H: 23,7 cm, Durchmesser: 27 cm
Material/Technik:Gold, Silber, Diamanten, blauer Diamant (Imitation), Smaragde, Rubine, Perlen
Beschreibung zu diesem Beispiel
Am 1. Januar 1806 verkündete ein Reichsherold die Annahme der Königswürde durch Kurfürst Max Joseph. Eine offizielle Krönungszeremonie fand nicht statt. Der mit Perlschnüren gesäumte goldene Stirnreif ist mit Diamanten, diamantgerahmten Rubinen und Smaragden verziert. Darüber liegt eine silberne Zone aus mit Diamanten besetzten Ranken und blattförmigen Verzierungen. Die acht Spangen der Krone sind abwechselnd mit Rubinen und Smaragden geschmückt. Sie werden im Scheitelpunkt der Krone durch ein mit Sternen besetztes Band zusammengehalten und rollen sich darüber ein. Darauf liegt der große, diamantbesetzte Globus. Anstelle des darin zentral angebrachten Saphirs befand sich hier ehemals der „Blaue Wittelsbacher“, ein kornblumenblauer Diamant von 35,7 Karat aus dem Brautschatz der Habsburger Prinzessin Maria Amalia. Der Globus wird von einem Diamantkreuz bekrönt.
Erichsen, Johannes/Heinemann, Katharina (Hg.): Bayerns Krone 1806. 200 Jahre Königreich Bayern, München 2006, S. 37–47 und S. 248 f.
Haag, Sabine (Hg.): Kaiserliche Schatzkammer Wien. Meisterwerke der Weltlichen Schatzkammer, Wien 2014, S. 22–25.
Hoffmann, Marie-Luise/Raum, Ruth: Rundgang durch die Schatzkammer der Münchner Residenz, München 1997, S. 67–69.
Ottomeyer, Hans: Die Kroninsignien des Königreiches Bayern, München 1979.
Die Teilnehmer*innen stellen abwechselnd Fragen an das Exponat.
Hier geht es nicht um Antworten, sondern nur um Fragen. Die Teilnehmer*innen stellen so lange Fragen, bis ihre Fantasie erschöpft ist. Am Anfang sind daher Exponate hilfreich, die provokativ wirken und unmittelbar Fragen anstoßen. Der*die Vermittler*in beantwortet die gestellten Fragen oder leitet sie an die Gruppe weiter.
Variante: Der*die Vermittler*in stellt die Fragen, und die Teilnehmer*innen überlegen sich Antworten. Die Fragen werden abschließend z. B. in einer Wandzeitung festgehalten. Die Teilnehmer*innen schreiben ihre Fragen auf Karteikarten auf und befestigen diese an einer Stellwand.
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Die Teilnehmer*innen stellen Fragen an die Krone: Wie alt bist du? Wie viel bist du wert? Woraus bestehst du? Bist du angenehm zu tragen, oder drückst du? Wer hat dich getragen? Wer hat dich entworfen? Wie hießen die Handwerker? Darf/Durfte jeder eine Krone tragen? Aus welchem Anlass wurdest du in Auftrag gegeben? Bei welcher Gelegenheit konnte man dich sehen (Tod des Monarchen, Zeremoniell, Präsentation der Insignien)?
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik – Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.
In dem ursprünglichen Kinderspiel stellen sich die Teilnehmer*innen abwechselnd die Aufgabe, Gegenstände in der Umgebung zu finden.
Ein*e Teilnehmer*in formuliert eine Suchaufgabe, z. B.: „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist rot!“ Die Mitspieler*innen versuchen zu erraten, auf welches Objekt in ihrem Blickfeld sich der Hinweis bezieht. Da es keinerlei Einschränkungen gibt, bleiben die Teilnemer*innen offen für alle Arten von Eindrücken. Sie verschaffen sich einen Überblick mit Hilfe ihrer Alltagserfahrungen. Das beliebte Kinderstegreifspiel erfordert kaum Vorbereitung und lässt sich vor allem mit Jüngeren in jedem Museum, in jedem Raum und vor fast jedem Objekt spielen.
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In einer Variante der Methode werden alle Sinne angesprochen: „ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist groß/blau/rund/eckig, das glänzt/glitzert/funkelt/lebt im Wasser (Muschel, Perle).“ „Ich fühle was, was du nicht fühlst, und das ist glatt (Perle) oder weich (Samt, auf dem die Krone liegt).“ „Ich rieche was, was du nicht riechst (Parfum).“ „Ich höre was, was du nicht hörst (Festgesellschaft, Musik).“
Czech, Alfred/Wagner, Ernst (Hg.): „Ins Museum“, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 47.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 30, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Ein Elfchen ist ein Kurzgedicht in elf Wörtern, bei dem die Form vorgegeben ist.
