Diorama B: 6 m, Größe Figuren: 21–38 cm
Material/Technik:Figuren aus Gußmasse, Bekleidung kaschiert; Architektur aus Holz, Kork etc
Beschreibung zu diesem Beispiel
Die großformatige, figurenreiche Krippe präsentiert sich in einer orientalisch anmutenden Landschaft mit Architekturelementen und gemaltem Theaterprospekt.
Die Hauptszene zeigt die Heilige Familie sowie die Anbetung der Heiligen Drei Könige und der Hirten vor einer Ruinenkulisse. Bekleidung und Requisiten veranschaulichen die geografische Ferne des Geschehens und zeigen das Bemühen des Künstlers um Authentizität. Osterrieder arbeitete für kirchliche Auftraggeber in einer Zeit, als religiöse Themen kaum noch gefragt waren. Hervorzuheben ist seine besondere Technik zur Vervielfältigung (Gußformen) und die von den sizilianischen Krippen übernommene Kaschierung.
Literatur zum Thema Weihnachtskrippe
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 94–104, S. 124–132, S. 209 und S. 215
Gockerell, Nina: Krippen im Bayerischen Nationalmuseum, München 1998, S. 18
Gockerell, Nina: Krippen im Bayerischen Nationalmuseum, München 2005, S. 20 ff., S. 23–30 und S. 232 ff..
Rudolf Berliner: Die Weihnachtskrippe, München 1955.
Links zum Thema Weihnachtskrippe
Passende IMPULSE anzeigen
Beim Sinne-Check werden mehrere Methoden vermischt, um alle fünf Sinne – sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen – anzusprechen.
Die Vermittler*innen animieren die Teilnehmer*innen zu formulieren, welche Empfindungen der Anblick eines Museumsobjekts auf anderen Sinneskanälen hervorruft: Geräusche, Geschmacksempfindungen, Gerüche und Tastreize. Oft arbeitet die synästhetische Vermittlung auch mit realen Sinneseindrücken. Die Teilnehmer*innen bekommen vor einem Objekt etwas zu hören, zu schmecken, zu riechen und zu fühlen (MP3-Player, Kostproben, Riechfläschchen, Fühlboxen). Diese sinnlichen Reize werden an das Objekt herangetragen und damit verglichen.
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Passend zur Weihnachtsgeschichte erfahren die Teilnehmer*innen mit allen Sinnen die Geschenke der Heiligen Drei Könige: Weihrauch, Myrrhe und Gold.
Mit geschlossenen Augen nehmen sie z. B. den Geruch von Weihrauch und Myrrhe wahr und besprechen je nach Alter ihre Erfahrungen: Vertraut, angenehm, fremd etc. In diesem Zusammenhang wird die Herkunft der Geschenke sowie der Könige geklärt.
Um das haptische Bedürfnis zu befriedigen, dürfen die Teilnehmer*innen die Materialien im Anschluss untersuchen. Weitere Materialien veranschaulichen Technik und Ausstattung der Krippe.
Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung: Aktuelle Diskurse, innovative Modelle, erprobte Methoden, München 2007, S. 169–179, hier: S. 171.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 4, 11, 19, 20, 22, 28, 34, 65, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Die Teilnehmer*innen betrachten das Objekt unvoreingenommen und beschreiben das, was sie sehen.
Durch die Betrachtung beginnt das Objekt zu sprechen. Gezielte Fragestellungen des Vermittlers/der Vermittlerin führen zu einer bewussteren Wahrnehmung, die es den Teilnehmern/innen ermöglicht, sich ohne Vorkenntnisse dem Exponat zu nähern. Damit wird der Blick des/der Betrachters*in unverstellt auf das Exponat gelenkt.
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Um dem natürlichen Schaubedürfnis gerecht zu werden, empfiehlt sich zunächst ein stiller Betrachtungsmoment. Die daraus entstehenden individuellen Assoziationen und Fragen werden je nach Zielgruppe in Partner- oder Gruppenarbeit vertieft.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch, Schwalbach 2014, S. 204.
Eine Person oder eine Gruppe stellt eine Situation, die auf einem Bild, an einer Skulptur oder an einer Installation zu betrachten ist, mit Einsatz der eigenen Körper nach.
Die Teilnehmer*innen sollen genau die Körperhaltungen und Mimik der Abgebildeten beobachten. Eine Türöffnung könnte z. B. als Rahmen dienen. Die Gruppe arbeitet als Team zusammen und hilft sich gegenseitig beim Arrangieren der eigenen Körperhaltungen. Das Ergebnis kann fotografisch dokumentiert werden. Eine Erweiterung mit Requisiten ist möglich.
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Haltung, Gestik und Mimik ausdrucksstarker Figuren (Verkündigungsengel, anbetender König etc.) werden in Einzel- oder Gruppenarbeit nachgestellt. Dabei gilt es, Rollen und Aufgaben wahrzunehmen, und durch die eigene Körpererfahrung zu verinnerlichen. Auch lässt sich der Begriff des „gefrorenen Theaters“ auf diese Weise veranschaulichen. Ein Ratespiel (Figurenraten) vertieft die differenzierte Wahrnehmung. Alternativ kann die Szenerie mit Krippenfiguren nachgestellt werden, um zu zeigen, wie sich die Szene durch ein Umstellen der Figuren verändert.
Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 53.
Die Teilnehmer*innen stellen Personen und/oder Handlungen in einem kurzen Stegreifspiel oder in einem nach festen Spielregeln geplanten Rollenspiel szenisch dar.
Dabei schlüpfen sie in unterschiedliche Rollen (Schauspieler*innen, Publikum, ggf. Regieführer*innen) und fühlen sich in verschiedene Charaktere ein. Ein guter Ausgangspunkt kann das Nachstellen sein. Der*die Vermittler*in unterstützt sie durch „Regiehilfen“ indem er/sie spielerische Impulse gibt, oder durch Fantasie-/Bewegungsspiele, die eine Rollenidentifikation fördern. Gespielt wird dialogisch oder pantomimisch, alternativ übernimmt eine Person die Rolle eines Erzählers/einer Erzählerin. Weitere Methoden (Kreatives Schreiben, Filmstill) ermöglichen darüber hinaus Zugänge zu Charakteren und Handlungen.
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Die Teilnehmer*innen schlüpfen in Rollen einer ausgewählten Szene (Anbetung der Heiligen Drei Könige, Verkündigung an die Hirten etc.) und denken und fühlen sich in ihre Figur hinein. Das anschließende eigentliche Stegreifspiel kann dialogisch oder pantomimisch erfolgen, je nach erwünschter Zielsetzung (Sprachförderung oder Körpersprache und Ausdruck). Ein Teil der Gruppe kann entweder die Rolle des Publikums oder des*der Regieführenden einnehmen.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 215–216.
Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324 (2008), S. 45, 53.
Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg): Museum - Schule - Bildung. Aktuelle Diskurse - Innovative Modelle - Erprobte Methoden, München 2007, S. 187.
Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim a. d. Ruhr 2001.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 63, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
http://www.ulrichbaer.de/files/Methodenblaetter-Museumspaedagogik.pdf, S. 4.
http://methodenpool.uni-koeln.de/szenisch/frameset_szenisch.html
http://methodenpool.uni-koeln.de/rollenspiel/frameset_rollenspiel.html