1823 Objekte und Brocken aus Kupfer, über 33 kg Gesamtgewicht
Material/Technik:Bronze, Kupfer
Beschreibung zu diesem Beispiel
Das Erzdepot von Dünzlau ist der größte spätbronzezeitliche Hortfund Süddeutschlands. Die Funde reichen von alltäglichen Objekten wie z. B. Sicheln, Beilen und Messern, über Schmucknadeln und qualitativ hochwertigen Arm- und Beinschmuck, Schwerter und Lanzenspitzen bis hin zu wertvollem Rohkupfer in Form von Gusskuchen. Die Bronzegegenstände stammen aus verschiedenen Regionen Süddeutschlands und sind nahezu alle zerbrochen und verschlissen (Brucherz). Die vielfältige Zusammensetzung weist den Hort als für das Recycling bestimmtes Metalllager aus. Zusammen mit früheren Funden von Brucherzdepots gibt er den Archäologen weiteren Aufschluss über die Metallurgie und Metallwirtschaft der mitteleuropäischen Spätbronzezeit.
Literatur zum Thema Brucherzhort
Bluma, Lars/Farrenkopf, Michael/Przigoda, Stefan: Geschichte des Bergbaus, Berlin 2018.
Müller-Karpe, Hermann: Handbuch der Vorgeschichte. Bronzezeit, München 1980, Bd. IV/1, S. 434–440 und Bd. IV/3, Tafel 346–352.
Der*die Vermittler*in stellt im Stile einer Auktion („Wer bietet mehr/weniger“) Fragen zu Eigenschaften des Exponates wie Größe, Alter und Gewicht.
Durch spielerisches Schätzen tasten sich die Teilnehmer*innen schrittweise möglichst nah an abstrakte Größen wie Alter, Maße, Gewicht des Exponats. V. a. Kinder können sich selbst gut dazu in Bezug setzen, denn sie alle haben eine Größe, ein Gewicht. Gleichzeitig treffen sie Aussagen über Materialart und Technik, denn diese Aspekte haben entscheidende Auswirkung auf die Messwerte: Manche Materialien sind schwerer als andere, manche haben eine höhere Lebensdauer, mit manchen Techniken kann man besonders große oder besonders kleine Objekte herstellen.
Der*die Vermittler*in tritt als Auktionator*in auf und stellt Fragen nach Größe, Gewicht, Material, Technik, Verwendung, Alter und, im Falle eines Erzdepots, nach der Anzahl der Stücke. Es können auf einem Plakat, Flipchart oder Blatt Antworten zum Ankreuzen zur Auswahl angeboten werden, oder die Teilnehmer*innen schätzen frei. Die Auflösung wird immer nach jeder Runde gegeben.
Czech, Alfred/Wagner, Ernst (Hg.): „Ins Museum“, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 48.
Der Zeitstrahl ist eine räumlich-anschauliche Darstellung abstrakter historischer Zeitverläufe.
Auf einer meist waagerechten Geraden werden Jahreszahlen eingetragen. Historische Zeiträume von besonderem Interesse können markiert und wichtige Ereignisse hervorgehoben werden. Texte, Bilder oder Karten erläutern die Darstellung zusätzlich. Neben dem chronologischen Ansatz bietet die Methode die Möglichkeit einen Bezug zur Familiengeschichte der Teilnehmer*innen herzustellen, indem sie eigene Lebensdaten und die ihrer Angehörigen einbringen. Persönliche und allgemeine Geschichte werden so verknüpft.
Der*die Vermittler*in breitet ein langes Seil mit Klebebandmarkierungen auf dem Boden aus. Zu den markierten Punkten am Seil legt er/sie Text- und Bildkarten, z. B. Stein-, Bronze-, Eisenzeit, Christi Geburt, heute. Anschließend ordnen die Teilnehmer*innen einzeln oder in Gruppen verschiedene Exponate, die mit Erzen in Verbindung stehen, auf dem Zeitstrahl an.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 73, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Sauer, Michael: Zeitleiste, in: Mayer, Ulrich u. a. (Hg.): Wörterbuch Geschichtsdidaktik, 2. überarb. und erw. Aufl., Schwallbach/Ts. 2009, S. 201 f.
Sauer, Michael: Die Zeitleiste, in: Pandel, Hans-Jürgen/Schneider, Gerhard (Hg.): Handbuch Medien im Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts. 2007, S. 197–210.
Materialproben ermöglichen es, Materialeigenschaften eines Exponats zu erkunden.
Die Proben machen das Exponat erfahrbar, da in der Regel aus konservatorischen Gründen Museumsobjekte nicht berührt werden dürfen. Erhalten die Teilnehmer*innen Materialproben in die Hand, erleben sie haptisch Materialeigenschaften wie Oberflächenstruktur, Härte, Form, Gewicht oder auch Klang eines Materials. Der Einsatz von mehreren Materialproben ist sinnvoll, um im Vergleich besondere Eigenschaften und Unterschiede noch deutlicher zu erkennen. Auch bildlich dargestellte Materialien werden durch reale Materialproben „begreifbar“.
Die Teilnehmer*innen heben verschiedene Materialproben von Erzbrocken und Gegenständen aus unterschiedlichen Metallen hoch und vergleichen sie miteinander. Hierbei erschließen sich feine Unterschiede zwischen den Metallen und die Verarbeitungsschritte vom Rohstoff zum Produkt.
Busse, Klaus-Peter: Bildumgangsspiele: Kunst unterrichten, Dortmund 2004, S. 87.
Seitz, Rudolf: Phantasie & Kreativität. Ein Spiel-, Nachdenk- und Anregungsbuch, München 1998, S. 56.
Bezirk Oberfranken (Hg.): Musbi. Museum bildet. Methodenkärtchen, Bayreuth 2014.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 37, 47, 66, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Die Teilnehmer*innen erstellen eine Collage zu einem oder mehreren Exponaten bzw. einer Museumsabteilung.
Sie erhalten in Kleingruppen Kopien von Schrift- und Bildquellen, Autorentexten und Fotografien zu einem oder mehreren Exponaten. Wenn möglich, kann zudem für eigene Recherchen Zugang zum Internet und eine Möglichkeit zum Ausdrucken geboten werden.
Im Vorfeld wird für jede Collage eine Überschrift festgelegt, die den Rahmen und den perspektivischen Zugriff umreißt. Die Teilnehmer*innen wählen Materialien aus, die sie auf ein Plakat kleben und mit eigenen Zeichnungen und Texten ergänzen.
Abschließend stellen sich die Kleingruppen gegenseitig ihre Collagen vor.
Metalle sind sehr haltbare und für uns Menschen wertvolle Stoffe, die immer wieder verwendet werden können. Dies ist in der Metallindustrie eine alltägliche Vorgehensweise und war z. B. in der Vergangenheit zu Kriegszeiten üblich, um neue Waffen zu produzieren. Die Teilnehmer*innen fertigen in Gruppenarbeit eine Collage zum Thema Recycling an. Gegenübergestellt werden Gegenstände und Stoffe, die in Vergangenheit und heute recycelt werden. Jüngere Kinder können das Thema „Bergbau früher und heute“ gestalten.
Völkel, Bärbel: Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht, Schwalbach/Ts. 2008, S. 137.