H: 184 cm, L: 191 cm, B: 136 cm
Material/Technik:Fichtenholz, gefasst (blau), bemalt
Beschreibung zu diesem Beispiel
Das blaue Himmelbett mit Szenen einer Bauernhochzeit wurde laut Signatur im Jahr 1778 von Johann Nepomuk Bichler aus Schliersee bemalt. Zum Besitzer gibt es leider keine Information. Man kann jedoch davon ausgehen, dass ein derartiges Bett einem wohlhabenden Bauern aus der Schlierseer Gegend gehört haben dürfte. Die reiche Bemalung nimmt mit einem Festessen sowie Musik und Tanz Bezug zum Thema Hochzeit. Die Heimsuchung (die Begegnung Marias mit Elisabeth während der Schwangerschaft) sowie die Muttergottes mit Jesuskind verweisen auf den lebendigen katholischen Volksglauben in Bayern.
Fuger, Walter: Volkstümliche Möbel in Altbayern. Eine ikonographisch-volkskundliche Untersuchung, Band 9, München 1984.
Gockerell, Nina: Bilder auf Möbeln. Ein Beispiel aus dem Bayerischen Nationalmuseum, in: Gerndt, Helge/Haibl, Michaela (Hg.): Der Bilderalltag. Perspektiven einer volkskundlichen Bildwissenschaft (Münchner Beiträge zur Volkskunde, Band 33), Münster 2005, S. 327–331.
Sepp, Martina: Unter die Haube gebracht: das bayerische Hochzeitsbuch, München 2014.
In dem ursprünglichen Kinderspiel stellen sich die Teilnehmer*innen abwechselnd die Aufgabe, Gegenstände in der Umgebung zu finden.
Ein*e Teilnehmer*in formuliert eine Suchaufgabe, z. B.: „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist rot!“ Die Mitspieler*innen versuchen zu erraten, auf welches Objekt in ihrem Blickfeld sich der Hinweis bezieht. Da es keinerlei Einschränkungen gibt, bleiben die Teilnemer*innen offen für alle Arten von Eindrücken. Sie verschaffen sich einen Überblick mit Hilfe ihrer Alltagserfahrungen. Das beliebte Kinderstegreifspiel erfordert kaum Vorbereitung und lässt sich vor allem mit Jüngeren in jedem Museum, in jedem Raum und vor fast jedem Objekt spielen.
Das Kinderspiel lässt sich auf alle Sinne ausweiten. Die Teilnehmer*innen formulieren z. B. folgende Fragen: Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist groß, da sitzen Leute (Tisch), das ist heiß (Herd); ich höre was: Schnarchen, Stimmen, Musik; ich rieche was: Essen, Feuer; ich fühle was: Stoffe, Fell, Übelkeit. Die Gruppe betrachtet das Bett nicht nur als Schlafstätte, denn es bietet Anknüpfungspunkte z. B. über die Bemalung zu Alltagsleben, Brauchtum und Religion.
Czech, Alfred/Wagner, Ernst (Hg.): „Ins Museum“, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 47.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 30, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Farbkarten dienen dazu, die verschiedenen Farben an Exponaten zu suchen, zu benennen und zu charakterisieren.
Mithilfe von Farbkarten rückt die Farbgestaltung von Exponaten oder auch einzelner Ausschnitte von Exponaten in den Mittelpunkt der Betrachtung. Die Teilnehmer*innen benennen beispielsweise die für sie auffälligsten Farben und bezeichnen sie mit möglichst treffenden Ausdrücken. Farbnuancen z. B. von Wasser, Himmel oder Wald werden besonders deutlich. Weiterführend bietet sich an, Farben anzumischen, zu beschreiben oder in Musik umzusetzen.