Der Aufbau des Kurzgedichts ist: 1. Zeile =1 Wort, 2. Zeile = 2 Wörter, 3. Zeile = 3 Wörter, 4. Zeile = 4 Wörter, 5. Zeile = 1 Wort. Die Teilnehmer*innen füllen die Zeilen nach Belieben. Die Wörter können einen Satz bilden und sich reimen, müssen es aber nicht. Es darf sich eine rein assoziative Folge von Begriffen, Adjektiven usw. ergeben. Jede/r Teilnehmer*in schreibt für sich ein Elfchen und liest das Ergebnis der Gruppe vor. Dies kann zur Einführung in ein Thema, eine Ausstellung oder zu speziellen Exponaten erfolgen.
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Die Wörter, die die Krone beschreiben, können einen Satz bilden und sich eventuell reimen.
Beispiel: Der – König trägt – die Krone auf – seinem hoch erhobenen Haupt – würdevoll.
Cremer, Claudia/Drechsler, Michael/Mischon, Claus/Spall, Anna: Fenster zur Kunst. Ideen für kreative Museumsbesuche, Berlin 1996, S. 42–44.
Finke, Eva: Wenn ich schreibe... Potenziale Kreativen Schreibens, in: Standbein Spielbein. Museumspädagogik aktuell, Nr. 73, Dezember 2005, S. 4–7, hier: S. 7.
Erler-Striebel, Petra/Wenn, Anja: Kreatives Schreiben in der Staatlichen Kunsthalle in Karlsruhe, in: Standbein Spielbein. Museumspädagogik aktuell, Nr. 73, Dezember 2005, S. 21–23.
Die Teilnehmer*innen verbinden blind ausgewählte Alltagsgegenstände mit beliebigen Exponaten. Individuelle Gedanken, Vorstellungen und Bezüge leiten diesen Prozess.
In einem mit einem Tuch verdeckten Korb befinden sich Alltagsgegenstände wie etwa eine Kartoffel oder ein Schlüsselbund. Es sollten mehr Gegenstände im Korb sein als Teilnehmer*innen. Alle nehmen „blind” je einen Gegenstand. Zu diesem wählen sie ein Exponat, das ihrer Meinung nach besonders gut zu ihrem Objekt passt. Vor der Gruppe stellen sie dar, welche persönlichen Assoziationen und Bezüge sie zwischen Gegenstand und Exponat hergestellt haben. Bezüge können sich u. a. zum Material, zur Technik oder zum Thema ergeben. Ähnlich funktionieren „Entdecker-Boxen” oder „Magnetische Gegenstände”.
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Der chinesische Korb zur Krone eignet sich als Einstieg, um den Assoziationsspielraum weit zu fassen. Er könnte enthalten: Goldfaden, Goldplatte, Kreuz, Globus, Apfel, Wappen, Samt, Flussstein, Erbse, Muschel, Lorbeer, Akanthus, Eichenblatt, Perle, Plüschlöwe, Feile.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik – Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014. S. 198–224, hier S. 208.
Hildebrand, Heiderose: Was ist am Chinesischen Korb chinesisch? Eine gute Frage, in: Kunst + Unterricht 253/2001, S. 11 f.
Kirschenmann, Johannes/Schulz, Frank: Bilder erleben und verstehen. Einführung in die Kunstrezeption, Leipzig 1999, hier S. 45.
Die Teilnehmer*innen schreiben ein Akrostichon zu einem Exponat, das sie zuvor in der Gruppe erschlossen haben.
Ein Akrostichon ist ein Schreibspiel aus der Antike, bei dem die Buchstaben eines relevanten Begriffs – wie z. B. die Bezeichnung des besprochenen Exponats – senkrecht untereinander geschrieben werden.
Die Teilnehmer*innen schreiben einzeln oder in Kleingruppen einen zusammenhängenden Merktext oder einen Vers dazu, indem sie die einzelnen Buchstaben jeweils als Anfangsbuchstaben von Wörtern, Satzteilen oder Sätzen verwenden.
Abschließend stellen sich die Teilnehmer*innen ihre Merktexte bzw. Verse gegenseitig vor und reflektieren sie in der Gruppe.
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Der Fantasie der Teilnehmer*innen sind keine Grenzen gesetzt. Die Methode kann sehr gut als Sicherung abschließend zur Anwendung kommen.
Krone König
Regierung
Obrigkeit
Nobilität
Edelstein
Völkel, Bärbel: Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht, Schwalbach/Ts. 2008, S. 88.
http://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=18593
http://wortwuchs.net/akrostichon/
https://lehrerfortbildung-bw.de/u_sprachlit/deutsch/gym/weiteres/itg/14vert/akros/anleit/
Die Teilnehmer*innen erhalten Karten, auf die ausgewählte Substantive, Verben oder Adjektive geschrieben sind, die zum Exponat oder Thema passen.
