Au Backe! Schon die alten Assyrer klagten über Zahnschmerzen. Schuld daran, so glaubten sie, war der heimtückische „Zahnwurm“, der sich angeblich von Zahnblut ernährte. Dieser Aberglaube hielt sich bis in die Moderne. Wie man sich dieses Fabeltier vorstellte und welche Qualen es verursachte, zeigt die vergrößerte Nachbildung eines aufklappbaren Backenzahns aus dem 17. Jh. auf schaurig-eindrucksvolle Art.
© CDC / Dr. Richard Facklam / Public Health Image Library (PHIL), ID #1045, Centers for Disease Control and Prevention
Einleitung:
Zähne gut geputzt? Falls nicht, freut sich der gruselige Barock-Zahnwurm! Aus der rechten Hälfte des Exponates grinst er uns zwischen seinen menschenfressenden Schlangenköpfen entgegen. Der*die Vermittler*in erzählt von der Legende des Zahnwurms, von historischer Zahnputzpraxis – um 1500 wurde die erste Zahnbürste in China entwickelt – und kuriosen mittelalterlichen Zahnweh-Gegenmitteln wie Eidechsenleber, Hasenkopfasche, Pferdeherzen u. a.
Frage an die Teilnehmer*innen: Wie würdet ihr euch einen „modernen Zahnwurm“ vorstellen?
Auf einer Malvorlage mit dem Umriss eines Backenzahns kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen. Dann wird gezeigt, wie Kariesbakterien unter dem Mikroskop wirklich aussehen, nämlich wie winzig kleine Würmer! (Gibt es den Zahnwurm also doch?)
Abschließend kann man sich über eigene Erfahrungen mit Zahnschmerzen und deren Behandlung austauschen.
Ein Zahnwurm als „Cadavre Exquis“
Kleingruppen von 3 Personen werden gebildet. Auf der Malvorlage (oder deren Rückseite) zeichnet die erste Person zum Beispiel den Kopf und knickt das Papier um. Die zweite Person zeichnet Oberkörper und Arme und knickt wieder um. Zum Schluss kommen Unterleib und Beine an die Reihe. Damit die Überraschung nicht verdirbt, darf keiner dem jeweils Zeichnenden zusehen – nur die Ansätze für den nächsten Abschnitt sind sichtbar. Dann wird das Bild entfaltet und voilà, fertig ist die surreale Zahnwurm-Collage! Unterhaltung garantiert.
Medizin | Medizingeschichte | Gesundheit | Zähne | Mundhygiene | Biologie | Schmerz | Körper
Körper wahrnehmen, körperliche Reaktionen nachspüren, Vorstellungskraft schulen, kreativ mit Gedanken spielen, Gesehenes umsetzen
Besonders geeignet für Grundschulkinder, Einzelarbeit, Kleingruppen (Variante)
Bleistifte, Buntstifte,
Malvorlagen (A4) mit Umriss eines Backenzahns (E.K.),
Abbildung von mikroskopierten Kariesbakterien,
Papier für Variante,
Evtl. Sitzunterlagen
Hubmann, Astrid: Der Zahnwurm. Die Geschichte eines volksheilkundlichen Glaubens, Univ.-Diss., Regensburg 2008, S. 2, S. 8–12 und S. 20–23, in: https://epub.uni-regensburg.de/10806/1/Dissertation_Hubmann.pdf