L: 9 cm, B: 5, H: 3 cm
Material/Technik:Seife, Guss
Beschreibung zu diesem Beispiel
Die Seife diente zum Reinigen des Körpers. Die Bergbaugesellschaft „Bergauf“ stellte diese Seife den Bergleuten zur Verfügung, damit sie sich nach der Arbeit reinigen konnten. Mit der Seife sollten die klebrigen Rückstände auf der Haut gelöst werden. Da die Bergmänner durch ihre Arbeit häufig sehr verschmutzt waren, gehörte eine gründliche Reinigung dazu, die die Haut auch sehr belasten konnte. Die Seife der Bergleute enthielt daher einen hohen Anteil fettender Stoffe, die die Haut anreicherten. Die verschiedenen Bergwerke hatten oft ihre eigene Seife, deren Name auf dem Stück eingeprägt war. Die Seife wurde in der Regel rationiert, sodass der Bergmann wohlüberlegt mit der Seife umgehen musste.
Axel Heimsoth/Frank Kerner (Hg.), Arbeit & Alltag. Köln 2015, S. 70 f.
Die Teilnehmer*innen verfassen einen Text, der das Exponat emotionalisierend anpreist und für den*die Betrachter*in attraktiv macht.
Werbetexte werden z. B. in Prospekten, Flyern oder Anzeigen verwendet. Sie sollen die Adressaten emotional erreichen, um sie ins Museum zu locken, und dabei auch einzelne Informationen anbieten; der emotionale Anteil überwiegt. Sie sind folgendermaßen aufgebaut:
- emotional aufgeladene, „sprechende“ Überschrift = Schlagzeile,
- maximal 7 kurze Sätze, die das Exponat beschreiben und anpreisen, gerne auch mit Fragen, dabei möglichst Füllwörter und Hilfsverben vermeiden.
Anschließend lesen die Teilnehmer*innen die Texte laut vor. Dabei präsentieren sie das Exponat von seiner „Schokoladenseite“.
Die Teilnehmer*innen betrachten die Seife als ein Objekt, das im Zentrum einer Imagekampagne oder eines Verkaufsprospektes steht. Sie versuchen die Seife so interessant zu beschreiben, dass die Besonderheit für den/die Leser*in deutlich wird und den Wunsch weckt, die Seife zu kaufen. Sie können auf Aufdrucke in der Seife eingehen oder besondere Eigenschaften wie Duft oder auch Ergebnisse der Sauberkeit nach der Anwendung hervorheben. Im Anschluss werden die Texte vorgetragen.
Winter, Jörn: Werbetext ist nicht gleich Werbetext, in: Winter, Jörn (Hg.): Handbuch Werbetext. Von guten Ideen, erfolgreichen Strategien und treffenden Worten, Frankfurt a. M. 2003, S. 159–164.
Die Teilnehmer*innen füllen für ein Exponat eine Inventarisierungskarte aus.
In einer Einführung stellt der*die Vermittler*in das Inventarisieren als Teil der Museumsarbeit und dessen Bedeutung vor. Die Teilnehmer*innen wählen nun allein oder in Gruppen je ein Exponat aus und füllen dafür die Inventarisierungskarte aus. Ziel ist es, ein Exponat so zu beschreiben, dass es auch ohne Foto erkannt werden kann. Im Anschluss präsentieren die Teilnehmer*innen einander „ihre“ Objekte oder identifizieren sie anhand der Inventarisierungskarten.
Die Teilnehmer*innen erhalten ein Stück Seife und inventarisieren dieses nach musealen Standards. Dazu gehören das Vermessen und die Angabe von Herkunft und Erwerbsdatum ebenso wie das genaue Beschreiben von Hülle, eventueller Farbgebung oder auch von Materialeigenschaften der Verpackung bzw. der Seife selbst. Ziel ist es, dass das Objekt auch ohne ein Foto erkannt und eindeutig bestimmt werden kann.
Minkner, Klaus: Erlebnispädagogik im Klassenzimmer. Praktische Übungen zur Wissensvermittlung, Augsburg 2014, S. 62, 65.
Ein Elfchen ist ein Kurzgedicht in elf Wörtern, bei dem die Form vorgegeben ist.
Der Aufbau des Kurzgedichts ist: 1. Zeile =1 Wort, 2. Zeile = 2 Wörter, 3. Zeile = 3 Wörter, 4. Zeile = 4 Wörter, 5. Zeile = 1 Wort. Die Teilnehmer*innen füllen die Zeilen nach Belieben. Die Wörter können einen Satz bilden und sich reimen, müssen es aber nicht. Es darf sich eine rein assoziative Folge von Begriffen, Adjektiven usw. ergeben. Jede/r Teilnehmer*in schreibt für sich ein Elfchen und liest das Ergebnis der Gruppe vor. Dies kann zur Einführung in ein Thema, eine Ausstellung oder zu speziellen Exponaten erfolgen.
Mit der Methode kann die Seife genauer beschrieben werden. Sie gibt den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, verschiedene Aspekte des Exponates wie Eigenschaften oder Nutzen zu beschreiben und mit ähnlichen Objekten zu vergleichen. Über diese Annährung werden das genaue Beobachten und der sprachliche Ausdruck ebenso gefördert wie das Aufzeigen von Verbindungen zu anderen Objekten.
Cremer, Claudia/Drechsler, Michael/Mischon, Claus/Spall, Anna: Fenster zur Kunst. Ideen für kreative Museumsbesuche, Berlin 1996, S. 42–44.
Finke, Eva: Wenn ich schreibe... Potenziale Kreativen Schreibens, in: Standbein Spielbein. Museumspädagogik aktuell, Nr. 73, Dezember 2005, S. 4–7, hier: S. 7.
Erler-Striebel, Petra/Wenn, Anja: Kreatives Schreiben in der Staatlichen Kunsthalle in Karlsruhe, in: Standbein Spielbein. Museumspädagogik aktuell, Nr. 73, Dezember 2005, S. 21–23.