H: 660 mm, B: 360 mm
Material/Technik:Eisenblech, Messing, Emaille, Glas; industrielle Massenproduktion
Beschreibung zu diesem Beispiel
Die von Peter Behrens gestaltete Bogenlampe der Firma AEG aus dem Jahr 1907 gilt heute als Ikone des Industriedesigns. Erstmals beauftragte ein Unternehmen einen Künstler mit der Formgebung eines Industrieproduktes. Anstelle der bis dahin üblichen rein zweckdienlichen oder aus dem Kunsthandwerk bekannten Lampenformen schuf er eine moderne Form, die besonders material- und kostensparend konzipiert und in der Handhabung verbessert war. Ziel war es, möglichst viele Käufer zu begeistern. Unter einer Leuchte versteht man eine Vorrichtung, in die Leuchtmittel wie Glühbirnen oder Ähnliches eingebaut werden. Leuchten waren mit voranschreitender Industrialisierung und Elektrifizierung nach und nach in allen Haushalten und Fabriken wie auch im öffentlichen Raum in unterschiedlichen Formen zu finden. Sie veränderten den Alltag der Menschen maßgeblich.
Röck, Sabine: Die Behrens-Lampe. Die große Sparbogenlampe der AEG, Bonn 2003.
Zwei Teilnehmer*innen entwickeln und präsentieren ein Interview, das mit einem Exponat oder einem*r erfundenen Experten*in geführt wird.
Die Fragen beantworten die Teilnehmer*innen selbst mithilfe von Ausstellungstexten, Aufsätzen und Katalogbeiträgen, Informationen von Fachleuten und einer genauen Untersuchung des Exponats. Daraus entwickelt das Team einen Dialog in Form eines Interviews einer*es Besuchers*in oder Reporter*in mit einem Objekt oder einem*r Experten*in. Anschließend tragen sie das Interview mit verteilten Rollen der gesamten Gruppe vor. Um die Interviewsituation realistischer zu gestalten, kann ein Mikrofon als Requisite eingesetzt werden.
Geeignete Rollen, in die die Teilnehmer*innen für das Interview schlüpfen könnten, sind: Ingenieur*in (Funktionsweise), Künstler*in oder Designer*in (Formgestaltung), Arbeiter*in in serieller Fertigung (sozialer Kontext), Fabrikbesitzer*in (Arbeitsabläufe), Verkäufer*in (Produktinnovation), Kunde/Kundin (kultureller Kontext).
Neben dem klassischen Objektinterview könnten auch Gesprächssituationen zwischen beispielsweise Verkäufer*in und Kunde/Kundin oder Ingenieur*in und Designer*in konzipiert werden.
Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika: Museum-Schule-Bildung, München 2007, S. 167.
Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht 323/324 (2008), S. 45–54, hier S. 54.
Wenzel, Birgit: Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders, Schwalbach 2010, S. 182–187.
Original und Fälschung ist ein Bildvergleich zwischen einem Original und einer manipulierten Variante.
Hier gilt es, Unterschiede zwischen zwei fast identischen Bildern zu entdecken. Im Museum ist das „Original“ z. B. ein Gemälde, die Fälschung eine manipulierte Reproduktion. Der Vergleich fordert hohe Aufmerksamkeit für das gesamte Bildfeld. Die Teilnehmer*innen speichern beide Bilder kurzzeitig im Arbeitsgedächtnis und überlagern diese virtuell. Dabei nehmen sie eine Fülle von Details wahr. Aus der Benennung der Fehler kann sich eine intensive Bildbesprechung entwickeln.
Kulturgeschichtlich bedeutende Leuchten zeichnen sich durch ihre gestalterischen, technischen oder funktionalen Besonderheiten und durch Innovationen aus.
Durch das genaue Betrachten von Details beim Vergleichen von Original und Fälschung kann der Fokus auf diese Besonderheiten gelenkt werden. Dies sind beispielsweise Farbgebung, Form, Ausformung von Linien, Materialität, Funktionsweise des Leuchtkörpers, Ein- und Ausschaltfunktion, Aufhängung, Lichtstärke, Lichtfarbe.
Czech, Alfred: „Original und Fälschung“. Eine spielerische Form der Bildannäherung, in: gruppe & spiel, Heft 5, 2008, S. 25–29.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 12, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Ein Bild wird von einer Person beschrieben und von einer anderen Person auf dieser Grundlage nachgezeichnet.
Geeignete Vorlagen für das Bilddiktat sind Gemälde, Fotografien, Objekte oder Abbildungen, die nicht zu einfach, aber auch nicht zu komplex und detailreich sind.
Der*die Vermittler*in oder eine*r der Teilnehmer*innen bereiten einen beschreibenden Text vor, der sowohl Details benennen (z. B. „eine grüne kreisrunde Form“) wie auch subjektive Beschreibungen beinhalten kann (z. B. „grafische Formen, die wirken, als würden sie tanzen“). Dabei ist darauf zu achten, dass die Reihenfolge der Informationen das Nachzeichnen erleichtert! Die Teilnehmer*innen zeichnen das in ihrem Kopf entstandene Bild nach.
Die Teilnehmer*innen bilden Zweiergruppen. Eine Person beschreibt die Leuchte möglichst genau und detailreich (Farbgebung, verwendete geometrische Formen, Proportionen, sichtbare Materialien, Einzelteile). Es können auch Fotografien des Originals verwendet werden.
Variante: In die Bildbeschreibung werden bewusst Fehler eingearbeitet, die im Vergleich mit dem Original gefunden werden müssen.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier S. 213.
Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika: Museum – Schule – Bildung, München 2007, S. 166.
Die Teilnehmer*innen entwickeln eine Bildergeschichte zu einem Objekt, einer Fragestellung oder einer Ausstellung.
Dazu verarbeiten sie Rechercheergebnisse zu einem Exponat oder zu spezifischen Fragestellungen. Dies geschieht aus der Perspektive einer Filmkamera. Die einzelnen Bilder der Geschichte können gezeichnet, gemalt, collagiert oder auch mit der Digitalkamera erstellt werden. So entsteht ein Drehbuch zu einer Geschichte, die emotionale Zugänge zulässt, aber nicht im Widerspruch zu historischen Erkenntnissen stehen sollte. Dies kann als Drehbuch für einen Film weiter genutzt werden.
Die Teilnehmer*innen erarbeiten zunächst Informationen über die Hintergründe des Exponats und die Auswirkungen von Industrialisierung auf die soziale Wirklichkeit der Menschen, z. B.: Welche Folgen hatte die Verfügbarkeit elektrischen Lichtes? An welchen Orten und in welchen Zusammenhängen wurde elektrisches Licht genutzt? Welche Besonderheiten zeigt das konkrete Exponat? Hieraus entwickeln die Teilnehmer*innen eine Fotostory, eine Bildergeschichte, einen Comic oder einen Film.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 214.
Dreykorn, Monika/Wagner, Ernst: Erprobte Methoden, in: Dreykorn, Monika/Wagner, Ernst (Hg.): Museum - Schule - Bildung. Aktuelle Diskurse - Innovative Modelle, Erprobte Methoden, München 2007, S. 159–188, hier: S. 181.