Die lebensgroße Installation konfrontiert uns mit vier kopflosen, streng hintereinander aufgereihten Schaufensterpuppen, deren weibliche Körper mit einer ungewöhnlichen Materialkombination aus Resten von abgeriebener Motorradkleidung und Nylonstrumpfhosen (z. T. über Füllwatte) bekleidet sind. Die mit der Hand gefertigten Nähte sind deutlich zu sehen. Formation, Titel, Materialkombination und -verbindung regen an, sich mit einer eigenen Kreation einer „zweiten Haut“ auseinanderzusetzen.
Die Teilnehmer*innen überlegen sich für vier Figurinen (zwei- oder dreidimensional) ein verbindendes Gestaltungskonzept, das sich in den vier Designs unterschiedlich widerspiegelt:
Mit welcher Schutzhaut möchten sie die Figurinen versehen? Soll die Haut sie stärker machen? Sie verbinden zwei möglichst gegensätzliche Upcycling-Materialien und setzen sich mit ihrer Materialwahl auseinander: Warum möchten sie diese kombinieren? Welche Eigenschaften weisen die Materialien auf? Welche Assoziationen rufen sie hervor? Birgt die Kombination einen Überraschungsmoment, einen Widerspruch? Wie werden sie verbunden? Eventuell wählen sie Materialien aus verschiedenen Lebensbereichen, Berufen oder Modestilen, die ihre Idee zum Ausdruck bringen.
Abschließend finden sie einen passenden Titel, der vielleicht zum Nachdenken über die Wahl der Farben und Materialien anregt oder diese sogar infrage stellt.
VarianteDie Teilnehmer*innen gestalten für sich ein Kleidungsstück oder ein Accessoire aus zwei Upcycling-Materialien wie z. B. Luftpolsterfolie und Bänder. Sie wählen möglichst zwei Materialien, die in irgendeiner Weise gegensätzlich sind. Vielleicht suchen sie sich ein gemeinsames Motto und präsentieren ihre Kreationen abschließend auf einem Laufsteg.
DownloadMaterialeigenschaften | Bekleidung und Mode als zweite Haut | Schutz und Verletzlichkeit | Geschlechterrollen | Vielfalt und Potenzial von (Abfall-)Materialien | Nachhaltigkeit
Genaues Hinsehen fördern, für Materialien und deren Konnotationen sensibilisieren, Rollenbilder hinterfragen, die Bedeutung von (Be-)kleidung herausarbeiten
Kinder ab Vorschulalter (zweidimensional oder mit Unterstützung), Jugendliche und Erwachsene
Einzelarbeit, Partnerarbeit
Stifte, Vorlagen 2-D-Figurinen, Gliederpuppen, Upcycling-Material (Papiere, Stoffe, Verpackungs- und Füllmaterial (Luftpolsterfolien, Bänder, Schnüre), Schere, Tacker, Draht, Nadeln, Faden etc.
Dander, Patrizia: Körper und Kapital, in: Dander, Patrizia/Hochdörfer, Achim/Proctor, Jacob (Hg.): Das Museum Brandhorst. Die Sammlung. Kat. Ausst. München/London/New York 2019, S. 268–273.
Bayer-Wermuth, Monika: Alexandra Bircken, „New Model Army“, in: Really Old? 10 Jahre Museum Brandhorst, München 2020, S. 15.
https://www.museum-brandhorst.de/programmhaefte/4-really-old/
https://www.mpz-digital.de/haut/
https://www.museum-brandhorst.de/sammlung/new-model-army-1104
https://www.museum-brandhorst.de/postcarts/unsere-zweite-haut-i-alexandra-bircken
https://www.museum-brandhorst.de/postcarts/unsere-zweite-haut-ii-alexandra-bircken/
https://www.museum-brandhorst.de/postcarts/unsere-zweite-haut-iii-alexandra-bircken/