Hufeisenförmiger Grundriss: L: 275 m, B: 265 m, H: 39 m
Material/Technik:Ziegelstein, Granit, Beton/Stahl, Glas, Beton
Beschreibung zu diesem Beispiel
Der Entwurf zu einem am römischen Kolosseum orientierten und zum Großteil aus Ziegelsteinen gemauerten Kongressbau mit einem freitragenden Dach stammt von Ludwig und Franz Ruff. Geplant war in Nürnberg ein Bau mit Platz für 60.000 Menschen und einer vorgesehenen Höhe von rund 70 Metern, von der nur 39 erreicht wurden. Granitplatten dienten zur Verkleidung der Fassade. Die Maße des hufeisenförmigen Grundrisses ohne beide Kopfbauten betragen 275 m x 265 m. Der Kongressbautorso gehört zum ehemaligen Reichsparteitagsgelände. Seit 2001 ist im nördlichen Kopfbau des Gebäudes das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände untergebracht, dessen markantester Bauteil ein gläserner „Pfahl“ des Grazer Architekten Günther Domenig ist. Dieser zielt mit seinem Entwurf in erster Linie auf das symbolträchtige Aufbrechen der historischen Bausubstanz und deren strenger Axialität.
Literatur zum Thema Historischer Raum
Lehner, Julia (Hg.): Erhalten! Wozu? Perspektiven für Zeppelintribüne, Zeppelinfeld und das ehemalige Reichsparteitagsgelände. Aufsatzband zur gleichnamigen Tagung 17./18. Oktober 2015 in Nürnberg, Nürnberg 2017.
Schmidt, Alexander: Geländebegehung. Das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg,
5. vollständig überarb. Aufl., Nürnberg 2017.
Studt, André/Schweneker, Claudia (Hg.): SchattenOrt. Theater auf dem Nürnberger Reichsparteitagsgelände, Bielefeld 2013, S. 145–157.
Ein innerer Monolog ist ein Selbstgespräch, in dem Gedanken und Gefühle einer Figur schriftlich ausgestaltet werden.
Der innere Monolog wird in der Ich-Form und im Präsens geschrieben. Ohne große Einleitung begibt sich der*die Schreibende in die fiktive Geschichte der Figur und bringt deren Gedanken in loser, freier Abfolge, auch mit Einwortsätzen und Ausrufewörtern, zu Papier. Im Sinne des Perspektivwechsels kann der Text auch zu einem Gegenstand geschrieben werden. Eine Variante ist der „Tagebucheintrag“.
In Gruppenarbeit können innere Monologe zu verschiedenen Teilen eines Exponats entstehen. Nach dem Schreiben lesen sich die Teilnehmer*innen den die Texte gegenseitig vor.
Die Teilnehmer*innen sollten hier über Vorwissen zur Geschichte des historischen Raumes und über Erfahrungen im kreativen Schreiben verfügen. So lassen sie unter Anleitung des/der Vermittlers*in den Bau als „Zeitzeugen“ sprechen, der sein Dasein von der Vergangenheit bis in die aktuelle Gegenwart reflektiert. Auf diese Weise entstehen aufgrund des kommunikativen Potenzials architektonischer Quellen poetische Texte, die materielle Veränderungen und den Funktionswandel eines Bauwerks in der Ich-Form verarbeiten. Dabei werden die Texte in der Gruppe vorgelesen und diskutiert.
Ruf, Oliver: Kreatives Schreiben, Tübingen 2016, S.159–175.
Vogt, Jochen: Aspekte erzählender Prosa. Eine Einführung in Erzähltechnik und Romantheorie, 11. aktual. Aufl., Stuttgart 2008, S. 181–194.
http://www.buecher-wiki.de/index.php/BuecherWiki/Erzaehlperspektive
https://amor.cms.hu-berlin.de/~h2816i3x/Lehre/2006_VL_Text/VL_Text_07_Erzaehler.pdf
Der Zeitstrahl ist eine räumlich-anschauliche Darstellung abstrakter historischer Zeitverläufe.
Auf einer meist waagerechten Geraden werden Jahreszahlen eingetragen. Historische Zeiträume von besonderem Interesse können markiert und wichtige Ereignisse hervorgehoben werden. Texte, Bilder oder Karten erläutern die Darstellung zusätzlich. Neben dem chronologischen Ansatz bietet die Methode die Möglichkeit einen Bezug zur Familiengeschichte der Teilnehmer*innen herzustellen, indem sie eigene Lebensdaten und die ihrer Angehörigen einbringen. Persönliche und allgemeine Geschichte werden so verknüpft.
Der*die Vermittler*in stellt den Teilnehmer*innen, bevor sie den Raum betreten, unterschiedliches gedrucktes Material in großer Menge zur Verfügung, v. a. Jahreszahlenkärtchen, historische Fotografien, sonstige Abbildungen und datierte Zitate oder Texte aus einer bestimmten Zeitspanne. Die Teilnehmer*innen rekonstruieren so entlang einer ebenfalls vorgegebenen Zeitleiste die Vorgeschichte sowie die erste und die zweite Geschichte des historischen Raumes. Damit orientieren sie sich und nehmen Veränderungen bei der anschließenden Begehung des Raumes wahr.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 73, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Sauer, Michael: Zeitleiste, in: Mayer, Ulrich u. a. (Hg.): Wörterbuch Geschichtsdidaktik, 2. überarb. und erw. Aufl., Schwallbach/Ts. 2009, S. 201 f.
Sauer, Michael: Die Zeitleiste, in: Pandel, Hans-Jürgen/Schneider, Gerhard (Hg.): Handbuch Medien im Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts. 2007, S. 197–210.
Die Teilnehmer*innen erhalten Karten, auf die ausgewählte Substantive, Verben oder Adjektive geschrieben sind, die zum Exponat oder Thema passen.
Damit formulieren sie einen vollständigen Satz mit Bezug zum Exponat. Hierdurch werden die Teilnehmer*innen auf Details aufmerksam und lenken zugleich den Blick der übrigen Gruppenmitglieder. Je nach Wortart können Gegenstände, Eigenschaften,Tätigkeiten oder Emotionen für die Betrachter*innen erschlossen werden. Auch beim Spracherwerb im Museum dienen Wortkarten der sprachlichen Vertiefung des Gesehenen und Erlebten.
Der*die Vermittler*in hält ein umfangreiches Karten-Set bereit: Jeweils auf einer Karte ist ein spezifischer oder allgemeiner Begriff zum Thema abgedruckt, z. B.: „Monumentalität“, „Tourismusfaktor“ oder „Hitler“, „KZ-Steinbrüche“. Zu Beginn werden die Teilnehmer*innen gebeten, sich nach individuellen Interessen eine Karte auszusuchen und ihre Wahl im Plenum zu erläutern. Damit verschafft sich der*die Vermittler*in einen Überblick zur Interessenlage der Gruppe und startet ein Gespräch zum Facettenreichtum eines komplexen historischen Raumes.
Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum. Mülheim an der Ruhr 2001, S. 51.