H: 51,4 cm, B: 71,5 cm
Material/Technik:Öl auf Leinwand
Beschreibung zu diesem Beispiel
In der Genremalerei werden alltägliche Szenen oder typische Handlungen eines sozialen Milieus oder einer Menschengruppe in einer Landschaft bzw. in einer Lebensumgebung dargestellt. Individuelle Personen treten meist in den Hintergrund.
Das Bild zeigt ein Wirtshaus in einer Gebirgslandschaft. Es ist der Treffpunkt eines geselligen Zusammenseins. Vor dem Gasthaus in der linken Bildhälfte steht ein Hirtenjunge mit seinem Vieh. Die Bildmitte wird durch den vollen Lichteinfall, die kräftigen Farben der Bekleidung der Wirtin und das strahlende Weiß des Schimmels besonders betont. Unter einem hölzernen Dachvorsprung haben zechende Männer Platz genommen. Die rechte Bildhälfte und der Hintergrund werden von einer idyllischen Landschaft mit verschiedenen Tieren, satten Wiesen, großen Bäumen und einer markanten Bergkette eingenommen.
Literatur zum Thema Genremalerei
Luther, Edith: Sebastian Habenschaben. Fröhliche Heimkehr, in: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums, München 1996, S. 207.
Luther, Edith: Fröhliche Heimkehr. Eine ländliche Idylle von Sebastian Habenschaben, in: Monatsanzeiger des GNM 204, März 1998, S. 5.
Schröder, Klaus Albrecht: Kunst als Erzählung. Theorie und Ästhetik der Genremalerei, in: Frodl, Gerbert/Schröder, Klaus Albrecht (Hg.): Wiener Biedermeier. Malerei zwischen Wiener Kongress und Revolution, München 1992, S. 9–34.
Die Audiodeskription macht Gesehenes hörbar.
Audiodeskriptionen richten sich an sehbehinderte und blinde Menschen, für die Filme, Theaterstücke, Sportveranstaltungen, Exponate in Museen oder Städte beschrieben werden. Ein*e sehende*r Teilnehmende*r kann blinden Teilnehmer*innen ein Bild oder nicht zu ertastendes Objekt genau beschreiben. Dabei ist es ratsam, strukturiert vorzugehen: von außen nach innen, vom Großen ins Kleine oder im Uhrzeigersinn. Der Fokus liegt auf zentralen Aspekten des Exponats, wie z. B. Schauplätzen, Mimik, Gestik und Kleidung von Personen und auch Farben.
Ein*e Teilnehmer*in beschreibt einer*einem sehbehinderten Teilnehmer*in oder einer Person die dem Bild den Rücken zugewandt hat, das Gemälde mit Worten. Durch eine strukturierte Vorgehensweise (formale Merkmale, Komposition, Motive, Farbe und Licht) erfolgt zum einen eine intensive Auseinandersetzung der/des Betrachter*in mit dem Bild, zum anderen entsteht vor dem inneren Auge der Person, die die Beschreibung hört, eine Vorstellung, die Neugierde weckt. Anschließend erfolgt im gemeinsamen Betrachten des Werkes die Deutung des Gemäldes (Themen, Vorstellungen der Zeit, Absicht, Bezüge etc.)
Peters, Jelko: Methodenlexikon für den Geschichtsunterricht. 128 Anregungen und Vorschläge zur Gestaltung des historischen Lernens und Entwicklung von Lernaufgaben, (= Historica et Didactica 1), St. Ingbert 2016, S. 52 f.
Farbkarten dienen dazu, die verschiedenen Farben an Exponaten zu suchen, zu benennen und zu charakterisieren.
Mithilfe von Farbkarten rückt die Farbgestaltung von Exponaten oder auch einzelner Ausschnitte von Exponaten in den Mittelpunkt der Betrachtung. Die Teilnehmer*innen benennen beispielsweise die für sie auffälligsten Farben und bezeichnen sie mit möglichst treffenden Ausdrücken. Farbnuancen z. B. von Wasser, Himmel oder Wald werden besonders deutlich. Weiterführend bietet sich an, Farben anzumischen, zu beschreiben oder in Musik umzusetzen.
Genrebilder zeichnen sich durch Detail- und Farbreichtum aus. Farbkarten unterstützen die Betrachter*innen bei der differenzierten Wahrnehmung der Farbnuancen und sensibilisieren für die spezifische malerische Gestaltung einzelner Figuren, Tiere, Gegenstände oder Landschaftselemente. Insbesondere lassen sich mit dieser Methode Farbkontraste, Lichtstimmungen, Plastizität durch Licht und Schatten, die Darstellung unterschiedlicher Stofflichkeit der Dinge, Raum- bzw. Tiefenillusion u. Ä. herausarbeiten. Die Komposition kann insgesamt charakterisiert werden (dynamisch, statisch, instabil etc.).