Der*die Vermittler*in bietet den Teilnehmer*innen Farbkarten an, die den Farbabstufungen auf dem Bett entsprechen. Jede/r zieht eine Karte und sucht die entsprechende Farbe auf dem Bett. Jede/r Teilnehmer*in beschreibt der Gruppe in einem ganzen Satz, wo er/sie die Farbe entdeckt hat, und lenkt damit die Aufmerksamkeit der anderen auf ein Detail der Bemalung.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 21, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Czech, Alfred: Kunstspiele. Spielend Kunst verstehen lernen, für Kinder und Erwachsene, Schmalbach/Ts. 2012, S. 98–110, hier S. 99.
Die Teilnehmer*innen erhalten Karten, auf die ausgewählte Substantive, Verben oder Adjektive geschrieben sind, die zum Exponat oder Thema passen.
Damit formulieren sie einen vollständigen Satz mit Bezug zum Exponat. Hierdurch werden die Teilnehmer*innen auf Details aufmerksam und lenken zugleich den Blick der übrigen Gruppenmitglieder. Je nach Wortart können Gegenstände, Eigenschaften,Tätigkeiten oder Emotionen für die Betrachter*innen erschlossen werden. Auch beim Spracherwerb im Museum dienen Wortkarten der sprachlichen Vertiefung des Gesehenen und Erlebten.
Jede/r Teilnehmer*in erhält eine Wortkarte mit unterschiedlichen Begriffen, wie z. B.: Blume, Muster, Tracht, um mit diesem Begriff einen ganzen Satz zu bilden. Dadurch wird die Aufmerksamkeit auf die Details gelegt. Die Methode eignet sich auch sehr gut als Gruppenarbeit.
Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum. Mülheim an der Ruhr 2001, S. 51.
Die Teilnehmer*innen verbinden blind ausgewählte Alltagsgegenstände mit beliebigen Exponaten. Individuelle Gedanken, Vorstellungen und Bezüge leiten diesen Prozess.
In einem mit einem Tuch verdeckten Korb befinden sich Alltagsgegenstände wie etwa eine Kartoffel oder ein Schlüsselbund. Es sollten mehr Gegenstände im Korb sein als Teilnehmer*innen. Alle nehmen „blind” je einen Gegenstand. Zu diesem wählen sie ein Exponat, das ihrer Meinung nach besonders gut zu ihrem Objekt passt. Vor der Gruppe stellen sie dar, welche persönlichen Assoziationen und Bezüge sie zwischen Gegenstand und Exponat hergestellt haben. Bezüge können sich u. a. zum Material, zur Technik oder zum Thema ergeben. Ähnlich funktionieren „Entdecker-Boxen” oder „Magnetische Gegenstände”.
Die chinesische Korb eignet sich als Einstieg, um den Assoziationsspielraum weit zu fassen. Er könnte folgende Gegenstände enthalten: Blume, unterschiedliche Stoffe, Gegenstände aus einem Puppenhaus (Puppenteller, -schüssel, -tisch, -topf, Nachttöpfchen), Esel, Flöte, ein Stück Holz, Pinsel, Farbtube, Stroh, Jesuskind, Mütze.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik – Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014. S. 198–224, hier S. 208.
Hildebrand, Heiderose: Was ist am Chinesischen Korb chinesisch? Eine gute Frage, in: Kunst + Unterricht 253/2001, S. 11 f.
Kirschenmann, Johannes/Schulz, Frank: Bilder erleben und verstehen. Einführung in die Kunstrezeption, Leipzig 1999, hier S. 45.
Die Teilnehmer*innen vergleichen und recherchieren Funktionen von Objekten in verschiedenen Epochen und präsentieren ihre Ergebnisse.
Sie lernen maximal fünf Exponate kennen. Durch Recherche, Vergleiche und Brainstorming ermitteln die Teilnehmer*innen die ursprüngliche Funktion der Objekte. Gleichzeitig machen sie sich Gedanken darüber, ob ähnliche Objekte heute in gleicher Weise genutzt werden. So werden Unterschiede der Kulturen klar, aber auch Gemeinsamkeiten deutlich. Kleinere Kinder halten ihre Ideen zeichnerisch fest, Ältere präsentieren ihre Ergebnisse auf Tafeln und als Kurzvortrag.
