H: 95 cm, B: 72 cm, T: 55 cm
Material/Technik:Metall, Email
Beschreibung zu diesem Beispiel
Dieser Herd ist transportabel und wird mit Kohlen befeuert. Er ist mit Email beschichtet, was nicht nur edel aussieht, sondern auch Handhabung und Reinigung vereinfacht. Transportable Kohlenherde sind seit dem 18. Jh. bekannt und waren zunächst für wohlhabende Haushalte gedacht. Ende des 19. Jh.s ersetzten sie zunehmend das offene Feuer. Im unteren Bereich des Herdes wurde die Asche aufgefangen und herausgeholt. An der am Herd umlaufenden Stange konnten Handtücher getrocknet sowie Bügeleisen und Wärmflaschen erhitzt werden. Ein meist rechteckiger Behälter hielt heißes Wasser vor, um Kaffee oder Tee damit zuzubereiten. Die Abwärme der heißen Metallplatten des Herdes heizten zusätzlich die Küche, die oft auch als Wohnraum genutzt wurde.
Heimsoth, Axel/Kerner, Frank (Hg.): Arbeit & Alltag. Industriekultur im Ruhr Museum, Köln 2015, S. 76 f.
Die Teilnehmer*innen stellen abwechselnd Fragen an das Exponat.
Hier geht es nicht um Antworten, sondern nur um Fragen. Die Teilnehmer*innen stellen so lange Fragen, bis ihre Fantasie erschöpft ist. Am Anfang sind daher Exponate hilfreich, die provokativ wirken und unmittelbar Fragen anstoßen. Der*die Vermittler*in beantwortet die gestellten Fragen oder leitet sie an die Gruppe weiter.
Variante: Der*die Vermittler*in stellt die Fragen, und die Teilnehmer*innen überlegen sich Antworten. Die Fragen werden abschließend z. B. in einer Wandzeitung festgehalten. Die Teilnehmer*innen schreiben ihre Fragen auf Karteikarten auf und befestigen diese an einer Stellwand.
Die Teilnehmer*innen nähern sich dem Exponat, indem sie Fragen an den Herd stellen, die Herkunft, Material und den Inhalt betreffen wie: Wer hat dich angefertigt? Was zeigst du? Aus welcher Zeit kommst du? Wo bist du entstanden? Darüber hinaus können sie auch Fragen stellen, die die heutigen Standards der Herstellung und der Benutzung betreffen. Durch Vergleiche lassen sich Unterschiede z. B. in Funktionsweise und Bedienung herausarbeiten wie Kohle, Gas und Strom oder offenes Feuer sowie Induktion, Steuerung der Wärme über Regelung der Luftzufuhr, Drehknopf und Touchscreen.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik – Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.
Die Teilnehmer*innen füllen für ein Exponat eine Inventarisierungskarte aus.
In einer Einführung stellt der*die Vermittler*in das Inventarisieren als Teil der Museumsarbeit und dessen Bedeutung vor. Die Teilnehmer*innen wählen nun allein oder in Gruppen je ein Exponat aus und füllen dafür die Inventarisierungskarte aus. Ziel ist es, ein Exponat so zu beschreiben, dass es auch ohne Foto erkannt werden kann. Im Anschluss präsentieren die Teilnehmer*innen einander „ihre“ Objekte oder identifizieren sie anhand der Inventarisierungskarten.
Die Teilnehmer*innen befassen sich mit dem Herd und inventarisieren diesen nach musealen Standards. Dazu gehören das Vermessen, die Bezeichnung von Herkunft, Erwerbsdatum und Material ebenso wie das genaue Beschreiben seines Aussehens, seiner Verwendung und seiner Funktionsweise. Das Objekt muss so beschrieben sein, dass es auch ohne Foto erkannt und eindeutig bestimmt werden kann.
Minkner, Klaus: Erlebnispädagogik im Klassenzimmer. Praktische Übungen zur Wissensvermittlung, Augsburg 2014, S. 62, 65.
Die Teilnehmer*innen vergleichen und recherchieren Funktionen von Objekten in verschiedenen Epochen und präsentieren ihre Ergebnisse.
Sie lernen maximal fünf Exponate kennen. Durch Recherche, Vergleiche und Brainstorming ermitteln die Teilnehmer*innen die ursprüngliche Funktion der Objekte. Gleichzeitig machen sie sich Gedanken darüber, ob ähnliche Objekte heute in gleicher Weise genutzt werden. So werden Unterschiede der Kulturen klar, aber auch Gemeinsamkeiten deutlich. Kleinere Kinder halten ihre Ideen zeichnerisch fest, Ältere präsentieren ihre Ergebnisse auf Tafeln und als Kurzvortrag.
Mit der Methode werden Kochstellen und Formen der Essenszubereitung vorgestellt, mit Objekten aus der Gegenwart verglichen und nach verschiedenen Aspekten untersucht wie Funktion, Material und Zeit. So können die Teilnehmer*innen ein Grapen über einer offenen Feuerstelle mit einem Kohleherd oder einem elektrischen Herd mit Induktionsfeld vergleichen. Weitere Vergleiche bieten sich in Hinblick auf die Anzahl und Vielfalt der möglichen Gerichte oder auf Möglichkeiten der Reinigung an.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Vermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 203 f.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 7, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Nettke, Tobias: Personale Vermittlung in Museen. Merkmale, Ansätze, Formate und Methoden, in: Commandeur, Beatrix u.a. (Hg.), Handbuch Museumspädagogik. Kulturelle Bildung in Museen, München 2016, S. 173–183, hier: S. 174–175.