k. A.
Material/Technik:k. A.
Beschreibung zu diesem Beispiel
Der Bergkristall fasziniert seit jeher die Menschheit aufgrund seiner makellosen, durchsichtigen Erscheinung. Antike Schriftsteller mutmaßten, dass Bergkristall gefrorenes Wasser sei, das über die Jahrtausende im Fels „versteinerte“. Dem Material wurden magische Kräfte zugesprochen, und vor allem in Mittelalter und Renaissance waren aus Bergkristall gefertigte Gefäße hochbegehrt. Auch in unbearbeiteter Form war der Bergkristall immer ein äußerst kostbarer Sammlungsgegenstand. Der Bergkristall, aber auch andere Quarze und Mineralien galten als hoheitlicher Ausweis herrschaftlicher Macht des jeweiligen Landesfürsten, der stolz demonstrierte, über welche Bodenschätze er als Rohmaterial oder in bearbeiteter Form verfügen konnte.
Haag, Sabine (Hg.): Pfeffer im Dach und worüber der Kaiser noch staunte, Kunsthistorisches Museum Wien, Wien 2013, S. 72–75.
Harding, R. R./Symes, Robert F.: Edelsteine und Kristalle. Geheimnisvolle Schätze der Erde. Aussehen, Entstehung, Bearbeitung, Hildesheim 2003.
Eikelmann, Renate (Hg.)/Sangl, Sigrid (Bearb.): Rundgang durch die Kunst- und Wunderkammer Burg Trausnitz, Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums, 2. Auflage, München 2017, S. 55–58 und S. 78 f.
Passende IMPULSE anzeigen
Beim Sinne-Check werden mehrere Methoden vermischt, um alle fünf Sinne – sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen – anzusprechen.
Die Vermittler*innen animieren die Teilnehmer*innen zu formulieren, welche Empfindungen der Anblick eines Museumsobjekts auf anderen Sinneskanälen hervorruft: Geräusche, Geschmacksempfindungen, Gerüche und Tastreize. Oft arbeitet die synästhetische Vermittlung auch mit realen Sinneseindrücken. Die Teilnehmer*innen bekommen vor einem Objekt etwas zu hören, zu schmecken, zu riechen und zu fühlen (MP3-Player, Kostproben, Riechfläschchen, Fühlboxen). Diese sinnlichen Reize werden an das Objekt herangetragen und damit verglichen.
Sinnlich erfahrbare Gegenstände in Form von Grundbestandteilen des Minerals, dem Mineral selbst, Objekten aus dem Mineral oder Vergleichsobjekten eignen sich als Einstieg in die Beschäftigung mit dem Objekt. Welche Gegenstände sich anbieten, hängt von der Beschaffenheit des Minerals ab. Im Fall eines Bergkristalls könnten es z. B. ein Eiswürfel oder eine kristallklare Glasscherbe sein. Davon ausgehend stellt der*die Vermittler*in Fragen zur Beschaffenheit des Minerals, zu Aussehen, Vorkommen, Bearbeitungsqualität und kulturgeschichtlicher Bedeutung bzw. Einordnung in den musealen Kontext.
Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung: Aktuelle Diskurse, innovative Modelle, erprobte Methoden, München 2007, S. 169–179, hier: S. 171.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 4, 11, 19, 20, 22, 28, 34, 65, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Fragen vor und zu den Exponaten legen die Charakteristika, Gemeinsamkeiten und Zusammenhänge durch die Anschauung des Objekts offen.
Fragen sind so zu stellen, dass es die Teilnehmer*innen reizt, sie zu beantworten. Lassen sich die Fragen aus der Betrachtung der Exponate beantworten? Bauen sie aufeinander auf, und folgen sie einem roten Faden? Treffen sie das Anspruchsniveau der Gruppe? Offene Fragen und Vergleiche ermöglichen es, Bilder und Objekte mit eigenen Augen und Worten zu entdecken. Vermittler*innen kommen dabei ohne Hintergrundwissen der Teilnehmer*innen aus, können sich aber auch gezielt auf deren Vorwissen beziehen.
Der*die Vermittler*in präsentiert sein/ihr eigenes Lieblingssammlungsstück und fragt nach den Sammelinteressen der Teilnehmer*innen. Warum sammelt man Mineralien heute, warum früher? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es? Was macht die Faszination des Materials aus?
Czech, Alfred/Wagner, Ernst (Hg.): „Ins Museum“, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 48.
Materialproben ermöglichen es, Materialeigenschaften eines Exponats zu erkunden.
Die Proben machen das Exponat erfahrbar, da in der Regel aus konservatorischen Gründen Museumsobjekte nicht berührt werden dürfen. Erhalten die Teilnehmer*innen Materialproben in die Hand, erleben sie haptisch Materialeigenschaften wie Oberflächenstruktur, Härte, Form, Gewicht oder auch Klang eines Materials. Der Einsatz von mehreren Materialproben ist sinnvoll, um im Vergleich besondere Eigenschaften und Unterschiede noch deutlicher zu erkennen. Auch bildlich dargestellte Materialien werden durch reale Materialproben „begreifbar“.
Als Einstieg reicht der*die Vermittler*in unterschiedliche Mineralien wie Bergkristall, Amethyst, Rosenquarz, Rauchquarz oder Zitrin herum. Die Teilnehmer*innen erkunden dabei Oberflächenstruktur, Härte, Form, Gewicht, Farbe, Klang oder auch Geruch. Davon ausgehend stellt der*die Vermittler*in Fragen zur Beschaffenheit des Minerals, zu Aussehen, Vorkommen und Bearbeitungsqualität. Anschließend diskutiert die Gruppe über die kulturgeschichtliche Bedeutung bzw. die Einordnung in den musealen Kontext.
Busse, Klaus-Peter: Bildumgangsspiele: Kunst unterrichten, Dortmund 2004, S. 87.
Seitz, Rudolf: Phantasie & Kreativität. Ein Spiel-, Nachdenk- und Anregungsbuch, München 1998, S. 56.
Bezirk Oberfranken (Hg.): Musbi. Museum bildet. Methodenkärtchen, Bayreuth 2014.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 37, 47, 66, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/