Lastkarren

Verfasst von: Straub, Regina

© Stadt Ingolstadt: Stadtmuseum
Beispielexponat:

Handkarren, zweirädrig | 1900–Mitte 20. Jh.

Von Schlosserei Lorenz Gruber | aus Ingolstadt

Der zweirädrige Handkarren diente wohl als Transportmittel für Werkzeug, Material und fertige Produkte der Schlosserei Lorenz Gruber in Ingolstadt, die 1900 gegründet wurde. An einer Achse sind zwei große Holzspeichenräder, vorne an der Ladefläche ist ein Stehfuß aus Metall befestigt. Lastkarren waren vor der Verbreitung von Lastautos bis Mitte des 20. Jhs. im Handwerk und Straßenbau in Verwendung. Sie wurden von einer Person an zwei Holmen geschoben oder gezogen. Die Querwände des Holzkastens konnten meist abgenommen werden, um Langgut zu transportieren.

Mestemacher, Jürgen Heinrich: Altes bäuerliches Arbeitsgerät in Oberbayern, München 1985, S. 86 f.

Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch. 4. Neudruck der von G. Karl Frommann bearbeiteten 2. Ausgabe München 1878–77. Mit der wissenschaftliche Einleitung zur Ausgabe Leipzig 1939 von Otto Mausser und mit einem Vorwort von 1961 von Otto Basler, München, Wien 1983, Bd. 1, Spalte 1385.

Siuts, Hinrich: Bäuerliche und handwerkliche Arbeitsgeräte in Westfalen, Aschendorff 1988, S. 130 f.

Aspekte, Zielgruppen & MethodenHilfe

Die Filter „Aspekte“, „Zielgruppen“ und „Methoden“ bedingen sich gegenseitig. Wählen Sie nach Belieben Felder aus, mindestens aber eine Methode. Anschließend erhalten Sie weiter unten entsprechend Ihrer Auswahl einen Vorschlag zur Anwendung der Methode auf das Exponat.

Aspekte

Zielgruppen

Reither, Ingmar

Der Praxis-Check fragt nach der Verwendbarkeit oder der konkreten Anwendung eines Gegenstandes.

Zunächst wählt der*die Vermittler*in einen alltäglichen Gebrauchsgegenstand mit bekanntem Verwendungszusammenhang aus. Dieses Exponat beurteilen die Teilnehmer*innen in arbeitsgleichen Gruppen nach den Aspekten Material, Gewicht, Gestaltung und ähnlichen Spezifika im Kontext des Verwendungszwecks. Ziel ist, dass ein Mitglied aus jeder Gruppe im Sprachstil und in der Rolle eines/r Produkttesters*in das Exponat im Plenum vorstellt. Anders als beim Werbeclip benennen die Teilnehmer*innen im Praxis-Check auch mögliche Defizite des Exponats. Zum Schluss lassen sich kontroverse Beurteilungen diskutieren.

Anwendung auf das Exponat Lastkarren

Straub, Regina

Lastkarren sind Transportgeräte für die Arbeitswelt, die im Hinblick auf ihre Praxistauglichkeit untersucht werden können. Mit der Checkliste beantworten die Teilnehmer*innen Fragen nach Material, Handhabung, Anschaffungskosten, Bauweise, Gewicht. Besonders anschaulich wird die Begutachtung, wenn die Besucher*innen die Karre anheben und ein kurzes Stück schieben können.

Schrübbers, Christiane: Vom Referieren zum Moderieren, in: Schrübbers, Christiane (Hg.): Moderieren im Museum, Bielefeld 2013, S. 161–168.

Improvisation. Schultheater, Nr. 30, Hannover 2017.

Passende Aspekte
  • Arbeitserleichterung
  • Arbeitswelt
  • Bauweise
  • Bestandteile
  • Eigene Erfahrung
  • Fahrzeuge
  • Herstellung
  • Material
  • Technik
  • Verwendung
  • Zeitlicher Wandel
Passende Zielgruppen
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Praxis-Check

Reither, Ingmar

Kategorien

Emotionale Zugänge
Performative Methoden
Narrative Methoden
Spielerische Methoden

Ziele

Unmittelbare, praxisnahe Zugänge schaffen, Kommunikation fördern, alltagsnahe Auseinandersetzung mit dem Objekt ermöglichen, Freude an der Performance wecken

Eignungen

Besonders geeignet als Einstieg, für praxisorientierte Annäherung, für Zielgruppen, die einen niederschwelligen Zugang benötigen

Zeitbedarf

20–30 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

ggf. Papier und Bleistifte für Notizen bereitstellen 

Dörr, Sabrina

In einem Lückentext werden je nach Schwierigkeitsgrad Buchstaben, Silben, Wörter oder Satzteile ausgelassen.

Die Teilnehmer*innen betrachten intensiv das Exponat und füllen dann die Textlücken aus. Ergänzt werden können einzelne Wörter oder ganze Textpassagen. Zur Hilfestellung können die fehlenden Wörter auf dem Ausdruck vorgegeben sein. Auf diese Weise erarbeiten sich die Teilnehmer*innen eigenständig den Inhalt und die wichtigsten Aspekte des Exponats.

Anwendung auf das Exponat Lastkarren

Straub, Regina

Die fehlenden Wörter wie z. B. Speichenrad, Achse, Griff, Stehfuß des Lückentextes werden zur Auswahl auf dem Ausdruck vorgegeben. Mit dem Ergänzen des Textes erhalten die Teilnehmer*innen Informationen über Aufbau, Eigenschaften und Verwendung des Transportgerätes sowie die entsprechenden Begrifflichkeiten.

Bertscheit, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim an der Ruhr 2001, S. 47.

