Weihnachtskrippe

Verfasst von: Essen, Verena von & Dietz, Ute

© Bayerisches Nationalmuseum, München
Beispielexponat:

Verkündigung an die Hirten, Anbetung der Hirten und der Könige | um 1910/20

Von Sebastian Osterrieder

Die großformatige, figurenreiche Krippe präsentiert sich in einer orientalisch anmutenden Landschaft mit Architekturelementen und gemaltem Theaterprospekt.  
Die Hauptszene zeigt die Heilige Familie sowie die Anbetung der Heiligen Drei Könige und der Hirten vor einer Ruinenkulisse. Bekleidung und Requisiten veranschaulichen die geografische Ferne des Geschehens und zeigen das Bemühen des Künstlers um Authentizität. Osterrieder arbeitete für kirchliche Auftraggeber in einer Zeit, als religiöse Themen kaum noch gefragt waren. Hervorzuheben ist seine besondere Technik zur Vervielfältigung (Gußformen) und die von den sizilianischen Krippen übernommene Kaschierung.                                         
                      

Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 94–104, S. 124–132, S. 209 und S. 215

Gockerell, Nina: Krippen im Bayerischen Nationalmuseum, München 1998, S. 18

Gockerell, Nina: Krippen im Bayerischen Nationalmuseum, München 2005, S. 20 ff., S. 23–30 und S. 232 ff..

Rudolf Berliner: Die Weihnachtskrippe, München 1955.

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Aspekte, Zielgruppen & MethodenHilfe

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Aspekte

Zielgruppen

Czech, Alfred

Beim Sinne-Check werden mehrere Methoden vermischt, um alle fünf Sinne – sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen – anzusprechen.

Die Vermittler*innen animieren die Teilnehmer*innen zu formulieren, welche Empfindungen der Anblick eines Museumsobjekts auf anderen Sinneskanälen hervorruft: Geräusche, Geschmacksempfindungen, Gerüche und Tastreize. Oft arbeitet die synästhetische Vermittlung auch mit realen Sinneseindrücken. Die Teilnehmer*innen bekommen vor einem Objekt etwas zu hören, zu schmecken, zu riechen und zu fühlen (MP3-Player, Kostproben, Riechfläschchen, Fühlboxen). Diese sinnlichen Reize werden an das Objekt herangetragen und damit verglichen.

Anwendung auf das Exponat Weihnachtskrippe

Essen, Verena von & Dietz, Ute

Passend zur Weihnachtsgeschichte erfahren die Teilnehmer*innen mit allen Sinnen die Geschenke der Heiligen Drei Könige: Weihrauch, Myrrhe und Gold. 
Mit geschlossenen Augen nehmen sie z. B. den Geruch von Weihrauch und Myrrhe wahr und besprechen je nach Alter ihre Erfahrungen: Vertraut, angenehm, fremd etc. In diesem Zusammenhang wird die Herkunft der Geschenke sowie der Könige geklärt. 
Um das haptische Bedürfnis zu befriedigen, dürfen die Teilnehmer*innen die Materialien im Anschluss untersuchen. Weitere Materialien veranschaulichen Technik und Ausstattung der Krippe.  

Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung: Aktuelle Diskurse, innovative Modelle, erprobte Methoden, München 2007, S. 169–179, hier: S. 171.

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 4, 11, 19, 20, 22, 28, 34, 65, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/

Passende Aspekte
  • Dargestellter Inhalt
  • Detailreichtum
  • Emotion
  • Farbigkeit
  • Haltung
  • Herkunft
  • Inszenierung
  • Materialität
Passende Zielgruppen
  • bis 3 Jahre
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Sinne-Check

Czech, Alfred

Kategorien

Spielerische Methoden
Assoziative Methoden
Emotionale Zugänge

Ziele

Mehrdimensionale, unkonventionelle und individuelle Objektzugänge schaffen, Wahrnehmung mit den unterschiedlichen Sinnen fördern

Eignungen

Besonders geeignet für den Einstieg in eine Führung für bildungsferne Gruppen

Zeitbedarf

10–20 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Je nach Exponat, z. B. MP3-Player, Kostproben, Riechfläschchen, Fühlboxen

Schweigart, Annette

Die Teilnehmer*innen betrachten das Objekt unvoreingenommen und beschreiben das, was sie sehen.

Durch die Betrachtung beginnt das Objekt zu sprechen. Gezielte Fragestellungen des Vermittlers/der Vermittlerin führen zu einer bewussteren Wahrnehmung, die es den Teilnehmern/innen ermöglicht, sich ohne Vorkenntnisse dem Exponat zu nähern. Damit wird der Blick des/der Betrachters*in unverstellt auf das Exponat gelenkt.

Anwendung auf das Exponat Weihnachtskrippe

Essen, Verena von & Dietz, Ute

Um dem natürlichen Schaubedürfnis gerecht zu werden, empfiehlt sich zunächst ein stiller Betrachtungsmoment. Die daraus entstehenden individuellen Assoziationen und Fragen werden je nach Zielgruppe in Partner- oder Gruppenarbeit vertieft.

Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch, Schwalbach 2014, S. 204.

