H: 60 cm, B: 94,5 cm
Material/Technik:Öl auf Leinwand
Beschreibung zu diesem Beispiel
Unter einer Vedute wird eine gemalte oder zeichnerisch gestaltete Panoramaansicht verstanden, die wirklichkeitsgetreu eine Landschaft, eine Siedlung oder eine Ansammlung von Gebäuden wiedergibt. Die sachlich genaue Darstellung wird von den Künstler*innen über die künstlerischen Gesichtspunkte gestellt.
Das Gemälde von Johann Caspar Schneider zeigt den Blick über die Schlossanlage Favorite und die Mainmündung auf der gegenüberliegenden Rheinseite. Im Vordergrund flanieren Spaziergänger, und im Weinberg sind Arbeiter bei der Weinlese zu beobachten. Daran schließt die ausladende Gartenanlage des kurfürstlichen Schlosses Favorite an. Der Rhein unterteilt das Werk in zwei Hälften. Im Hintergrund erkennt man an der Mainmündung den Ort Kostheim. Am Horizont schließen rechts der Ort Hochheim und links die Höhenzüge des Feldbergs und Altkönigs das Panorama ab.
Arens, Andrea/Fiedler-Bender, Gisela et al., Paas, Sigrun (Red.): Landesmuseum Mainz, München 2000, S. 75.
Ludwig, Heidrun: Die Gemälde des 18. Jahrhunderts im Landesmuseum Mainz, Mainz 2007, S. 219 ff.
In einem Lückentext werden je nach Schwierigkeitsgrad Buchstaben, Silben, Wörter oder Satzteile ausgelassen.
Die Teilnehmer*innen betrachten intensiv das Exponat und füllen dann die Textlücken aus. Ergänzt werden können einzelne Wörter oder ganze Textpassagen. Zur Hilfestellung können die fehlenden Wörter auf dem Ausdruck vorgegeben sein. Auf diese Weise erarbeiten sich die Teilnehmer*innen eigenständig den Inhalt und die wichtigsten Aspekte des Exponats.
Um die Lücken ausfüllen zu können, müssen die Teilnehmer*innen des Bild intensiv betrachten. So stoßen sie auf zentrale Aspekte wie Architektur, Landschaft, Menschen und Kostüme. Auch die für Veduten typische wirklichkeitsgetreue und erkennbare Wiedergabe der Region wird deutlich. Der Text soll so gestaltet sein, dass die Teilnehmer*innen auf diese Punkte aufmerksam werden.
Bertscheit, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim an der Ruhr 2001, S. 47.
Teilnehmer*innen überlegen sich eigene erfundene Titel für Exponate.
Der bestehende Titel sollte unbekannt sein. Er kann bei einer Führung kurzzeitig abgedeckt werden. Die Teilnehmer*innen schreiben einen eignen Titel auf einen Zettel. Die Zettel werden dann auf den Boden vor das Objekt gelegt und in der Gruppe besprochen. Optional können die Teilnehmer*innen auch über die Vorschläge abstimmen.
Variante: Ein Gruppenteil schließt die Augen und der andere Gruppenteil überlegt sich einen Titel und nennt diesen der „blinden“ Gruppe. Danach erklärt die „blinde“ Gruppe, ob der erfundene Titel ihrer Meinung nach zum Exponat passte.
Der bei Veduten auftretende Detailreichtum regt an, sich näher mit dem Gesehenen zu beschäftigen. Architektur, Landschaft, Menschen und Kostüme sollen dem*der Betrachter*in ein anschauliches Bild der Vergangenheit, der Stadt oder Landschaft vermitteln. Aus den Auffälligkeiten lassen sich vielfälltige Titel für die betrachtete Vedute finden.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 71, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Aus Schreibblättern wird zwischen zwei Exponaten eine verbindende Linie, ein Steg, gelegt.
Die Teilnehmer*innen erarbeiten Ähnlichkeiten oder Unterschiede der Exponate, indem sie jeweils einen Satz auf eines der ausgelegten Schreibblätter schreiben. Jeder Satz, der zu den Exponaten auf den Steg geschrieben wird, vergleicht die beiden miteinander.
Variante: Der anschließende Satz greift das letzte Wort des vorangegangenen Satzes auf.
Architektur, Landschaft, Menschen und Kostüme sollen dem*der Betrachter*in von Veduten ein anschauliches Bild der dargestellten Stadt oder Landschaft vermitteln. So fordern diese Werke geradezu heraus, sie zu vergleichen, z. B. mit den heutigen Gegebenheiten vor Ort oder anderen historischen Veduten der Region. An diesem Punkt setzt der Satzsteg an. Es können zwei oder mehrere Werke im Kontext betrachtet werden. Da man stets den letzten Buchstaben des vorangegangenen Satzes nutzt, kann immer auch ein Bezug zum Vorangehenden hergestellt werden.
Bertscheit, Ralf: Bilder werden Erlebnisse: Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim an der Ruhr 2001, S. 43.
Die Teilnehmer*innen stellen abwechselnd Fragen an das Exponat.
Hier geht es nicht um Antworten, sondern nur um Fragen. Die Teilnehmer*innen stellen so lange Fragen, bis ihre Fantasie erschöpft ist. Am Anfang sind daher Exponate hilfreich, die provokativ wirken und unmittelbar Fragen anstoßen. Der*die Vermittler*in beantwortet die gestellten Fragen oder leitet sie an die Gruppe weiter.
Variante: Der*die Vermittler*in stellt die Fragen, und die Teilnehmer*innen überlegen sich Antworten. Die Fragen werden abschließend z. B. in einer Wandzeitung festgehalten. Die Teilnehmer*innen schreiben ihre Fragen auf Karteikarten auf und befestigen diese an einer Stellwand.
Veduten sind reich ausgestattete Bilder. Die wirklichkeitsnahe Darstellung einer Landschaft oder eines Stadtbildes und ihre Wiedererkennbarkeit sind das Ziel des Künstlers. Eine Vielzahl an Fragen und Gedanken drängen sich dem*der Betrachter*in auf: Von welchem Standpunkt aus nahm der*die Künstler*in seine Ansichten auf? Welche Gärten oder Gebäude werden dargestellt? Was davon steht heute noch? Wie haben sich die Stadt und die Umgebung verändert?
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik – Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.
Ohne es vorher gesehen zu haben, malen die Teilnehmer*innen das Exponat nach einer Vorlage, die es mit Worten beschreibt.
Der*die Vermittler*in bereitet ein Blatt oder eine Tafel vor, auf die er/sie Worte schreibt, welche Details des Exponats benennen. Diese Details sollen etwa an der Stelle stehen, wo sie auf dem Exponat vorzufinden sind. So entsteht eine Anleitung zum Malen bzw. Gestalten eines eigenen Werks, das die Teilnehmer*innen später mit dem Originalexponat vergleichen können.
Kennzeichnende Wörter für eine Vedute wären z. B. Horizont, Himmel, Berg, Feld, Garten, Fluss, Dorf. Wichtig ist, dass im Exponat wiedererkennbare Elemente benannt werden, durch die sich das Exponat erschließt, wenn man es nicht vor Augen hat. Abschließend kann das Originalwerk betrachtet und mit den eigenen Werken der Teilnehmer*innen verglichen werden.
Bertscheit, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim an der Ruhr 2001, S. 32.