L: 26,9 cm, B: 60,5 cm (entfaltet)
Material/Technik:Stäbe: Perlmutt, Eisendorn: Perlmuttauflage, Messingbügel, Blatt: doppelt montiertes Seidenpapier, Deckfarben und Goldmalerei
Beschreibung zu diesem Beispiel
Dieser Faltfächer besteht aus mit Perlmutt bezogenen Stäben, die vom Dorn, dem Verbindungsstück am unteren Ende, zusammengehalten werden. Auf den Fächerstäben befinden sich drei Kartuschen: In der mittleren ist eine Darstellung von Venus und Amor. Links und rechts ist ein Arrangement aus Leier, Schalmei, Palette mit Pinsel, Schreibfeder, Papierrolle und Klüpfel zu sehen. Das sind Symbole für Malerei, Musik, Poetik und Bildhauerei. Auf der oberen Hälfte der Stäbe ist das Fächerblatt geklebt. Darauf ist eine Parklandschaft, in der vornehme Damen und Herren sitzen, dargestellt.
Heller-Winter, Elisabeth (Hg.): Fächer. Kunst und Mode aus fünf Jahrhunderten, München 1987, S. 31–35.
Kleidt, Stephanie/Zöller, Helge: Fächer des 17. bis 20. Jahrhunderts. Aus den Sammlungen des Mainfränkischen Museums Würzburg, Würzburg 1993, S. 49 und S. 204 f.
Die Teilnehmer*innen beobachten, wie der*die Vermittler*in die Funktion eines Exponats demonstriert und dabei dessen Verwendungszweck unmittelbar zeigt.
Im Rahmen einer Vorführung besteht für die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, ein Exponat „live“ zu erleben. Dabei wird deutlich, wie sich mit einer Druckmaschine Zeitungsseiten herstellen lassen, wie ein Musikinstrument klingt oder wie ein Webstuhl funktioniert. Zusätzlich erläutert der*die Vermittler*in die Funktion des Objekts. Sobald die Vorführung beendet ist, haben die Teilnehmer*innen die Möglichkeit sich mit dem/der Vermittler*in über ihre Eindrücke auszutauschen.
Um die Funktion eines Fächers zu verstehen, bietet sich das Austeilen einfacher Repliken an: Beim Erproben der vorgeführten Handhabung dieses modischen Accessoires des 19. Jhs. erschließen sich die Teilnehmer*innen die Benutzung und Wirkung des Fächers.
Spannend ist die sogenannte Fächersprache: Bestimmte Haltungen des Fächers senden eine Botschaft an den Gesprächspartner.
Z. B.: geschlossener Fächer an die rechte Wange: „Ja“; geschlossener Fächer an die linke Wange: „Nein“; geöffneter Fächer vor dem Gesicht und Tippen der Finger der linken Hand: „Ich will dir etwas erzählen“, etc.
Matthes, Michael: Museen der Technik, in: Schrübbers, Christiane (Hg.): Moderieren im Museum. Theorie und Praxis der dialogischen Besucherführung, Bielefeld 2013, S. 117–135.
Meiners, Uwe: Living History im Museum. Gedanken über Chancen und Probleme populärer Vermittlungsversuche, in: Christoph, Barbara/Dippold, Günter (Hg.): Das Museum in der Zukunft - neue Wege, neue Ziele!?, Bayreuth 2013, S. 59–72.
Die Teilnehmer*innen bauen nach genauer Betrachtung des Exponats und mit Hilfe einer schematischen Vorgabe das Objekt nach.
Eine Abbildung oder ein Modell, passend zum Exponat, werden zusammen mit dem benötigten Material an die Gruppen verteilt. Die Teilnehmer*innen bauen selbstständig ein vereinfachtes Modell des Exponats zusammen. Dadurch können die Zusammensetzung und Wirkung z. B. einer Maschine erfahren werden.
Die Teilnehmer*innen falten einen Papierbogen zu einer Treppe. Sie erfahren so die Funktionsweise beim Öffnen und Schließen dieser Art des Fächers: im Gegensatz zum Briseefächer, bei dem die einzelnen Fächerelemente auf ein Band aufgefädelt und von einem Dorn zusammengehalten werden.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 212, 214.
Menger, Julia: Lastentransport mit einfachen mechanischen Maschinen. Didaktische Rekonstruktion als Beitrag zum technischen Sachunterricht in der Grundschule, Band 30, Oldenburg 2010, S. 21–28.
Arnold, Nick: Räder, Hebel und Schrauben: Technik einfach gut erklärt-Tolle Maschinen zum Selberbauen, Hamburg 2013, S. 12–14.
Materialproben ermöglichen es, Materialeigenschaften eines Exponats zu erkunden.
Die Proben machen das Exponat erfahrbar, da in der Regel aus konservatorischen Gründen Museumsobjekte nicht berührt werden dürfen. Erhalten die Teilnehmer*innen Materialproben in die Hand, erleben sie haptisch Materialeigenschaften wie Oberflächenstruktur, Härte, Form, Gewicht oder auch Klang eines Materials. Der Einsatz von mehreren Materialproben ist sinnvoll, um im Vergleich besondere Eigenschaften und Unterschiede noch deutlicher zu erkennen. Auch bildlich dargestellte Materialien werden durch reale Materialproben „begreifbar“.
Verschiedene Materialproben lassen die Kostbarkeit des Fächers erfahren: Perlmutt (Muschel), Seidenblatt und Goldmalerei (Blattgoldreste).
Busse, Klaus-Peter: Bildumgangsspiele: Kunst unterrichten, Dortmund 2004, S. 87.
Seitz, Rudolf: Phantasie & Kreativität. Ein Spiel-, Nachdenk- und Anregungsbuch, München 1998, S. 56.
Bezirk Oberfranken (Hg.): Musbi. Museum bildet. Methodenkärtchen, Bayreuth 2014.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 37, 47, 66, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/