L: 2,33 m; Durchmesser Schalltrichter: 61 cm
Material/Technik:Messing
Beschreibung zu diesem Beispiel
Das Türmerhorn ist ein Blechblasinstrument mit Signalfunktion. Ein Türmer blies vom Stadtturm aus mit einem Horn z. B. nachts die Stunden, warnte vor Bränden und sich nähernden Reitern oder in Kriegszeiten vor feindlichen Truppen.
Hierbei musste der Türmer in Richtung der Bedrohung blasen, damit die Stadtbewohner*innen aus der Ferne erkennen konnten, wo das Geschehen stattfand. Im Gegensatz zu den Stadtpfeifern – städtischen Musikern, die bei Hochzeiten, Gottesdiensten und Prozessionen im Dienstrock mit Stadtwappen auftraten – waren die Türmer seit dem späten Mittelalter bis Anfang des 20. Jhs. als Wächter für die Sicherheit der Stadt verantwortlich. Türmer hatten meist musikalische Fähigkeiten und spielten auch bei festlichen Anlässen, wenn die Stadtpfeifer verhindert waren.
Literatur zum Thema Blasinstrument
Das große Lexikon der Musik, Freiburg im Breisgau 1987, Bd. 1, S. 296 und S. 298, Bd. 4, S. 121–125, Bd. 7, S. 114 f. und Bd. 8, S. 201 f.
Hofmann, Siegfried: Stadtpfeifer und Türmer, in: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt 93 (1984), S. 97–110.
Martini, Ulrich: In allen Dingen steckt Musik. Spiele mit klingenden Materialien und selbstgebauten Instrumenten, Münster 2017, S. 39.
Schneider, Willy: Handbuch der Blasmusik, Mainz 1986.
Links zum Thema Blasinstrument
Passende IMPULSE anzeigen
Die Teilnehmer*innen vertonen ein Objekt mit Geräuschen oder Musik.
Sie betrachten ein Objekt und sprechen über die Geräusche und Töne, die ihrer Meinung nach zu dem Objekt passen. Dann stellen sie die Geräuschkulisse nach. Das kann ohne Requisiten durch Sprechen, Singen, Klatschen, Stampfen und Pfeifen geschehen oder mit Musikinstrumenten und Requisiten, die Geräusche erzeugen.
Um die Auswirkung der Gestalt zu erfahren, formen die Teilnehmer*innen ein Blatt Tonpapier zu einem Trichter und ahmen trötende Geräusche und Töne nach – zunächst ohne, dann mit Trichter. Das Mundstück eines Blasinstruments überträgt die durch die Atemluft erzeugten Schwingungen von den Lippen des/der Bläsers/Bläserin in das Instrument. Um dieses Prinzip selbst zu erleben, blasen die Teilnehmer*innen in bereitgestellte Heulschläuche oder selbst gebaute „Trompeten“ aus einem Mundstück, einem Stück Gartenschlauch und einem Trichter.
Lischka-Seitz, Christiane/Schidlo, Armin/Thumann, Nicola/Früinsfeld, Gert: Skulptur und Klang. Klangbilder - angeregt durch Werke des Bildhauers Lothar Fischer, in: Kunz-Ott, Hannelore (Hg.): Museum und Schule. Wege zu einer erfolgreichen Partnerschaft, München/Berlin 2005, S. 233–237.
Leßmann, Sabine: ViM – Vorschulkinder ins Museum! Bausteine für die museumspädagogische Arbeit mit Vorschulkindern in Kunstmuseen. Ein Modellprojekt im Kunstmuseum Bonn, 2011, in: http://www.kunstmuseum-bonn.de/fileadmin/Redaktion/Bildung__Vermittlung/Bro_ViM_lay07.pdf
Beim Vergleich werden die Teilnehmer*innen auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten aufmerksam.
Ohne Vorwissen können sie aus ihrer Wahrnehmung heraus zu den wichtigsten Erkenntnissen kommen. Dabei schult der Vergleich die Differenzierung der Wahrnehmung. Je nach Art des Vergleichs fokussiert er die Aufmerksamkeit auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten. Je ähnlicher sich die Vergleichsobjekte im Museum sind, desto mehr „Feinheiten“ entdecken die Teilnehmer*innen.
