H: 115 cm, B: 92 cm (mit Rahmen)
Material/Technik:Holz, Wasserfarben (vermutlich)
Beschreibung zu diesem Beispiel
Das Ebermannstädter Wappen ist oben geteilt und unten gespalten: Im oberen Teil vorne ist ein golden gekröntes Königshaupt, hinten ein schräg liegender silberner Schlüssel zu sehen. Unten befindet sich ein schwarzer Eber.
Das gekrönte Haupt ist ein Hinweis auf Kaiser Ludwig den Bayern, der Ebermannstadt 1323 zur Stadt erhob. Der Schlüssel stammt aus dem Wappen der Grafen von Schlüsselberg, die als Landesherren in der Region bis 1347 die Ortsherrschaft in Ebermannstadt innehatten. Der Eber verweist auf den Stammeshäuptling Ebermar, dessen Stätte am Ort der späteren Stadt lag.
Erstmals farbig erscheint das Wappen 1603. Seit 1647 enthält es drei Felder und zwei gekreuzte Schlüssel, von denen einer 1928 entfernt wurde. Der seit 1945 als in Ebermannstadt ansässige Malermeister Gustav Siegert malte 1947 ohne Auftrag das Wappen und vermachte es nach seinem Ableben 1953 der Stadt.
Egloffstein, Albrecht von und zu/Stadler, Klemens: Die Wappen der oberfränkischen Landkreise, Städte, Märkte und Gemeinden. Die Plassenburg, Schriften für Heimatforschung und Kulturpflege in Ostfranken 48, Kulmbach 1990, S. 190.
Fastnacht, Dorothea: Ebermannstadt. Ehemaliger Landkreis Ebermannstadt, Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken, München 2000, S. 50–54.
Schaub, Hans: Die Wappen des Landkreises Forchheim, Bd. 1. Forchheim 1984, o. S.
https://www.hdbg.eu/gemeinden/web/index.php/detail?rschl=9474121
http://www.ngw.nl/heraldrywiki/index.php?title=Ebermannstadt
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Zwei Teilnehmer*innen entwickeln und präsentieren ein Interview, das mit einem Exponat oder einem*r erfundenen Experten*in geführt wird.
Die Fragen beantworten die Teilnehmer*innen selbst mithilfe von Ausstellungstexten, Aufsätzen und Katalogbeiträgen, Informationen von Fachleuten und einer genauen Untersuchung des Exponats. Daraus entwickelt das Team einen Dialog in Form eines Interviews einer*es Besuchers*in oder Reporter*in mit einem Objekt oder einem*r Experten*in. Anschließend tragen sie das Interview mit verteilten Rollen der gesamten Gruppe vor. Um die Interviewsituation realistischer zu gestalten, kann ein Mikrofon als Requisite eingesetzt werden.
Ein*e Teilnehmer*in übernimmt die Rolle einer (eventuell) fiktiven Person und befragt das „sprechende“ Wappen, was von einem*einer anderen Teilnehmer*in gespielt wird, z. B. folgendermaßen: „Was tragen Sie da auf dem Kopf?“, „Welche Bedeutung haben Tiere, Gebäude und Gegenstände, die auf dem Wappen zu sehen sind?“
Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika: Museum-Schule-Bildung, München 2007, S. 167.
Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht 323/324 (2008), S. 45–54, hier S. 54.
Wenzel, Birgit: Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders, Schwalbach 2010, S. 182–187.
Die Teilnehmer*innen erforschen und interpretieren einzelne Exponate, stellen sie in einen übergeordneten Zusammenhang und präsentieren sie museal oder entwerfen hierfür ein Konzept.
Dazu analysieren sie Exponate einer Ausstellung oder zum Thema passende Alltagsgegenstände. Sie benennen deren narrative Aussagen und entwickeln ein Ausstellungskonzept, welches diese nachvollziehbar macht. Mögliche Aspekte der Inszenierung sind: Präsentationsform, Materialität, Lichtinszenierung, Positionierung, Gruppierung mit anderen Exponaten, Verfremdung, Ausstellungsarchitektur, zusätzliche Bebilderung, Ausstellungstexte.
Bei der Konzeption haben die Teilnehmer*innen folgende Überlegungen im Blick: Welche Stadt-Geschichte erzählt das Wappen? Wie sieht das „Drehbuch“ für diese Geschichte aus, die wir in eine räumliche Anordnung bringen wollen? Was brauchen wir an „Requisiten“ und Material für diese Raumerzählung? Wie bringen wir dabei Kreativität und sachliche Richtigkeit in Einklang?
Dreykorn, Monika/Wagner, Ernst: Erprobte Methoden, in: Dreykorn, Monika/Wagner, Ernst (Hg.): Museum – Schule – Bildung. Aktuelle Diskurse, Innovative Modelle, Erprobte Methoden, München 2007, S. 159–188, hier: S. 186.
Heese, Thorsten: Vergangenheit „begreifen“. Die gegenständliche Quelle im Geschichtsunterricht, Schwalbach/Ts. 2007, S. 153–159.
Kolb, Peter: Selber Ausstellungen gestalten. Aspekte und Anregungen für Lehrer, in: Schreiber, Waltraud/Lehmann, Katja/Unger, Simon/Zabold, Stefanie (Hg.): Ausstellungen anders anpacken. Event und Bildung für Besucher. Ein Handbuch, Neuried 2004 (= Bayerische Studien zur Geschichtsdidaktik 8), S. 711–729.
Pleitner, Berit: Geschichte ausstellen, in: Günther-Arndt, Hilke (Hg.): Geschichts-Methodik. Handbuch für die Sekundarstufe I und II, 4. Aufl., Berlin 2012, S. 248–251.
Fragen vor und zu den Exponaten legen die Charakteristika, Gemeinsamkeiten und Zusammenhänge durch die Anschauung des Objekts offen.
Fragen sind so zu stellen, dass es die Teilnehmer*innen reizt, sie zu beantworten. Lassen sich die Fragen aus der Betrachtung der Exponate beantworten? Bauen sie aufeinander auf, und folgen sie einem roten Faden? Treffen sie das Anspruchsniveau der Gruppe? Offene Fragen und Vergleiche ermöglichen es, Bilder und Objekte mit eigenen Augen und Worten zu entdecken. Vermittler*innen kommen dabei ohne Hintergrundwissen der Teilnehmer*innen aus, können sich aber auch gezielt auf deren Vorwissen beziehen.
Wappen zeigen oft klar erkennbare Details, die aber im Nebeneinander rätselhaft oder sogar zusammenhanglos erscheinen können. Wappen sind dann Bilderrätsel, die zum Staunen und Vermuten anregen. So lassen sich gerade in Anbetracht detailreicher Wappen leicht Fragen für ein Gespräch zur Stadtgeschichte, zur Herleitung des Stadtnamens und zu diesbezüglich wichtigen Personen stellen. Auch die Entstehungsgeschichte des Wappens und seine Funktion lassen sich befragen.
Der*die Vermittler*in muss neben genauen inhaltlichen Kenntnissen zum Wappen über eine gute Frage- und Gesprächskompetenz verfügen.
Czech, Alfred/Wagner, Ernst (Hg.): „Ins Museum“, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 48.