Höhe Tintenfass: 7 cm
Material/Technik:Tintenfass: Terra Sigillata (Glanztonkeramik); Griffel: Eisen mit Messingeinlagen, Bronze
Beschreibung zu diesem Beispiel
Als Beschreibstoff dienten in der Antike die unterschiedlichsten Materialien: Um 800 v. Chr. findet man in Griechenland Inschriften auf Tongefäßen; Tonscherben (ostrakoi) werden zum Festhalten von Notizen genutzt. Auch Schreibtafeln für schriftliche Nachrichten waren bereits bekannt. Die zusammenklappbaren, zwei- bis dreiteiligen Holztafeln (tabellae ceratae) sind in römischer Zeit weit verbreitet. Auf den Innenseiten waren die Tafeln mit rußgeschwärztem Wachs überzogen. Als Schreibgerät dienten Griffel (stilus) aus Metall mit einem spitzen Ende zum Schreiben und einem abgeflachten Ende, mit dem das Geschriebene durch Glattstreichen gelöscht werden konnte. Zum Schreiben mit Tinte wurden Federkiele oder Bronzefedern benutzt. Der Gebrauch von Schreibgeräten ist durch antike Schriftsteller und Darstellungen sehr gut belegt, sie finden sich zudem als Grabbeigaben.
Literatur zum Thema Schreibwerkzeug
Beck, Heinrich (Hg.): Reallexikon der germanischen Altertumskunde, Band 27, Berlin 2004, S. 289 ff..
Cancik, Hubert und Schneider, Helmuth (Hg.): Der Neue Pauly, Enzyklopädie der Antike, Band 4, Stuttgart 1998, Sp. 1241.
Cancik, Hubert und Schneider, Helmuth (Hg.): Der Neue Pauly, Enzyklopädie der Antike, Band 11, Stuttgart 2001, Sp. 226–231.
Hensen, Andreas: Straße ins Jenseits. Die römischen Gräberfelder von Heidelberg, Remshalden 2005, S. 36–39.
Links zum Thema Schreibwerkzeug
Passende IMPULSE anzeigen
Die Teilnehmer*innen schreiben ein Akrostichon zu einem Exponat, das sie zuvor in der Gruppe erschlossen haben.
Ein Akrostichon ist ein Schreibspiel aus der Antike, bei dem die Buchstaben eines relevanten Begriffs – wie z. B. die Bezeichnung des besprochenen Exponats – senkrecht untereinander geschrieben werden.
Die Teilnehmer*innen schreiben einzeln oder in Kleingruppen einen zusammenhängenden Merktext oder einen Vers dazu, indem sie die einzelnen Buchstaben jeweils als Anfangsbuchstaben von Wörtern, Satzteilen oder Sätzen verwenden.
Abschließend stellen sich die Teilnehmer*innen ihre Merktexte bzw. Verse gegenseitig vor und reflektieren sie in der Gruppe.
Mögliche Begriffe für das Akrostichon wären Schule, Schrift, Griffel, Tafel, Tinte etc.
Durch das Schreiben des Akrostichons wenden die Teilnehmer*innen die Technik an, für die die Objekte geschaffen wurden, nämlich zum Schreiben. So wird ein direkter Zusammenhang zwischen Objekt und Methode hergestellt. Als Besonderheit könnte das Akrostichon auf Nachbildungen antiker Wachstafeln geschrieben werden. Auf diese Weise lernen die Teilnehmer*innen die antiken Objekte auch in der Anwendung kennen.
Völkel, Bärbel: Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht, Schwalbach/Ts. 2008, S. 88.
http://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=18593
http://wortwuchs.net/akrostichon/
https://lehrerfortbildung-bw.de/u_sprachlit/deutsch/gym/weiteres/itg/14vert/akros/anleit/
Die Teilnehmer*innen vergleichen und recherchieren Funktionen von Objekten in verschiedenen Epochen und präsentieren ihre Ergebnisse.
Sie lernen maximal fünf Exponate kennen. Durch Recherche, Vergleiche und Brainstorming ermitteln die Teilnehmer*innen die ursprüngliche Funktion der Objekte. Gleichzeitig machen sie sich Gedanken darüber, ob ähnliche Objekte heute in gleicher Weise genutzt werden. So werden Unterschiede der Kulturen klar, aber auch Gemeinsamkeiten deutlich. Kleinere Kinder halten ihre Ideen zeichnerisch fest, Ältere präsentieren ihre Ergebnisse auf Tafeln und als Kurzvortrag.
Mit dieser Methode können gleich mehrere Themenkomplexe erarbeitet werden: der Alphabetisierungsgrad der Gesellschaft, Schulwesen und Schulpflicht, Bildung sowie Schreibmaterialien allgemein und deren Herstellung.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Vermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 203 f.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 7, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Nettke, Tobias: Personale Vermittlung in Museen. Merkmale, Ansätze, Formate und Methoden, in: Commandeur, Beatrix u.a. (Hg.), Handbuch Museumspädagogik. Kulturelle Bildung in Museen, München 2016, S. 173–183, hier: S. 174–175.
Materialproben ermöglichen es, Materialeigenschaften eines Exponats zu erkunden.
Die Proben machen das Exponat erfahrbar, da in der Regel aus konservatorischen Gründen Museumsobjekte nicht berührt werden dürfen. Erhalten die Teilnehmer*innen Materialproben in die Hand, erleben sie haptisch Materialeigenschaften wie Oberflächenstruktur, Härte, Form, Gewicht oder auch Klang eines Materials. Der Einsatz von mehreren Materialproben ist sinnvoll, um im Vergleich besondere Eigenschaften und Unterschiede noch deutlicher zu erkennen. Auch bildlich dargestellte Materialien werden durch reale Materialproben „begreifbar“.
Da zum Schreiben unterschiedlichste Materialien verwendet werden, können die Teilnehmer*innen durch Materialproben die Eigenschaften und auch die Vor- und Nachteile dieser Materialien erproben. Als Rohmaterialien bieten sich an: Metallstäbe oder Nachbildungen z. B. von Griffeln, Federkielen und Metallfedern, Rohstoffe der Tinte und verschiedene Beschreibungsmaterialien (Wachstafel, Pergament, Papyrus, Tonscherben, Stein etc).
Busse, Klaus-Peter: Bildumgangsspiele: Kunst unterrichten, Dortmund 2004, S. 87.
Seitz, Rudolf: Phantasie & Kreativität. Ein Spiel-, Nachdenk- und Anregungsbuch, München 1998, S. 56.
Bezirk Oberfranken (Hg.): Musbi. Museum bildet. Methodenkärtchen, Bayreuth 2014.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 37, 47, 66, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/