L: ca. 16,2 m, B: ca. 2,7 m, Segelfläche 24 qm
Material/Technik:Holz, Tuch, Seil
Beschreibung zu diesem Beispiel
Das Boot Moliceiro kommt aus Portugal und stammt etwa aus dem Jahr 1940. Es wurde zum Sammeln und für den Transport von Algen verwendet, die als Dünger für die Felder genutzt wurden. Da er für den Gebrauch in seichten Gewässer gebaut ist, sind die Seitenwände niedrig und der Boden flach. Segel oder Staken treiben es an. Der Bug und das Heck sind mit traditionellen Zeichnungen und Malereien der Algenfischer verziert. Heute werden keine Algen mehr auf die Felder ausgebracht, es wird mit Kunstdünger gearbeitet. Die Boote dienen als Touristenattraktion und fahren Besucher auf der Ria in der portugiesischen Stadt Aveiro.
Broelmann, Jobst: Schiffbau. Handwerk, Baukunst, Wissenschaft, Technik, 3. Aufl., München 2009
Die Teilnehmer*innen schreiben einen Text im Umfang einer Postkarte.
Dazu nutzen sie ihr z. B. in einer Führung erworbenes Wissen und beziehen Exponate mit ein. Die Teilnehmer*innen versetzen sich in eine Situation, die zum Exponat passt. Sie schreiben aus der Sicht eines Kindes, Vaters, Geschwisters oder Journalisten. So lassen sich Sprachstil, historische Ereignisse, Erfindungen, Gefühle und typische Namen vermitteln. Im Anschluss lesen die Teilnehmer*innen ihre Postkarten vor und besprechen sie kurz.
Die Teilnehmer*innen sollen sich vorstellen mit einem Boot unterwegs in ein fernes Land zu sein. Dort ist vieles anders als zu Hause. Sie schreiben eine Postkarte nach Hause an die Eltern, die Geschwister oder an die Zeitungsredaktion.
Thömmes, Arthur: Die 200 besten Unterrichtsmethoden für die Sekundarstufe. Bewährte Ideen für jede Gelegenheit, Mülheim an der Ruhr 2016, S. 173–184.
Nachbilden meint das Abzeichnen oder Rekonstruieren eines Exponats in seiner Gesamtheit auf kreativ-gestalterische Weise. Sie kann jedoch auch nur auf ein Detail gerichtet sein.
Nachbildungen zielen darauf ab, dem Originalobjekt möglichst nahezukommen. Die Teilnehmer*innen können sich beispielsweise in ein Exponat einfühlen, indem sie Kompositionslinien in Kopien einzeichnen oder eine plastische Nachbildung aus Ton oder anderen Materialien kreativ gestalten. Weitere Möglichkeiten des Nachbildens sind lebende Bilder, Kostümierungen und davon Fotografien, Videoaufnahmen und Schnellskizzen. Nachgebildet werden kann auch der Raum, dessen Grundriss mit den Positionen von Figuren oder Objekten geklärt werden kann.
Mit Naturmaterialien wie Holz, Ästen, Blättern, Gräsern usw. bauen die Teilnehmer*innen ein Boot, das sie zu Hause in der Badewanne testen.
Czech, Alfred: Geschichte in Kunst dechiffrieren. Bilder der Wirklichkeit - Wirklichkeit der Bilder, in: GWU 68 (2017), 1–2, S. 75–87, hier S. 85.
Kirschenmann, Johannes/Schulz, Frank: Bilder erleben und verstehen. Einführung in die Kunstrezeption, Leipzig 1999, S. 45–47, hier S. 46.
Die Fantasiereise (in ein Bild, in eine bestimmte Epoche...) ruft in den Köpfen der Teilnehmer*innen Bilder hervor und spricht deren eigene Fantasie an.