Damit formulieren sie einen vollständigen Satz mit Bezug zum Exponat. Hierdurch werden die Teilnehmer*innen auf Details aufmerksam und lenken zugleich den Blick der übrigen Gruppenmitglieder. Je nach Wortart können Gegenstände, Eigenschaften,Tätigkeiten oder Emotionen für die Betrachter*innen erschlossen werden. Auch beim Spracherwerb im Museum dienen Wortkarten der sprachlichen Vertiefung des Gesehenen und Erlebten.
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Wortkarten regen die Teilnehmer*innen an, unterschiedliche Aspekte der Krone gemeinsam zu erschließen: Substantive (König, Majestät, Monarchie, Würde, Wert, Zeichen, Insignie, Juwelen, Perle, Smaragd, Rubin, Diamant), Adjektive (wertvoll, glänzend, schwer, prunkvoll, protzig, majestätisch, würdevoll) oder Verben (tragen, schreiten, fassen, schleifen). Eigene Wortkarten können ergänzt werden. Auch kann aus vorgegebenen Begriffen (Scherben, Blut, Geruch, Hammer, Fingerabdruck, Pinsel, Alarm, laut, Perle, plötzlich, zufällig) ein Krimi in Einzel- oder Gruppenarbeit entstehen.
Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum. Mülheim an der Ruhr 2001, S. 51.
Die Teilnehmer*innen vergleichen und recherchieren Funktionen von Objekten in verschiedenen Epochen und präsentieren ihre Ergebnisse.
Sie lernen maximal fünf Exponate kennen. Durch Recherche, Vergleiche und Brainstorming ermitteln die Teilnehmer*innen die ursprüngliche Funktion der Objekte. Gleichzeitig machen sie sich Gedanken darüber, ob ähnliche Objekte heute in gleicher Weise genutzt werden. So werden Unterschiede der Kulturen klar, aber auch Gemeinsamkeiten deutlich. Kleinere Kinder halten ihre Ideen zeichnerisch fest, Ältere präsentieren ihre Ergebnisse auf Tafeln und als Kurzvortrag.
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Folgende Fragen lassen sich z. B. behandeln: Welche Könige oder Kaiser kennen die Teilnehmer*innen? Gibt es heute noch Monarchien? Darf ein Herrscher tun und lassen, was er will? Wie wird man zum Herrscher? Wie wird ein zukünftiger Herrscher erzogen? Wie war sein Tagesablauf? Wann und warum verwenden wir den Begriff König/in heute (Königsdisziplin, Geburtstagskönig, Königsklasse, der Gast/Kunde ist König, königlich amüsiert)?
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Vermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 203 f.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 7, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Nettke, Tobias: Personale Vermittlung in Museen. Merkmale, Ansätze, Formate und Methoden, in: Commandeur, Beatrix u.a. (Hg.), Handbuch Museumspädagogik. Kulturelle Bildung in Museen, München 2016, S. 173–183, hier: S. 174–175.
Konstruktion meint das kreative zwei- oder dreidimensionale Gestalten ausgehend von einem Exponat.
Anders als die Rekonstruktion, das Nachgestalten eines Exponats, zielt die Konstruktion auf das eigene kreative Gestalten ab. Die Auseinandersetzung mit dem Exponat und Erfahrungen, die hierbei gemacht werden, werden kreativ umgesetzt und das Verständnis auf diese Weise vertieft.
Als vorbereitende Methode erhalten die Teilnehmer*innen einen Gestaltungsauftrag bevor sie das Objekt sehen, sammeln dabei selbst gestalterische Erfahrungen und vergleichen dann die eigenen zwei- oder dreidimensionalen Entwürfe mit dem Exponat. Es eignen sich besonders Materialien, die einfach zu handhaben sind.
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Als praktische Arbeit zu Beginn als Vorimpuls und zum anschließenden Vergleich oder zum Abschluss entwirft, zeichnet oder bastelt jede/r Teilnehmer*in eine Krone nach ihren/seinen eigenen Vorstellungen – historisch oder modern – aus Papier.
Busse, Klaus-Peter: Lernbox Kunst. Das Methodenbuch, Seelze 2002, S. 82.
Busse, Klaus-Peter: Bildumgangsspiele: Kunst unterrichten, Dortmund 2004, S. 87.
Reich, Kersten: Konstruktivistische Didaktik. Lehr- und Studienbuch mit Methodenpool, 4. Aufl., Weinheim und Basel 2008, S. 138 f.
Kohl, Mary-Ann F.: Die Kunst-Ideen-Kiste für Kinder. Kreativ experimentieren mit neuen Techniken, Mülheim an der Ruhr 2005, S. 96 f., 134.
Bezirk Oberfranken (Hg.): Musbi. Museum bildet. Methodenkärtchen, Bayreuth 2014.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 17, 39, 46, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/