Passende Aspekte
  • Arbeitserleichterung
  • Arbeitswelt
  • Bauweise
  • Bestandteile
  • Eigene Erfahrung
  • Fahrzeuge
  • Herstellung
  • Material
  • Technik
  • Verwendung
  • Zeitlicher Wandel
Passende Zielgruppen
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Lückentext

Dörr, Sabrina

Kategorien

Narrative Methoden

Ziele

Sich mit dem Exponat intensiv auseinandersetzen, Wahrnehmung schulen, Kommunikation anregen

Eignungen

Besonders geeignet für eine intensive, ruhige Exponatbetrachtung
und für Einzelpersonen oder Kleingruppen

Zeitbedarf

10–20 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Im Vorfeld angefertigter auf die Altersstufe abgestimmter Lückentext

Böhme, Claudia

Cluster visualisieren und strukturieren Gedanken und Einfälle zu einem Thema.

Ein Cluster (eng. Büschel, Traube, Anhäufung) beginnt mit einem Wort oder Satz. Dieser „Kern“ wird eingekreist. Um den „Kern“ notieren die Teilnehmer*innen Ideen, Assoziationen und Stichworte, die ebenfalls eingekreist werden. Striche verbinden diese Notizen. Die Verbindungslinien können unbeschriftet bleiben. Durch das Einzeichnen immer weiterer Kreise vergrößert sich das Ideennetz. Eine Bewertung der Ideen nach Relevanz kann, aber muss nicht erfolgen. Wird das Cluster fotografiert, kann darauf zurückgegriffen werden, um sich daran zu erinnern, die Idee neu zu gewichten oder Texte zu schreiben.

Anwendung auf das Exponat Lastkarren

Straub, Regina

Als Einstieg gibt der*die Vermittler*in das Wort „Radfahrzeug“ vor, und die Teilnehmer*innen beginnen in Partnerarbeit oder Kleingruppen Gefährte auf Rädern zu notieren. Als Zwischenaufgabe werden die Fahrzeuge farbig markiert, die speziell für den Lastentransport verwendet und ohne Motor angetrieben werden. Mit diesem Denkanstoß ergänzen die Teilnehmer*innen weitere Formen von Transportmitteln (hierbei können Bilder helfen). Mit dem anschließenden Kennenlernen des Exponats erfahren die Besucher*innen, welche Art von Lastkarren vor dem technischen Fortschritt z. B. vor 100 Jahren verwendet wurden.

Crämer, Claudia/Drechsler, Michael u. a. (Hg): Fenster zur Kunst. Ideen für kreative Museumsbesuche, Berlin 1996, S. 36–39.

Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik – Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier S. 208 f.

Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung. Aktuelle Diskurse – Innovative Modelle – Erprobte Methoden. München 2007, 169–179, hier S. 177.

Peters, Jelko: Methodenlexikon für den Geschichtsunterricht. 128 Anregungen und Vorschläge zur Gestaltung des historischen Lernens und Entwicklung von Lernaufgaben, (= Historica et Didactica 1), St. Ingbert 2016, S. 114–116, hier S. 114.

Passende Aspekte
  • Arbeitserleichterung
  • Arbeitswelt
  • Bauweise
  • Bestandteile
  • Eigene Erfahrung
  • Fahrzeuge
  • Herstellung
  • Material
  • Technik
  • Verwendung
  • Zeitlicher Wandel
Passende Zielgruppen
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Cluster

Böhme, Claudia

Kategorien

Assoziative Methoden
Kreatives Schreiben

Ziele

Ideen finden, Einfälle und Vorstellungen zu einem Begriff oder Thema erfragen, Gesprächsinhalte festhalten

Eignungen

Für alle geeignet, die schreiben können

Zeitbedarf

5–10 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Großer Papierbogen oder anderer Schreibuntergrund, Schreibzeug

Brosch, Astrid

Die Teilnehmer*innen schlüpfen in die Rollen zweier Parteien mit unterschiedlichen Ansichten und tauschen in einem Streitgespräch Argumente zu einem Exponat aus.

Sie formieren sich in zwei Gruppen. Die beiden Gruppen schlüpfen in die Rollen zweier gegensätzlicher Positionen – beispielsweise zweier zum Exponat passender Berufsgruppen: Galerist/in contra Kunstkritiker*in, Forscher*in contra Investor/in, ... Beide Gruppen sammeln zunächst in der Auseinandersetzung mit dem Exponat Argumente, die das Pro bzw. Contra verdeutlichen sollen. Sind die Gruppen fertig, geht es im Ping-Pong-Verfahren in die Diskussion, die der*die Vermittler*in moderiert.
 

Anwendung auf das Exponat Lastkarren

Straub, Regina

Die Prüfung des Objektes ist unter den Gesichtspunkten des technischen Wandels möglich. Zwei Teilnehmer*innen stellen als Produkttester*innen, z. B. jeweils aus einem handwerklichen Beruf von damals und heute, die Vor- und Nachteile von ihrem Standpunkt aus dar.

Passende Aspekte
  • Arbeitserleichterung
  • Arbeitswelt
  • Bauweise
  • Bestandteile
  • Eigene Erfahrung
  • Fahrzeuge
  • Herstellung
  • Material
  • Technik
  • Verwendung
  • Zeitlicher Wandel
Passende Zielgruppen
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Streitgespräch

Brosch, Astrid

Kategorien

Emotionale Zugänge
Narrative Methoden
Performative Methoden

Ziele

Intensive Auseinandersetzung mit dem Expoat, Stellung beziehen, ohne die persönliche Meinung äußern zu müssen

Eignungen

Besonders geeignet für Jugendliche und insbesondere bei Exponaten, die bereits in der Entstehungszeit kontrovers diskutiert wurden

Zeitbedarf

15 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
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