Durch diese Bilder erscheinen Kunst und vergangene Kulturen lebendiger. Der*die Vermittler*in trägt entweder einen vorbereiteten Text vor oder führt spontan in die Reise ein. Der Text sollte lebendig und bildreich sein, um in den Zuhörern/Zuhörerinnen ausdrucksvolle Bilder entstehen zu lassen. Der Zeitgeist einer Epoche oder einer Kultur wird so ebenfalls nachvollziehbar. Dabei entsteht eine Stimmung, die durch Düfte, Geräusche oder leise Musik unterstützt werden kann.
Die Teilnehmer*innen stellen sich vor, sie würden mit dem Boot eine Reise machen. Wie sind sie gekleidet, was nehmen sie mit? Wohin und wann geht die Fahrt und wie lange dauert sie? Wo möchten sie sitzen?
Bertscheit, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim a. d. Ruhr 2001, S. 58.
Adams, Stefan: Neue Fantasiereisen. Entspannende Übungen für Jugendarbeit und Erwachsenenbildung, München 2004, S. 11–18.
Cremer, Claudia u. a.: Fenster zur Kunst. Ideen für kreative Museumsbesuche, Berlin 1996, S. 49–52.
Ein Haiku ist eine traditionelle japanische Gedichtform in drei Zeilen, bei dem die Anzahl der Silben (5-7-5) vorgegeben ist. Die Zeilen reimen sich nicht.
Das Gedicht ist konkret und behandelt einen Gegenstand aus der Natur in einer einmaligen Situation oder beschreibt ein einmaliges Ereignis. Es wird im Präsens geschrieben. Im Haiku findet sich immer ein Hinweis auf die Jahreszeit. Die dritte Zeile darf eine Wendung als Überraschung für den Leser enthalten.
Die Teilnehmer*innen schreiben selbst ein Haiku und wer möchte, liest das Kurzgedicht der Gruppe vor. Die Einhaltung der Regeln wird dem Alter der Zielgruppe angepasst.
Zunächst wird der Aufbau eines Haikus erklärt: Dreizeiliges Gedicht mit der Silbenanzahl 5-7-5. Dann wird ein Beispiel gezeigt, das sich auf das Boot bezieht.
Haiku:
Herbststurm auf dem Meer
die ersten Möwen kreischen
endlich Land in Sicht.
Im Anschluss sind die Teilnehmer*innen aufgefordert, selbst ein Haiku mit Objektbezug zu verfassen.
Jan Ulenbrook (Hg.): Haiku. Japanische Dreizeiler, Stuttgart 2004.
Finke, Eva: Wenn ich schreibe... Potenziale kreativen Schreibens, in: Standbein Spielbein. Museumspädagogik aktuell, Nr. 73, Dezember 2005, S. 4–7, hier: S. 7.
Die Teilnehmer*innen erhalten Karten mit weiterführenden Informationen, die sie in einen kritischen Zusammenhang mit dem Exponat stellen.
Sie versuchen die Informationen auf der Karte mündlich oder schriftlich auf das Exponat zu beziehen. Möglich wären Hintergrundinformationen zu Materialeigenschaften, Zeitgenossen, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie zu geschichtlichen, politischen und sozialen Verhältnissen. Auf diese Weise betrachten die Teilnehmer*innen eigenständig das Exponat in einem neuen Zusammenhang. Gemeinsam mit dem/der Vermittler*in werden diese dann diskutiert.
Die Teilnehmer*innen erhalten eine Infokarte mit den 17 Zielen zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE). In Kleingruppen überlegen sie, welche Ziele mit dem Boot in Zusammenhang gebracht werden können. Das könnten z. B. sein: Ziel 7 – Transport von Waren und Reisen mit bezahlbarer und sauberer Energie, Ziel 9 – Für alle zugängliche Infrastruktur, Ziel 13 – Mehr Klimaschutz durch Transport und Reisen mit bezahlbarer und sauberer Energie, Ziel 14 – Gewässerschutz. Im Anschluss werden die Ergebnisse gemeinsam diskutiert.
Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung: Aktuelle Diskurse, innovative Modelle, erprobte Methoden, München 2007, S. 169–179.