Es bieten sich zwei Möglichkeiten an: zum einen der Vergleich von Originalen, zum anderen der Vergleich von Originalen und Reproduktionen.
Die Teilnehmer*innen vergleichen verschiedene Blechblas- und Holzblasinstrumente im Original und als Abbildung miteinander. Sie erarbeiten gemeinsam oder in Teilgruppen die Unterschiede der Instrumente in der Form, der materiellen Beschaffenheit und der Bauweise. Der*die Vermittler*in kann die Schlussfolgerungen zu musikalischer Akustik, Handhabung der Instrumente und kulturhistorischer Zusammenhänge durch Film- und Tonsequenzen unterstützen.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.
Das Quartett ist ein Bilderpool.
Das Kartenspiel wird nach dem Zufallsprinzip durchmischt und von dem/der Spieler*in wieder in seine zugrunde liegende Ordnung gebracht. Je vier Bildkarten bilden eine Gruppe mit einem gemeinsamen Kriterium. Die Spieler*innen versuchen vier Bilder einer Kategorie vollständig zu sammeln. Mit Hilfe eines einfachen Codes (Kombination aus Buchstaben und Zahlen, Signets, Symbole) lässt sich jede Karte zuordnen. Wenn man den Code weglässt und ein Original als viertes Bild des Quartetts nimmt, wird aus dem klassischen Kartenspiel ein museumspädagogisches Bestimmungsrätsel.
Die Teilnehmer*innen bekommen Karten mit Abbildungen von verschiedenen Blasinstrumenten. Sie sammeln je vier unterschiedliche Exemplare einer Kategorie – beispielsweise vier Hörner, vier Trompeten oder vier Flöten. Darunter ist mindestens ein Bild des Exponats im Museum und wenn möglich, weitere Bildkarten mit ausgestellten Originalen. Bei der einfachen Variante kann ohne Vorwissen lediglich nach Form und Material sortiert werden. Im Anschluss löst der*die Vermittler*in auf, welche Instrumente zusammengehören und welcher Klassifikation, Blech- oder Holzblasinstrument, sie zuzuordnen sind.
Förderkreis Jugend im Museum Staatliche Kunsthalle (Hg.): Hut ab! Ein Quartettspiel der Museumspädagogik, Karlsruhe 1993.
Die Teilnehmer*innen beobachten, wie der*die Vermittler*in die Funktion eines Exponats demonstriert und dabei dessen Verwendungszweck unmittelbar zeigt.
Im Rahmen einer Vorführung besteht für die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, ein Exponat „live“ zu erleben. Dabei wird deutlich, wie sich mit einer Druckmaschine Zeitungsseiten herstellen lassen, wie ein Musikinstrument klingt oder wie ein Webstuhl funktioniert. Zusätzlich erläutert der*die Vermittler*in die Funktion des Objekts. Sobald die Vorführung beendet ist, haben die Teilnehmer*innen die Möglichkeit sich mit dem/der Vermittler*in über ihre Eindrücke auszutauschen.
Die Teilnehmer*innen sehen, auf welche Art und Weise der*die Vermittler*in oder ein*e Musiker*in das Blasinstrument spielt, und hören, wie die Töne klingen. Bei historischen Instrumenten verstärken ein Kostüm oder zeitgenössische Abbildungen den Eindruck, sodass die Teilnehmer*innen die geschichtlichen Zusammenhänge nachvollziehen können.
Matthes, Michael: Museen der Technik, in: Schrübbers, Christiane (Hg.): Moderieren im Museum. Theorie und Praxis der dialogischen Besucherführung, Bielefeld 2013, S. 117–135.
Meiners, Uwe: Living History im Museum. Gedanken über Chancen und Probleme populärer Vermittlungsversuche, in: Christoph, Barbara/Dippold, Günter (Hg.): Das Museum in der Zukunft - neue Wege, neue Ziele!?, Bayreuth 2013, S. 59–72.