Heute besitzt (fast) jede/r ein Bett. Folgende Fragen regen zur Diskussion an: War das immer so? Wer hatte ein Bett? Welche anderen Schlaflager gab es? Was ist ein Himmelbett? Wer hatte ein Himmelbett? Wie viele Personen schlafen/schliefen in einem Bett? Wie wird heute, wie wurde früher Hochzeit gefeiert? Wer lädt ein? Was gibt es zu essen? Wer kennt den Begriff „Aussteuer“? Wer konnte sich eine derartige Aussteuer leisten?
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Vermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 203 f.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 7, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Nettke, Tobias: Personale Vermittlung in Museen. Merkmale, Ansätze, Formate und Methoden, in: Commandeur, Beatrix u.a. (Hg.), Handbuch Museumspädagogik. Kulturelle Bildung in Museen, München 2016, S. 173–183, hier: S. 174–175.
Die Teilnehmer*innen stellen abwechselnd Fragen an das Exponat.
Hier geht es nicht um Antworten, sondern nur um Fragen. Die Teilnehmer*innen stellen so lange Fragen, bis ihre Fantasie erschöpft ist. Am Anfang sind daher Exponate hilfreich, die provokativ wirken und unmittelbar Fragen anstoßen. Der*die Vermittler*in beantwortet die gestellten Fragen oder leitet sie an die Gruppe weiter.
Variante: Der*die Vermittler*in stellt die Fragen, und die Teilnehmer*innen überlegen sich Antworten. Die Fragen werden abschließend z. B. in einer Wandzeitung festgehalten. Die Teilnehmer*innen schreiben ihre Fragen auf Karteikarten auf und befestigen diese an einer Stellwand.
Die Teilnehmer*innen fragen das Bett, beispielsweise: Wie alt bist du? Wie teuer warst du? Wie groß bist du? Woraus bist du gemacht? Warum heißt du Himmelbett? Wer hat ein Himmelbett? Wer hat dich gekauft? Wie viele Leute haben in dir geschlafen? Was ist eine Aussteuer? Wer sind die Frauen am Fußende? Was essen die Menschen in der Küche? Was steht an Kopf- und Fußende des Betts geschrieben?
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik – Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.
Die Teilnehmer*innen schreiben ein Akrostichon zu einem Exponat, das sie zuvor in der Gruppe erschlossen haben.
Ein Akrostichon ist ein Schreibspiel aus der Antike, bei dem die Buchstaben eines relevanten Begriffs – wie z. B. die Bezeichnung des besprochenen Exponats – senkrecht untereinander geschrieben werden.
Die Teilnehmer*innen schreiben einzeln oder in Kleingruppen einen zusammenhängenden Merktext oder einen Vers dazu, indem sie die einzelnen Buchstaben jeweils als Anfangsbuchstaben von Wörtern, Satzteilen oder Sätzen verwenden.
Abschließend stellen sich die Teilnehmer*innen ihre Merktexte bzw. Verse gegenseitig vor und reflektieren sie in der Gruppe.
Der Fantasie der Teilnehmer*innen sind keine Grenzen gesetzt. Die Methode eignet sich sehr gut zum Abschluss, um Gelerntes abzusichern. Sie funktioniert auch in Partnerarbeit. Ein Beispiel könnte sein: Himmelbett H – Hochzeit; I – Instrument; M – Maria; M – Muster; E – Ehebett; L – Lachen; B – Blumen; E – Esel; T – Tanz; T – Trinken.
Völkel, Bärbel: Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht, Schwalbach/Ts. 2008, S. 88.
http://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=18593
http://wortwuchs.net/akrostichon/
https://lehrerfortbildung-bw.de/u_sprachlit/deutsch/gym/weiteres/itg/14vert/akros/anleit/