Das Must-have für jeden Fürsten: Ein Kabinettschrank bot Gelegenheit, rare Kostbarkeiten aller Art nicht nur stilvoll aufzubewahren, sondern vor allem in Szene zu setzen. Auch Kurfürst Max Emanuel von Bayern ließ seine Schätze darin effektvoll präsentieren: Hinter jeder Schublade kamen weitere Geheimfächer voller Preziosen zum Vorschein! Man sah, staunte und unterhielt sich – auch heute lädt der prächtige Schatzschrank dazu ein, das gelehrte Spiel der Adligen nachzuempfinden.
© Elisabeth Kuen
Einleitung:
In diesem „Zauberschrank“ waren früher viele Schätze verborgen.
Frage an die Teilnehmer*innen: Was ist für euch ein Schatz – funkelt und glänzt er? Muss etwas, das wertvoll ist, auch teuer sein (z. B. Kuscheltier, Liebesbrief)?
Gemeinsames Entdecken der „Schätze“:
Die Teilnehmer*innen bilden einen Sitzkreis. Der*die Vermittler*in öffnet einen großen Karton mit vielen kleinen Schachteln, die jeweils einen Gegenstand (Muschel, Feder etc.) enthalten. Der Reihe nach wählt jede*r eine Schachtel aus und öffnet sie. Der „Schatz“, der zum Vorschein kommt, wird vorgezeigt und beschrieben: Wie heißt er? Welche Sinneseindrücke ruft er hervor? Wer weiß etwas davon? Dann wird er durchgegeben und anschließend in die Mitte (z. B. auf ein Tuch) gelegt. Sind alle Schachteln geöffnet, kann die Gruppe eine gemeinsame Geschichte zu allen Gegenständen erfinden (optional für Schulkinder).
Für Jugendliche und Senioren:
Mehrere Kleingruppen werden gebildet. Jede Gruppe erhält eine Schachtel mit drei Gegenständen. Nun beginnt das „adelige Gesellschaftsspiel“: Die Gruppe erfindet passend zu den „Preziosen“ eine kurze assoziative Geschichte (max. 5 Sätze, 3–5 Min.), die anschließend allen präsentiert wird.
Es empfiehlt sich, den Impuls mit einem Besuch der Schatzkammer der Münchner Residenz zu verbinden.
Preziosen | Wunderkammern | Fürstliche Sammlungen | Herrschaftsrepräsentation | Inszenierung von Schaustücken | Gelehrte Konversation | Höfisches Leben | Kunsthandwerk
Neugier wecken, spielerischen Zugang zum Objekt schaffen, Fantasie anregen, Kreativität ausdrücken, Sinne ansprechen, sprachlichen Ausdruck fördern
Besonders geeignet für Vorschulgruppen und Grundschulklassen (Gruppenarbeit im Sitzkreis),
Jugendliche und Senioren: siehe Variante
Gegenstände („kleine Schätze“ wie Muscheln, Federn, Halbedelsteine, Fossilien, etc.), kleine Behälter (z. B. Geschenkschachteln), großer Karton mit Deckel, evtl. ein Tuch
Amtlicher Führer der Residenz München, Bayerische Schlösserverwaltung (Hg.), bearb. v. Christian Quaeitzsch, 1. Aufl. d. Neuf., München 2014, S. 118f.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef u.a. (Hg.): Museumspädagogik – Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 208.