Organisation

• Gute Erreichbarkeit (Anbindungen) erleichtert allen Menschen den Zugang zum Museum. Das gilt sowohl für Off- und Online-Informationen (Öffnungszeiten, Website etc.) als auch für physische Zugänglichkeit.

• Das Museumspersonal muss über den Besuch informiert sein, ggf. kann es so helfen.

Räumlichkeiten

• Temperatur, Luftqualität und Raumatmosphäre tragen zu einem angenehmen Aufenthalt im Museum bei.

• Absätze und Treppen in Räumlichkeiten bilden für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oft unüberwindliche Hindernisse – dies gilt es zu vermeiden.

• Exponate sollten für alle gut zugänglich und sichtbar sein. Dies gilt für Umraum, Höhe der Platzierung sowie Lichtverhältnisse/Beleuchtung. Auch der Winkel der Wahrnehmung ist zu berücksichtigen.

• Eine gute Akustik begünstigt die Kommunikation.

• Leitsysteme unterstützen die räumliche Orientierung im Museum.

Verständlichkeit

• Einfache, deutliche und langsame Sprache macht Inhalte für alle verständlich.

• Eine zugewandte Körpersprache fördert die Kommunikation.

• Angemessene Ansprache signalisiert Vermittlung auf Augenhöhe und gegenseitige Wertschätzung.

• Adäquate Auswahl und Dosierung von Informationen erleichtern es den Besucher*innen, diese aufzunehmen und zu verarbeiten.

Inhalt

• Texte und Bilder bieten inhaltliche Orientierungspunkte und Hilfestellungen zur Kontextualisierung an.

Anknüpfungsmöglichkeiten

• Bezüge zum Alltag, zu Wissen und Erinnerung schaffen inhaltliche Anknüpfungsmöglichkeiten.

• Transferbrücken und adäquate Kontexte machen Entferntes und Komplexes zugänglicher.

Atmosphäre von Akzeptanz und Teilhabe

• Die Besucher*innen sollten das Gefühl bekommen, im Museum willkommen zu sein.

• Vermittler*innen bauen zu den Teilnehmer*innen ein positives Verhältnis auf und zeigen jederzeit Verständnis für sie.

• Vermittler*innen achten auf die Atmosphäre in der Gruppe. Die Teilnehmer*innen sollten sich in der Gruppe angenommen fühlen.

• Aktivierungen durch Vermittler*innen und Gelegenheiten zur Kommunikation können das Erlebnis nachhaltig intensivieren, positive Erinnerungen kreieren, das Gemeinschaftsgefühl steigern, individuelle Ressourcen aktivieren und die Einstellung zum Museum verändern.

Sinnliche Ansprache

• Der Museumsbesuch darf und soll Spaß machen.

• Gelungene Vermittlung überrascht und bestätigt, mischt Bekanntes und Fremdes.

• Erlebnisse sollten im Zentrum stehen: sinnliche Begegnung mit dem Museum, Seherlebnisse, bleibende Eindrücke.

Empathie und Emotionen

• Positive Einstellungen von Vermittler*innen übertragen sich auf Teilnehmer*innen.

• Vermittler*innen sind für emotionale Reaktionen offen, lassen sie zu, begegnen ihnen wertfrei und gehen qualifiziert mit ihnen um.

• Vermittler*innen bieten emotionale Zugänge an und schaffen Gelegenheit, persönliche Beziehungen zu Exponaten aufzubauen.

Freiräume

• Besucher*innen brauchen Räume, um zu kommunizieren, sich zu entspannen, ihre Eindrücke zu verarbeiten oder zu experimentieren.

MENSCHEN MIT BESONDEREN BEDÜRFNISSEN

Hier erhalten Sie Informationen zu spezifischen Eigenschaften und Bedürfnisse von ausgewählten Personengruppen. Bedenken Sie jedoch immer, dass es sich bei den einzelnen Personen in einer Gruppe um Individuen, d. h. um Menschen mit individuellen Interessen, Kompetenzen und Fähigkeiten handelt. Die Angaben dienen einer ersten Orientierung und sind keinesfalls vollständig oder ersetzen eine Ausbildung (z. B. im therapeutischen Bereich).

Generell gilt: Informieren Sie sich und holen Sie sich Hilfe, wenn Sie mit einer Gruppe mit besonderen Bedürfnissen zusammenarbeiten.

 

Meine Checkliste

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Empfehlungen

Reihe: Handreichung Museumspädagogik

Mit diesen Publikationen stellt das MPZ Informationen zu Themen der Inklusion bereit.

Die folgenden beiden Publikationen werden hier im Herbst 2023 veröffentlicht:

  • Zielgruppen? Bedürfnisse! Handlungsempfehlungen für inklusive Bildung und Vermittlung im Museum
  • In der Begegnung. Gemeinsamkeiten und Unterschiede von musealer Vermittlung und Kunsttherapie

Handreichung: Tipps für barrierearme h5p-Spiele

Die open source Software h5p ermöglicht die Erstellung barrierearmer digitaler Spiele. Hier finden Sie bald Tipps zur Entwicklung eigener Spiele, die das MPZ im Rahmen vom Projekt „all inclusive“ entwickelt hat. Prototypen zur Anregung finden Sie hier >