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 21, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Czech, Alfred: Kunstspiele. Spielend Kunst verstehen lernen, für Kinder und Erwachsene, Schmalbach/Ts. 2012, S. 98–110, hier S. 99.
Original und Fälschung ist ein Bildvergleich zwischen einem Original und einer manipulierten Variante.
Hier gilt es, Unterschiede zwischen zwei fast identischen Bildern zu entdecken. Im Museum ist das „Original“ z. B. ein Gemälde, die Fälschung eine manipulierte Reproduktion. Der Vergleich fordert hohe Aufmerksamkeit für das gesamte Bildfeld. Die Teilnehmer*innen speichern beide Bilder kurzzeitig im Arbeitsgedächtnis und überlagern diese virtuell. Dabei nehmen sie eine Fülle von Details wahr. Aus der Benennung der Fehler kann sich eine intensive Bildbesprechung entwickeln.
Genrebilder zeigen eine Vielzahl an Einzelheiten, beispielsweise Personen, Tiere, Gegenstände oder Landschaftselemente. Durch den Vergleich einer manipulierten Reproduktion mit dem Original setzen sich die Betrachter*innen z. B. intensiv mit der Kleidung einzelner Figuren, der Darstellung des Viehs oder der Pflanzen, der Ausgestaltung einzelner Elemente oder der Proportionen und der Anzahl verschiedener Gegenstände auseinander. Die genaue Betrachtung dieser Details ermöglicht einen vertiefteren Zugang zu zentralen Stellen der Szenerie, handlungstragenden Figuren oder bedeutsamen Motiven.
Czech, Alfred: „Original und Fälschung“. Eine spielerische Form der Bildannäherung, in: gruppe & spiel, Heft 5, 2008, S. 25–29.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 12, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Die Teilnehmer*innen ergänzen eine Abbildung mit Sprech- oder Denkblasen.
Sie erfinden zu abgebildeten Figuren, Personen oder Bildelementen einen Dialog oder auch einzelne Aussagen bzw. Gedanken. Dafür bereitet der*die Vermittler*in nach dem Vorbild aus Comics Sprech- bzw. Denkblasen aus Papier vor, auf die direkt geschrieben wird. Die ausgefüllten Sprechblasen halten die Teilnehmer*innen vor das Original oder legen beziehungsweise fixieren sie auf Kopien.
Genrebilder stellen Alltagsszenen aus dem Leben einer bestimmten Menschengruppe dar. Die Bilder zeigen oft mehrere Personen in einer typischen Handlung in einem gewöhnlichen Umfeld, oft auch in freier Natur. Indem die Teilnehmer*innen Gedanken oder Äußerungen einer oder mehrerer abgebildeter Personen formulieren, versetzen sie sich in die Situation des Dargestellten und bauen eine persönliche Bindung zum Kunstwerk auf. Dabei können Bezüge zur Lebenswirklichkeit der dargestellten Zeit, zu Arbeitsbedingungen, Alltag, Umwelt etc. bzw. zu anderen Epochen oder zu heute hergestellt werden.
Völkel, Bärbel: Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht, 2. Aufl., Schwalbach 2008, S. 115–121.
Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 53.
Die Teilnehmer*innen prägen sich innerhalb kurzer Zeit möglichst viele Einzelheiten eines Objekts ein und tragen dann außer Sichtweite des Exponats die erinnerten Details zusammen.
Hilfreich ist beispielsweise, sich eine kleine Geschichte zum Dargestellten auszudenken. Gemeinsam in der Gruppe oder mit einem*einer Partner*in wird dann versucht, möglichst viele Einzelheiten zu erinnern, ohne das Ausstellungsstück im Blick zu haben (ggf. schriftlich). Die Methode schult das genaue Hinsehen und eröffnet durch den spielerischen Charakter einen motivierenden Zugang zum Objekt. Eine Variante ist die Durchführung als Wettbewerb.
Betrachter*innen können in Genrebildern eine Vielzahl an Details erkennen, die für die Gesamtaussage des Gemäldes von Bedeutung sind. Die Teilnehmer*innen versuchen sich innerhalb einer vorgegebenen Zeit möglichst viele Einzelheiten einzuprägen, und sehen dafür die abgebildeten Figuren, Tiere, Gegenstände, Gebäude und Landschaftselemente genau an.
Czech, Alfred: Kunstspiele. Spielend Kunst verstehen lernen. Für Kinder und Erwachsene, Schwalbach 2012, S. 159–161.