k. A.
Material/Technik:Wolle, Kunstseide, Baumwolle, Aluminiumknöpfe
Beschreibung zu diesem Beispiel
Die Schulterklappen der schiefergrünen Uniformjacke mit vier aufgesetzten Taschen und schwarzem Kragen weisen auf den Dienstgrad eines Gefreiten der Nationalen Volksarmee (NVA) hin. Die Kragenspiegel aus schwarzem Tuch mit metallenen und grün paspelierten Auflagen zeigen die Zugehörigkeit zur Grenztruppe der Deutschen Demokratischen Republik (DDR).
Die DDR-Grenztruppe hatte seit dem 15. September 1961 die Unverletzlichkeit der Staatsgrenze zu gewährleisten, insbesondere zur Bundesrepublik Deutschland und zu West-Berlin hin. Notfalls mit Schusswaffengebrauch mussten auch Fluchtversuche von DDR-Bürgern in den Westen verhindert werden. Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) überprüfte und überwachte zusammen mit den zuständigen Wehrbereichskommandos die Grenzsoldaten. Trotzdem gelang bis zum Zusammenbruch der DDR 1989 etwa 2800 Soldaten der Grenztruppen die Flucht in den Westen.
Haas, Stefan/Hackspiel-Mikosch, Elisabeth (Hg.): Die zivile Uniform als symbolische Kommunikation, Stuttgart 2006.
Henkel, Regina: Corporate Fashion. Uniformen in Unternehmen, Berlin 2008.
Keubke, Klaus-Ulrich: 1000 Uniformen. Militäruniformen der Welt – von den Anfängen bis heute, Köln 2008.
https://www.armeemuseum.de/de/aktuell/objekt-des-monats/1242-objekt-dienstjacke-nva.html
http://www.historischer-bilderdienst.de/uniformen*index.php
https://www.aubi-plus.de/berufe/thema/berufe-mit-uniform-44/
Passende IMPULSE anzeigen
Beim Vergleich werden die Teilnehmer*innen auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten aufmerksam.
Ohne Vorwissen können sie aus ihrer Wahrnehmung heraus zu den wichtigsten Erkenntnissen kommen. Dabei schult der Vergleich die Differenzierung der Wahrnehmung. Je nach Art des Vergleichs fokussiert er die Aufmerksamkeit auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten. Je ähnlicher sich die Vergleichsobjekte im Museum sind, desto mehr „Feinheiten“ entdecken die Teilnehmer*innen.
Es bieten sich zwei Möglichkeiten an: zum einen der Vergleich von Originalen, zum anderen der Vergleich von Originalen und Reproduktionen.
Einheitliche Kleidung gehört zur Alltagswelt: Polizei, Feuerwehr, Militär sowie Flug- oder Bahnpersonal tragen Uniformen. Die Teilnehmer*innen vergleichen entweder verschiedene Uniformen miteinander oder stellen Uniformen Zivilkleidung gegenüber. Dabei treten jeweils Gemeinsamkeiten und Unterschiede hervor, wenn der*die Vermittler*in folgendermaßen fragt: Wer trägt diese Uniform? Wie ist die Uniform geschnitten? Welche Bedeutung haben Abzeichen und Farben? Für Vergleiche lassen sich Exponate und Abbildungen ebenso heranziehen wie die Zivilkleidung der Teilnehmer*innen.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.
Die Teilnehmer*innen schreiben ein Akrostichon zu einem Exponat, das sie zuvor in der Gruppe erschlossen haben.
Ein Akrostichon ist ein Schreibspiel aus der Antike, bei dem die Buchstaben eines relevanten Begriffs – wie z. B. die Bezeichnung des besprochenen Exponats – senkrecht untereinander geschrieben werden.
Die Teilnehmer*innen schreiben einzeln oder in Kleingruppen einen zusammenhängenden Merktext oder einen Vers dazu, indem sie die einzelnen Buchstaben jeweils als Anfangsbuchstaben von Wörtern, Satzteilen oder Sätzen verwenden.
Abschließend stellen sich die Teilnehmer*innen ihre Merktexte bzw. Verse gegenseitig vor und reflektieren sie in der Gruppe.
Der*die Vermittelnde legt den Teilnehmer*innen ein Blatt vor, auf dem das Wort „Uniform“ so abgedruckt ist, dass die Einzelbuchstaben am linken Rand senkrecht untereinander stehen. Die Teilnehmer*innen notieren rechts daneben Begriffe, zu denen der Einzelbuchstabe jeweils den Wortanfang bildet und die mit dem Objekt „Uniform“ in Zusammenhang stehen.
Bei sieben verschiedenen Buchstaben lassen sich höchstwahrscheinlich viele Assoziationen abrufen, nach Häufigkeit sortieren und in Ihrer Unterschiedlichkeit oder Übereinstimmung beleuchten – was ein ergiebiges Gespräch über die Uniform ermöglicht.
Völkel, Bärbel: Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht, Schwalbach/Ts. 2008, S. 88.
http://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=18593
http://wortwuchs.net/akrostichon/
https://lehrerfortbildung-bw.de/u_sprachlit/deutsch/gym/weiteres/itg/14vert/akros/anleit/
Die Teilnehmer*innen bearbeiten Reproduktionen eines Exponats, um zu verstehen, wie einzelne Bestandteile zusammenwirken. Im Ergebnis entstehen Manipulationen oder Verfremdungen.
Dekonstruktives Handeln beinhaltet Übermalen, Zerschneiden, Überkleben, plastische Umwandlungen oder digitales Bearbeiten von Abbildungen und Modellen. Die Darstellungen können mit aktuellen Bildern z. B. aus Zeitschriften o. Ä. verbunden werden oder in andere soziale Umgebungen, wie ein anderes Jh. oder ein anderes Land, versetzt werden. Besonders in der Arbeit mit Kindern empfiehlt es sich, zentrale Bildmotive oder abstrakte Elemente als gegebenen Bausatz vor dem Original auszubreiten. Die Kinder können die Elemente dann verschieben, vertauschen, entfernen oder hinzufügen.
Der*die Vermittler*in fertigt mehrere großformatige Abbildungen an, die eine Uniform in Frontansicht zeigen. Die Abbildungen müssen kontrastarm sein, damit die Teilnehmer*innen mit Farbstiften die Funktion der Uniform so umgestalten können, dass sie eine neue Funktion erhält.
Wege zu einer Dekonstruktion zeigt der*die Vermittler*in durch folgende Fragen auf: Wie lässt sich diese Männeruniform in eine Frauenuniform verwandeln (oder umgekehrt)? Wie lässt sich diese Uniform in einen Modeartikel verwandeln? Wie lässt sich diese Uniform in eine Uniform für andere Berufsgruppen verwandeln?
Czech, Alfred: Geschichte in Kunst dechiffrieren. Bilder der Wirklichkeit - Wirklichkeit der Bilder, in: GWU 68 (2017), 1–2, S. 75–87, hier S. 85.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier S. 213.
Kirschenmann, Johannes/Schulz, Frank: Bilder erleben und verstehen. Einführung in die Kunstrezeption, Leipzig 1999, S. 45–47, hier S. 46.