Passende Aspekte
  • Dargestellter Inhalt
  • Detailreichtum
  • Emotion
  • Farbigkeit
  • Haltung
  • Herkunft
  • Inszenierung
  • Materialität
Passende Zielgruppen
  • bis 3 Jahre
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Objektbeschreibung

Schweigart, Annette

Kategorien

Assoziative Methoden
Narrative Methoden

Ziele

Wahrnehmung schulen, Information/Wissen vermitteln, Bezüge herstellen

Eignungen

Geeignet für alle Teilnehmer*innen und besonders für Gehörlose mit Gebärdendolmetscher*in

Zeitbedarf

5–15 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 

Schröder, Pirko Julia

Eine Person oder eine Gruppe stellt eine Situation, die auf einem Bild, an einer Skulptur oder an einer Installation zu betrachten ist, mit Einsatz der eigenen Körper nach.

Die Teilnehmer*innen sollen genau die Körperhaltungen und Mimik der Abgebildeten beobachten. Eine Türöffnung könnte z. B. als Rahmen dienen. Die Gruppe arbeitet als Team zusammen und hilft sich gegenseitig beim Arrangieren der eigenen Körperhaltungen. Das Ergebnis kann fotografisch dokumentiert werden. Eine Erweiterung mit Requisiten ist möglich.

Anwendung auf das Exponat Weihnachtskrippe

Essen, Verena von & Dietz, Ute

Haltung, Gestik und Mimik ausdrucksstarker Figuren (Verkündigungsengel, anbetender König etc.) werden in Einzel- oder Gruppenarbeit nachgestellt. Dabei gilt es, Rollen und Aufgaben wahrzunehmen, und durch die eigene Körpererfahrung zu verinnerlichen. Auch lässt sich der Begriff des „gefrorenen Theaters“ auf diese Weise veranschaulichen. Ein Ratespiel (Figurenraten) vertieft die differenzierte Wahrnehmung. Alternativ kann die Szenerie mit Krippenfiguren nachgestellt werden, um zu zeigen, wie sich die Szene durch ein Umstellen der Figuren verändert. 

Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 53.

Passende Aspekte
  • Dargestellter Inhalt
  • Detailreichtum
  • Emotion
  • Farbigkeit
  • Haltung
  • Herkunft
  • Inszenierung
  • Materialität
Passende Zielgruppen
  • bis 3 Jahre
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Nachstellen

Schröder, Pirko Julia

Kategorien

Performative Methoden
Transmediale Methoden

Ziele

Den eigenen Körper als Ausdrucksmittel erleben, sich intensiv mit Exponaten auseinandersetzen, Wahrnehmung schulen, Kommunikation anregen

Eignungen

Besonders geeignet für das Teambuilding oder auch für Fremdsprachen,
zu beachten ist, dass Requisiten nicht in jedem Museum erlaubt sind

Zeitbedarf

10–15 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Kamera zum Dokumentieren (optional), Requisiten (optional)

Dietz, Ute

Die Teilnehmer*innen stellen Personen und/oder Handlungen in einem kurzen Stegreifspiel oder in einem nach festen Spielregeln geplanten Rollenspiel szenisch dar.

Dabei schlüpfen sie in unterschiedliche Rollen (Schauspieler*innen, Publikum, ggf. Regieführer*innen) und fühlen sich in verschiedene Charaktere ein. Ein guter Ausgangspunkt kann das Nachstellen sein. Der*die Vermittler*in unterstützt sie durch „Regiehilfen“ indem er/sie spielerische Impulse gibt, oder durch Fantasie-/Bewegungsspiele, die eine Rollenidentifikation fördern. Gespielt wird dialogisch oder pantomimisch, alternativ übernimmt eine Person die Rolle eines Erzählers/einer Erzählerin. Weitere Methoden (Kreatives Schreiben, Filmstill) ermöglichen darüber hinaus Zugänge zu Charakteren und Handlungen. 

Anwendung auf das Exponat Weihnachtskrippe

Essen, Verena von & Dietz, Ute

Die Teilnehmer*innen schlüpfen in Rollen einer ausgewählten Szene (Anbetung der Heiligen Drei Könige, Verkündigung an die Hirten etc.) und denken und fühlen sich in ihre Figur hinein. Das anschließende eigentliche Stegreifspiel kann dialogisch oder pantomimisch erfolgen, je nach erwünschter Zielsetzung (Sprachförderung oder Körpersprache und Ausdruck). Ein Teil der Gruppe kann entweder die Rolle des Publikums oder des*der Regieführenden einnehmen.   

Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 215–216.

Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324 (2008), S. 45, 53.

Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg): Museum - Schule - Bildung. Aktuelle Diskurse - Innovative Modelle - Erprobte Methoden, München 2007, S. 187.

Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim a. d. Ruhr 2001.

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 63, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/

http://www.ulrichbaer.de/files/Methodenblaetter-Museumspaedagogik.pdf, S. 4.

Passende Aspekte
  • Dargestellter Inhalt
  • Detailreichtum
  • Emotion
  • Farbigkeit
  • Haltung
  • Herkunft
  • Inszenierung
  • Materialität
Passende Zielgruppen
  • bis 3 Jahre
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Szenisches Spiel

Dietz, Ute

Kategorien

Performative Methoden
Assoziative Methoden
Emotionale Zugänge
Spielerische Methoden

Ziele

Genaue Wahrnehmung fördern, Körperwahrnehmung schulen, Inhalte und Personen vertieft verstehen, persönliche Ausdrucksmöglichkeiten erproben, durch Erfahrungen verstehen

Eignungen

Geeignet zur Vertiefung und Teambildung, Voraussetzung: spielerisches Talent, Platz vor den Objekten beachten (Gruppengröße),
nicht in jedem Museum erlaubt

Zeitbedarf

5–10 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Ggf. Requisiten bzw. Kostümelemente, ergänzend: Vorlagen für das kreative Schreiben

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