Neuer Herrscher – neuer Stil! In der Frühen Neuzeit war die prachtvolle und zeitgemäße Ausstattung einer Residenz ein repräsentatives Muss. Auch Frauen durften mitentscheiden, wie das Beispiel der Henriette Adelaide zeigt. Das Porträt der jungen Herrscherin in ihren einstigen Zimmern lädt dazu ein, über ihren Kampf um Macht und Selbstausdruck zu diskutieren.
Politische Ehe und Kulturschock: Prinzessin Adelaide kam mit 15 Jahren vom schillernden Turiner Hof in die klösterlich-strenge Münchner Residenz. Sie teilte damit das Schicksal zahlloser Herrschertöchter, die an fremde europäische Höfe verheiratet wurden. Erst als Adelaide einen Thronfolger gebar, durfte sie mitbestimmen: München wurde italienisch! Zielstrebig ließ sie nun ihre Wohnräume nach der neuesten barocken Mode ausstatten. Ihre Vorbilder: Turin und Paris.
Die Frage an die Teilnehmer*innen lautet: „Wie würdet ihr, wenn ihr als neue*r Kurfürst*in entscheiden könntet, das Rote Zimmer umstylen? Was wäre euch dabei besonders wichtig und warum?“ Es werden 2 Gruppen gebildet (z. B. nach Geschlecht), die 3–5 Min. lang Ideen sammeln und mit Bleistift Stichpunkte notieren. Anschließend werden die Ergebnisse präsentiert und kritisch diskutiert.
Absolutismus | Barock | Rolle der Herrscherin | Europäische Heiratspolitik | Thronfolge | Repräsentation | Herrschaftsideologien
In Lebenswelten hineinversetzen, Zusammenhang von Mensch und Raum klären, Wahrnehmung schulen, eigene Geschmacks- und Stilempfindung artikulieren.
Schulklassen, Freizeitgruppen 14–18 Jahre
Gruppenarbeit bzw. Kleingruppenarbeit
Papier und Bleistift (Notieren von Stichpunkten, Skizzen etc.)
Bary, Roswitha von: Henriette Adelaide von Savoyen: Kurfürstin von Bayern, Regensburg 2004, S. 234–243.