Gemalte Illusion – auf der Suche nach dem Fluchtpunkt im „Perspektivsaal“ der Münchner Residenz

Verfasst von: Kuen, Elisabeth

AUSGANGSPUNKT: Deckengemälde im Schwarzen Saal der Münchner Residenz

Deckengemälde im Schwarzen Saal der Münchner Residenz
Hans Werl, Münchner Hofmaler (1570–1608) | 1602 | © Bayerische Schlösserverwaltung, www.schloesser.bayern.de
Residenz München, Schwarzer Saal

IMPULS

Die gelungene Raumillusion basiert auf einem strengen geometrischen Konstruktionsverfahren, das in der Renaissance perfektioniert und von allen Epochen und Stilen genutzt wurde. Die Übung soll einen Einblick in die Technik des räumlichen Zeichnens geben.

Nach einer kurzen Erklärung der Grundlagen (Arten der Perspektive, Setzen der Fluchtpunkte und -linien, Verkürzung etc.) führt der*die Vermittler*in die Teilnehmer*innen zu verschiedenen Standpunkten, von denen aus die voraussichtliche Verkürzung optimal zu erkennen ist (siehe Beispielfoto mit Linien). Jede*r sucht sich ein Motiv, fotografiert es ab (optional) und zeichnet den gewünschten Ausschnitt nach. Dabei ist es wichtig, zuerst die Hilfslinien zu ziehen und dann die baulichen Elemente der Scheinarchitektur zu ergänzen. Abschließend bietet sich eine kurze Diskussion der Ergebnisse an.

Variante

Variante für kleinere Gruppen: Mithilfe von Papierstreifen konstruieren die Teilnehmer*innen komplexe Elemente einer Scheinarchitektur, wie z. B. ein Fenster oder eine Arkadenhalle unter Berücksichtigung der Fluchtpunktperspektive.

Download
Beispiel-Ausschnitt mit Hilfslinien | © Bayerische Schlösserverwaltung, www.schloesser.bayern.de (Bearbeitet: E.K.) >

ÜBERBLICK: Gemalte Illusion – auf der Suche nach dem Fluchtpunkt im „Perspektivsaal“ der Münchner Residenz

Themen

Höfische Malerei | Deckenmalerei | Zentralperspektive | Scheinarchitektur | Renaissance | Absolutismus | Herrschaftsrepräsentation

Vermittlungsorte
Historische Räumlichkeiten
Museum
Ziele

Gestaltungsprinzipien erkennen und erproben, Wahrnehmung schulen, Zusammenhang von Mensch und Raum herstellen

Eignungen und Sozialformen

Besonders geeignet für Schulklassen (Jahrgangsstufen 7–12), Einzelarbeit

Zeitbedarf
30–35 Min.
Materialien

Papier, Bleistift, Lineal, Geo-Dreieck, Reißbrett (Zeichenbrett), evtl. Sitzkissen oder Hocker

Literatur

Bayerische Schlösserverwaltung (Hg.) Amtlicher Führer der Residenz München, bearb. v. Christian Quaeitzsch, 1. Aufl. d. Neuf., München 2014, S. 67–68.