fantasie erschöpft ist. Am Anfang sind daher Exponate hilfreich, die provokativ wirken und unmittelbar Fragen anstoßen. Der*die Vermittler*in beantwortet die gestellten Fragen oder leitet sie an die Gruppe weiter.
Variante: Der*die Vermittler*in stellt die Fragen, und die Teilnehmer*innen überlegen sich Antworten. Die Fragen werden abschließend z. B. in einer Wandzeitung festgehalten. Die Teilnehmer*innen schreiben ihre Fragen auf Karteikarten auf und befestigen diese an einer Stellwand.
Der*die Vermittler*in stellt Fragen an das Exponat: Wie alt bist du? Wem hast du gehört? Was wurde an dir gegessen? Was wurde getrunken? Wer saß hier? Woher kommst du? ... Die Gruppe beantwortet die Fragen so gut sie kann, der*die Vermittler*in hilft bei ungeklärten Fragen weiter. Die Gruppe erfährt auf diesem Weg Details zu Wohnen, Tagesablauf und Essgewohnheiten etc.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik – Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.
Die Teilnehmer*innen verbinden blind ausgewählte Alltagsgegenstände mit beliebigen Exponaten. Individuelle Gedanken, Vorstellungen und Bezüge leiten diesen Prozess.
In einem mit einem Tuch verdeckten Korb befinden sich Alltagsgegenstände wie etwa eine Kartoffel oder ein Schlüsselbund. Es sollten mehr Gegenstände im Korb sein als Teilnehmer*innen. Alle nehmen „blind” je einen Gegenstand. Zu diesem wählen sie ein Exponat, das ihrer Meinung nach besonders gut zu ihrem Objekt passt. Vor der Gruppe stellen sie dar, welche persönlichen Assoziationen und Bezüge sie zwischen Gegenstand und Exponat hergestellt haben. Bezüge können sich u. a. zum Material, zur Technik oder zum Thema ergeben. Ähnlich funktionieren „Entdecker-Boxen” oder „Magnetische Gegenstände”.
Die Teilnehmer*innen ziehen aus einem mit einem Tuch abgedeckten Korb Gegenstände oder Abbildungen, die zum Tisch passen – oder nicht passen: Schüssel, Löffel, Glas, Tasse, Serviette, Kartoffel, Brot, H-Milchtüte, Schokolade, Wurst, Käse, Zucker, Holz, Säge, Kerze, Glühbirne. Im Anschluss erzählen sie der Gruppe, ob der von ihnen gewählte Gegenstand zum Tisch passt oder nicht passt. Durch Fragen, wie z. B.: Wie oder was wurde vor 200 Jahren gegessen? Was ist heute anders?, wird der Bezug vom Objekt zum eigenen Leben hergestellt.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik – Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014. S. 198–224, hier S. 208.
Hildebrand, Heiderose: Was ist am Chinesischen Korb chinesisch? Eine gute Frage, in: Kunst + Unterricht 253/2001, S. 11 f.
Kirschenmann, Johannes/Schulz, Frank: Bilder erleben und verstehen. Einführung in die Kunstrezeption, Leipzig 1999, hier S. 45.
Von einem Museum in Workshops geschulte Besucher*innen führen andere Besucher*innen mit ihrem speziellen Blick durch ein Museum oder eine Ausstellung.
Die Möglichkeiten der Präsentation in diesem Format reichen von fachlich anspruchsvoller Vermittlung bis zu kleinen Beiträgen im Rahmen einer Führung. So können Schüler*innen andere Schüler*innen führen oder Menschen mit Beeinträchtigungen Mitglieder ihrer Peergroup. Dabei können sie auch auf andere Methoden zurückgreifen, zum Beispiel Farbkarten oder Materialproben. Die führenden Besucher*innen geben ihr Interesse und ihre Begeisterung für Ausstellungsinhalte auf Augenhöhe weiter, sodass Hemmschwellen leichter abgebaut werden können.
Die Teilnehmer*innen erarbeiten vorab in einem Workshop Themen, die zum ausgewählten Objektbeispiel passen, wie z. B.: Leben auf dem Land, Bauernhäuser, Bauernstuben sowie Alltagsleben vor 200 Jahren und führen im Anschluss die Besucher*innen zum Objekt. Sie können nun mit dem zuvor erarbeiteten Wissen den besonderen Wert des Tisches vermitteln.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik – Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier S. 210 f.
Stöger, Gabriele: Schneebälle und Funken. Museen, Keyworker und die Folgen, in: Kunz-Ott, Hannelore/Kudorfer, Susanne/Weber, Traudel (Hg.): Kulturelle Bildung im Museum. Aneignungsprozesse, Vermittlungsformen, Praxisbeispiele, Bielefeld 2009, S. 75–83, hier S. 75–78.
Heese, Thorsten/Schulte, Christel: Schüler führen Schüler. Zur aktiven Beteiligung Lernender an Geschichtsvermittlung im Museum, in: GWU 68 (2017), 1–2, S. 66.
Zu allen Buchstaben des ABC wird jeweils ein Begriff zu einem Objekt oder einer Objektgruppe notiert.
Die Teilnehmer*innen erhalten ein Blatt, auf dem untereinander alle Buchstaben des Alphabets stehen. In Einzel- oder Gruppenarbeit notieren sie in einer bestimmten Zeit zu einem Objekt oder einer Objektgruppe neben möglichst jedem Buchstaben einen Begriff, der mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt. Dabei sollten vor allem Substantive und möglichst viele Fachbegriffe aufgeschrieben werden.
Die Teilnehmer*innen erhalten einzeln oder in Kleingruppen Blätter, auf denen die Buchstaben des Alphabets untereinander geschrieben sind. In einem vorgegebenen Zeitraum finden sie Begriffe rund um den Tisch die zu den Buchstaben des Alphabets passen: Abendessen, Besteck, Croissant, Dickmilch, Essen, Frühstück, Gabel etc.
Die Methode eignet sich besonders zur Vorbereitung auf das Objekt Tisch oder als vertiefendes Abschlusselement.
Wenzel, Birgit: Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders, Schwalbach/Ts. 2010, S. 212–215.
Die Methode orientiert sich am beliebten Kinderspiel „Ich packe meinen Koffer“.
Die Gruppe sitzt im Kreis. Die Teilnehmer*innen packen in Gedanken einen Koffer, decken einen Tisch oder legen Gegenstände ab. Ein*e Teilnehmer*in beginnt: Ich packe eine Hose in meinen Koffer (decke einen Teller usw. ...) Sein / Ihr/e Nachbar/in wiederholt den Satz und fügt einen weiteren Begriff hinzu. Der*die Vermittler*in notiert sie auf Wortkarten. Im Anschluss werden die Begriffe auf Eignung für das Exponat überprüft. Die Methode bietet sich zur Einführung und Verfestigung des Themas an. Deutschlerngruppen können auf spielerische Art ihren Wortschatz erweitern.
In Abwandlung des Spiels „Ich packe meinen Koffer“ können die Teilnehmer*innen den Tisch decken. Der*die Vermittler*in notiert die Begriffe. Im Anschluss wird besprochen, welche Gegenstände zum Tisch passen und welche in der heutigen Alltagswelt vorkommen. Diese Sequenz eignet sich gut als Einstieg ins Thema. Zum Abschluss könnte eine Collage mit zum Tisch passenden Dingen gestaltet werden.
Bertscheit, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Biildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim an der Ruhr 2001, S. 85.
Brosch, Astrid/Feuchtmayr, Andrea: Praxissequenzen im Museum, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 265–273.